Bayern- und Deutschlandnews zum 5. Juni 2014.
Immer mehr Medizintourismus in die Türkei
2011 waren es über 156 000 Patienten aus 107 Ländern, unter ihnen knapp 24 000 Bundesbürger, die sich in türkischen Krankenhäusern günstger als in Deutschland zum Beispiel die Augen lasern ließen. Die ehrgeizigen Ziele der Türken: 2015 sollen es 500 000 Patienten aus aller Welt sein und 2023 sogar zwei Millionen – worunter auch viele Deutsche sein könnten. „Unsere Dolmetscher helfen in 6 Sprachen, darunter auch Deutsch“, betont ein Mitarbeiter des türkischen Gesundheitsministeriums. Wer sich informieren will: 00 90/31 24 44 47 28.
Alltag im All: „Blick auf die Erde ist phantastisch!“
Alexander Gerst ist unser Mann im All. Ein halbes Jahr wird der 38-Jährige Geophysiker aus Künzelsau (Baden-Württemberg) auf der ISS, dem russischen Weltraumbahnhof, bleiben und mit Kollegen aus Russland und Amerika arbeiten, mehr als 100 Experimente betreuen und mindestens einen Außeneinsatz bestehen.. Damit seine Muskeln in den langen Monaten nicht verkümmern, wird Gernstl, der unter rund 8400 Bewerbern für die Mission ausgewählt wurde, auch täglich zwei Stunden lang seine Muckis trainieren – „in der Schwerelosigkeit gar nicht so einfach“, lacht der sympathische Gerst.
Abhörstation bekommt Behördenschild
Die Geheimniskrämerei ist vorbei: was viele schon lange vermutet haben, ist nun ganz offiziell: Die als Bundeswehreinrichtung getarnte Abhörstation in Bad Aibling ist eine Außenstelle des Bundesnachrichtendienstes (BND). Der deutsche Auslandsgeheimdienst nutzt die Anlage für die Aufklärung von Telekommunikation aus aller Welt. Die Luftwaffe der Bundeswehr betrieb dort bis 2002 ein Flugabwehr-Raketenbataillon. Präsident Gerhard Schindler will die Außenstelle mit dem Namensschild „Bundesnachrichtendienst“ versehen. Die Nutzung von Tarnnamen wie „Fernmeldeweitverkehrsstelle der Bundeswehr“ gehören dann der Vergangenheit an, so der BND in Berlin. Übrigens: Nach Darstellungen von Edward Snowden sind auf dem Gelände auch Spezialisten des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) aktiv.
Tausende Monatskarten gefälscht?
Ein Gelegenheitsarbeiter soll Monatskarten des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) im Wert von weit mehr als einer halben Million Euro gefälscht haben. Vor dem Münchner Landgericht muss sich der 43-Jahrige wegen Urkundenfälschung verantworten. Er soll sich echte Fahrkartenrollen beschafft und von September 2010 bis Mai 2011 monatlich bis zu 1300 falsche „IsarCards“ im Wert von 54 bis 153 Euro produziert haben. Der seit neun Jahren in Deutschland lebende Argentinier war als Bauunternehmer gescheitert und hatte einen Offenbarungseid leisten müssen. Wegen regelmäßigen Fahrens ohne Führerschein ist er vorbestraft.
Bayern: Weniger Firmenpleiten – doch sind mehr Beschäftigte betroffen
Auch im ersten Quartal hat die Zahl der Unternehmenspleiten in Bayern deutlich abgenommen. Das Statistische Landesamt zählte 681 Insolvenzanträge von Unternehmen und damit gut 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Mit 3921 Beschäftigten waren aber fast ein Drittel mehr Arbeitnehmer von den Insolvenzen betroffen. Bekanntestes Beispiel war der kirchliche Weltbild-Verlag in Augsburg. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm in den ersten drei Monaten 2014 ab – um knapp drei Prozent auf 2272.
Gabriele Eistermeier