„Puh, das war spannend“ war der einhellige Kommentar der Zuschauer in der Wasserburger Badria-Halle nach dem knappen 66:59 (33:37) ihrer Basketball-Damen gegen den Herner TC. Lange hatte es nicht nach einem Sieg des amtierenden Deutschen Meisters und Pokalsiegers gegen den Tabellenvierten aus Nordrhein-Westfalen ausgesehen, doch das Publikum stand immer voll hinter der Mannschaft und peitschte sie lautstark zum Erfolg.
„Wir hatten mit der Doppelbelastung zu kämpfen“, versucht Head-Coach Georg Eichler nach der zweiten englischen Woche aus Liga, Pokal und EuroCup die schwächere Leistung seines Teams zu erklären: „Nicht unbedingt körperlich, auch wenn besonders Nathalie Fontaine und Katha Fikiel ziemlich angeschlagen aufliefen, sondern vor allem mental.“ Um die nächsten vier schweren Spiele, die allesamt auswärts stattfinden, bestehen zu können, sei es notwendig, trotz der jeweils sehr kurzen Vorbereitungszeit über 40 Minuten konstant die taktischen Vorgaben umzusetzen.
Das habe heute über weite Strecken gefehlt.
So konnten sich die Gäste am Ende einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte in den letzten Minuten vor der Pause erstmals etwas absetzen und mit sieben Punkten in Führung gehen. Auch nach dem Seitenwechsel schenkten sich die beiden Teams nichts, so dass Wasserburg immer einem kleinen Rückstand hinterherlaufen musste. Acht Minuten vor dem Ende der Partie betrug dieser neun Punkte.
Doch nach dem 46:55 spielte nur noch ein Team: Einen 20:4-Lauf zauberten die Hausherrinnen bis zum Schlusspfiff auf das Parkett und holten sich mit 66:59 doch noch den sechsten Sieg im siebten Spiel der DBBL-Saison.
Der Wasserburger Trainer lobte vor allem die angeschlagene Fikiel, die mit insgesamt elf Punkten und ebenso vielen Rebounds eine tolle Leistung zeigte, und Milica Ivanovic, die in dieser Situation das Spiel mit ihren Punkten fast im Alleingang entschieden.
„Das war ein sehr wichtiger Sieg“, so Eichler: „Damit haben wir es uns verdient, nächsten Sonntag in Saarlouis um Platz Eins zu kämpfen.“ Vor dem Gastspiel beim noch ungeschlagenen Spitzenreiter im Saarland geht es aber noch nach Schweden zum zweiten Spiel der EuroCup-Vorrunde am Mittwoch in Umea.
Es spielten: Katharina Fikiel (11 Punkte, 11 Rebounds), Milica Ivanovic (11 Punkte, 4 Rebounds), Nathalie Fontaine (2 Punkte), Milica Deura (9 Punkte, 3 Dreier), Shey Peddy (13 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists), Wumi Agunbiade (3 Punkte, 7 Rebounds), Sasha Tarasava (7 Punkte), Britta Worms (2 Punkte) und Soana Lucet (8 Punkte, 7 Rebounds).