Verbraucherzentrale Rosenheim zieht Bilanz 2016: „Neue Ärgernisse und alte Maschen“
Verbraucherexpertin Simone Oberholz steht den Rosenheimer Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite. Foto: okk

Verbraucherzentrale Rosenheim zieht Bilanz 2016: „Neue Ärgernisse und alte Maschen“

Telefonprobleme, Flugverspätungen, Altersvorsorge, Rundfunkbeitrag – die Fragen, mit denen Verbraucher in 2016 an die Rosenheimer Verbraucherzentrale herantraten, waren vielfältig und betrafen fast jeden Lebensbereich. Über 1.023 Ratsuchende wurden im letzten Jahr ausführlich in den Bereichen Verbraucherrecht, Finanzen und Versicherungen sowie zum Energiesparen beraten. Außerdem erteilte Simone Oberholz, die Leiterin der Beratungsstelle, 1.483 Kurzinformationen und Auskünfte.

„Uns beschäftigten neue Ärgernisse wie Fake-Shops – aber auch alte Maschen wie unerlaubte Telefonwerbung gehörten zum Beratungsalltag. Großes Sorgen-Thema war erneut die Telekommunikation“, resümiert Oberholz. Neue Entwicklungen ließen sich durch die Digitalisierung der Angebote wahrnehmen: Gestiegen ist die Zahl der Fragen über Streaming-Dienste und App-Rechnungen, zudem stellten sich vielfältige datenschutzrechtliche Fragen.

Online-Betrügereien

Nicht nachgelassen haben bekannte und typische Abzockereien wie Phishing-Mails und Trojaner. „Außer der Aufklärung gibt es leider noch immer keine Handhabe, effektiv dagegen vorzugehen“, so Oberholz. Nicht einzudämmen war auch das Phänomen der Fake-Shops. Die Betreiber gingen sehr geschickt vor, um Verbraucher auf der Suche nach Schnäppchen in die Falle zu locken. „Sie gestalteten die Schein-Portale so täuschend echt, dass Verbraucher arglos per Vorkasse bestellten“, berichtet die Verbraucherexpertin. Die Kunden erhielten entweder keine Ware oder diese war von minderwertiger Qualität. Um Verbraucher davor zu warnen, starteten die Verbraucherzentralen eine bundesweit angelegte Informationskampagne.

Altersvorsorge bleibt Baustelle

Aus den Beratungen der Verbraucherzentrale zur Altersvorsorge in 2016 zeigte sich eine bedenkliche, wenn auch nicht neue Erkenntnis: Nur wenige der Ratsuchenden verfügten über ein tragfähiges Vorsorgekonzept, das gewährleistet, den gewohnten Lebensstandard im Alter fortführen zu können. Für die Altersvorsorgeberatung kommt ein Finanzexperte von der Verbraucherzentrale in München in die Beratungsstelle. Die Beratung verhilft dazu, Ordnung in die privaten Finanzen zu bringen und eine bedarfsgerechte und individuelle Vorsorgestrategie zu erstellen.

Stationäre Energieberatung und Energie-Checks vor Ort

Wie lässt sich Strom und Heizenergie einsparen? Was tun, wenn einem die Heizkostenabrechnung fehlerhaft vorkommt? Welche Dämmung ist für Dach, Fassade und Fenster sinnvoll? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Fragen wie diese gehörten zu den Schwerpunkten der stationären Energieberatung in der Beratungsstelle. Dagegen wurden bei einem sogenannten Energie-Check Verbraucher aus Rosenheim und Umgebung zuhause beraten. Das Angebot umfasst Basis-, Gebäude-, Heiz-, Solarwärme- und Detail-Checks. Der Solarwärme-Check wurde in 2016 neu eingeführt. Eigentümer thermischer Solaranlagen können mit diesem Check überprüfen lassen, wie gut die einzelnen Anlagenkomponenten aufeinander abgestimmt sind und ob sie einen effizienten Betrieb gewährleisten.

Beratungstermin online buchen

Ratsuchende können Beratungstermine direkt online buchen unter verbraucherzentrale-bayern.de oder am neuen zentralen Termintelefon unter 0 89/5 52 79 40. „Beide Maßnahmen werden gut angenommen“, berichtet Oberholz. Die Rosenheimer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Bayern in der Münchener Straße 36 ist telefonisch erreichbar unter 0 80 31/3 77 00. Die Öffnungs- und Beratungszeiten sind montags und dienstags nach Termin, mittwochs von 9 Uhr bis 13 Uhr, donnerstags von 13 Uhr bis 17 Uhr und freitags nach Termin. Die Kosten variieren je nach Art und Umfang der Beratung.

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