Die Fahrschule Eggerl ist mit neun Standorten in den Landkreisen Rosenheim, Ebersberg sowie Traunstein vertreten. Mit ihren erfahrenen Fahrlehrern, modernen Schulungsräumen und einem beachtlichen Fuhrpark ist sie ein starker Partner für jeden, der seine Führerscheinprüfung bestehen möchte – egal, ob Mofa, Roller, Motorrad, Auto, LKW, Bus oder Traktor.
In der Altstadt von Wasserburg laufen die Anfragen in der Bürozentrale zusammen und hier gibt Uwe Eggerl, der Geschäftsinhaber, im Gespräch mit Marion Kellner einen Einblick in die Welt seiner Fahrschule und praktische Tipps für Fahranfänger.
Herr Eggerl, als Fahrlehrer haben Sie viele Schüler durch ihre Fahrprüfung begleitet und ihnen geholfen, ihre Fähigkeiten auf der Straße zu verbessern. Wie war es bei Ihrer eigenen Prüfung? Haben Sie die auf Anhieb bestanden?
Ja, ich habe erfreulicherweise alle meine Führerscheinprüfungen beim ersten Mal bestanden, allerdings muss ich zugeben, dass es trotzdem immer spannend war, da der Erwartungsdruck als Sohn des Fahrlehrers natürlich groß war. Ich hatte dabei den Vorteil, dass mich mein Vater Matthias Eggerl immer sehr gut auf die Prüfungen vorbereitet hat und ich, sobald es erlaubt war, möglichst früh mit den Fahrstunden begonnen habe. Zu den Theorieunterrichtsstunden habe ich Ihn schon als Kind häufig begleitet. Mein Vater Matthias Eggerl hat vor 60 Jahren für seine Fahrschule gegründet, die ich dann selbst vor 15 Jahren übernommen habe.
Die Anzahl der nicht bestandenen Prüfungen steigt stetig. Was steckt Ihrer Meinung nach dahinter?
Sie haben Recht, bundesweit hat sich die Erfolgsquote bei Führerscheinen in den letzten Jahren etwas verschlechtert. Dies hat meiner Ansicht nach verschiedene Gründe. Für viele junge Menschen hat der Führerschein nicht mehr die Bedeutung wie früher, der Schwerpunkt der Interessen hat sich wahrscheinlich mehr in Richtung Social Media verschoben. Ein weiterer Grund ist, dass die technischen Vorkenntnisse heutzutage meist nicht mehr so stark gegeben sind, da viele weder Mofa noch Traktor gefahren sind und – Gott sei Dank – nicht mehr so viel schwarz gefahren wird wie in der Vergangenheit.
Das begleitende Fahren ab 17 Jahren hat sich positiv bewährt. Derzeit überlegt man, bereits 16-Jährige ans Steuer zu lassen. Was halten Sie davon?
Ich persönlich kann jedem Fahranfänger nur empfehlen das Begleitete Fahren ab 17 Jahren zu nutzen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen ganz eindeutig, dass die Unfallzahlen dabei äußerst gering sind und dass später mit 18 Jahren der Fahranfänger davon erheblich profitiert.
Das Begleitete Fahren ist sicher für den Fahranfänger und die Eltern zunächst eine Herausforderung, aber man sollte diese Chance auf alle Fälle nutzen. Ich selbst habe auch mit meinen vier Kindern das Begleitete Fahren intensiv genutzt und konnte beobachten, dass die Fahrerfahrung bis zu einem Jahr vor dem 18 Lebensjahr sehr hilfreich ist.
Mit 16 Jahren diese Fahrerlaubnis zu erteilen, sehe ich hingegen etwas skeptisch, da man mit dem Führerschein bereits ein halbes Jahr vorher beginnt und somit 15-Jährige in den Fahrstunden unterrichtet werden. Das ist einfach zu früh.
Mit Fahrschülern auf den Straßen unterwegs erlebt man bestimmt einige heikle Situationen, oder?
Ganz so spektakulär ist es nicht, wie man vielleicht denkt. Wenn man als Fahrlehrer gut aufpasst, kann man Fehler frühzeitig erahnen und dann auch rechtzeitig eingreifen. Meist sind die anderen Verkehrsteilnehmer die Gefahrenquelle, die zum Beispiel vergessen haben, dass man bei einem Stopschild stehen bleiben muss und überrascht sind, wenn das Fahrschulauto vor ihnen vorschriftsmäßig an der Kreuzung zum Stillstand kommt.
Haben Sie noch einen ganz speziellen Tipp für Fahranfänger?
Für uns Fahrlehrer ist es immer wieder schön, die Schüler erfolgreich durch die Prüfung zu begleiten. Damit das Erlernte nicht vergessen wird und sie sich weitere Fahrpraxis aneignen können, sollten sie nach bestandener Prüfung jede Gelegenheit nutzen und selber fahren! Step by step, von einfachen Fahrsituationen bis hin zu schwierigen. Wenn man sich im Straßenverkehr in seiner näheren Umgebung sicher fühlt, dann auch mal in die Großstadt fahren.
Hand aufs Herz, wer fährt besser: Mann oder Frau?
Gute Frage! In den praktischen Prüfungsergebnissen gibt es keinen Unterschied, im theoretischen Teil sind die Mädchen klar im Vorteil, da sie gewissenhafter Lernen und die Fragen beantworten. Fahren können sie letztendlich beide gleich gut.
Als Fahrlehrer ist man viel und oft mit dem Auto unterwegs. Wie finden Sie dazu einen Ausgleich?
In meiner Freizeit sitze ich tatsächlich nicht mehr so gerne im Auto, da ich mich unter der Woche schon ziemlich oft im Auto aufhalte. Am liebsten arbeite ich auf meinem ehemaligen Bauernhof an der frischen Luft, dort versorge ich mein Pony Jonny und meinen Esel Benjamin und kümmere mich um meine Hühner und Puten. Mein Sohn Uwe und ich haben auch einen Fischweiher, der auch immer viel Pflege benötigt.
Vielen Dank, Herr Eggerl, für die interessanten Einblicke und für die Zukunft alles Gute.
Marion Kellner
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