Bayern- & Deutschlandnews zum 1. Juni 2016!
Mehr Geld
Mehr Kies für den Bau: Die rund 840 Bauarbeiter in der kreisfreien Stadt Rosenheim und die rund 2.780 Bauarbeiter im Landkreis Rosenheim bekommen mehr Geld. Rückwirkend zum 1. Mai steigen die Löhne um 2,4 Prozent. Ein gelernter Maurer oder Straßenbauer hat am Monatsende damit gut 77 Euro mehr in der Tasche.
Mehr THW-Einsätze
Mehr als 700 Kräfte vom „Technischen Hilfswerk (THW)“ waren zu Wochenbeginn beim schweren Unwetter in Süddeutschland im Einsatz. Sie unterstützten die Feuerwehren, Kommunen, Landkreise und Städte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen. Gut 200 Kräfte halfen allein in Bayern.
Mehr Arbeitskräfte
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Bayern steigt sprunghaft, stellt die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit fest. Der Zuwachs offener Stellen auf hohem Niveau manifestiere sich besonders im Baugewerbe, bei Dienstleistungen sowie in der öffentlichen Verwaltung. Die Stellen entstehen vor allem durch die Betreuung von Flüchtlingen. Besonders viele Mitarbeiter würden weiterhin gesucht im Handel, verarbeitenden Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Zeitarbeit.
Mehr Berufsangebote
Das Portal planet-beruf.de ist um das Angebot „Einsteigen“ sowie mehrsprachige Beiträge erweitert worden, um junge Flüchtlinge besser bei der Berufswahl zu unterstützen. Die neue Anwendung „Bewerbung kompakt“ ist für die Neuzugewanderten mit Informationen und interaktiven Übungen für die Bewerbung in einfacher Sprache angepasst worden. Außerdem helfen außerschulische Akteure wie Jugendsozialpädagogen bei der Berufswahl unter dem neuen Navigationspunkt „Berufsorientierungs-Coaches“.
Mehr Studienförderung
Das Bildungsministerium stellt bis 2018 rund 100 Millionen Euro bereit, um bundesweit an 180 Hochschulen Flüchtlingen den Weg in ein Studium zu ebnen. Im laufenden Jahr fließen 27 Millionen Euro in entsprechende Programme und Projekte. Das Paket mit Fördermaßnahmen setzt auf eine enge Verzahnung mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der aus Mitteln des Ministeriums mehr als 300 Projekte betreibt. Schätzungsweise sind 2015 bis zu 50.000 studierfähige Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland gekommen.
Mehr Digitallösungen
Eine Studie im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums hat erstmals das Technologie-Nutzungsverhalten von Menschen auf der Flucht untersucht, um künftig passgenaue Digitallösungen für Flüchtlinge zu entwickeln. Das Ergebnis: Viele Flüchtlinge besitzen Smartphones, nutzen diese bislang allerdings fast ausschließlich zur direkten Kommunikation mit Verwandten und Bekannten über Messenger-Apps oder soziale Netzwerke. Viele Flüchtlinge nutzten E-Mails nicht und surften nur selten. Analphabeten behülfen sich, indem sie Sprachnachrichten empfangen und versenden.
Mehr Schleusungen
Die Zahl der Schleusungen an der bayerisch-österreichischen Grenze nimmt wieder zu. Im April sind 850 Flüchtlinge aufgegriffen worden, im Januar waren es noch 90 laut Bundespolizeidirektion München. In den Monaten Januar bis März wurden jeweils rund 50 Schleuser festgenommen, im April waren es etwa 80. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sind 53.300 Migranten in Bayern aufgegriffen worden, im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 12.500. „Die Lage hat sich keineswegs beruhigt“, erklärt Behördensprecher Thomas Borowik.
Mehr West-Zuzug
Erstmals seit der Wiedervereinigung sind deutlich mehr Menschen von den alten Bundesländern in die neuen gezogen als umgekehrt. Berechnungen des „Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB)“ für die Jahre 1991 bis 2014 zufolge seien für Zuzügler aus dem Westen vor allem Berlin und das stadtnahe Umland attraktiv. Ohne Berlin wäre die Wanderungsbilanz für den Osten weiterhin negativ.
Mehr Angst
In der Stadt haben mehr Menschen Angst vor Einsamkeit im Alter als auf dem Land, besagt eine Studie im Auftrag der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank. In einer repräsentativen Umfrage gaben 21,5 Prozent der befragten Stadtbewohner an, sich vor dem Alleinsein im Alter zu fürchten, unter Landbewohnern und Kleinstädtern waren es nur 15,3 Prozent. Insgesamt hätten 70 Prozent der Menschen keine Angst vor Vereinsamung. Häufigster Grund: das soziale Netz aus Bekannten und Verwandten. Jedem Vierten machte das Alleinsein aber auch schlicht nichts aus.
Mehr Hilfe
Unter der Notrufnummer 01 80/6 55 30 00 erhalten Menschen in seelischen Krisen künftig fachkundige Beratung und Unterstützung. Der Krisendienst Psychiatrie für ganz Oberbayern befindet sich aktuell im Aufbau: Anfang Juni geht er im Landkreis München an den Start, im Herbst 2016 folgen die Landkreise Ebersberg, Erding, Freising, Dachau, Fürstenfeldbruck und Starnberg sowie das südöstliche Oberbayern (Region 18). 2017 werden die Region Ingolstadt und das Oberland im Südwesten angeschlossen. Vorbild ist der seit 2007 bestehende Krisendienst Psychiatrie München, der in die neue Organisation integriert wird.
Mehr Miete
Die vor einem Jahr eingeführte „Mietpreisbremse“ sollte vor allem in den teuren Großstädten vor stark steigenden Mieten schützen. Einer Analyse des „Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)“ zufolge wirkt die Bremse nicht, sie kann sogar kurzfristig zu einem stärkeren Mietpreisanstieg führen.
Mehr E-Paper
Die Südostbayernbahn (SOB) bietet jetzt in der 1. Klasse die Möglichkeit, E-Paper kostenlos zu lesen. Voraussetzung ist der Besitz eines Smartphones oder Tablets mit der kostenfrei herunterladbaren App „Boheme“. Die 1. Klasse-Abteile sind mit „iBeacons“ ausgestattet – kleine Sender, die batteriebetrieben kontinuierlich ein Bluetooth-Signal aussenden. Das Signal dient als „Schlüssel“, der Zeitungen wie die die „tz“ und den „Münchner Merkur“ für die Fahrgäste kostenfrei schaltet. Die E-Paper können die ganze Fahrt über gelesen werden, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich ist. Nach Verlassen des Zuges werden sie bei fehlendem Empfang wieder gelöscht.
Mehr Geld
Deutsche Milchbauern sollen mindestens 100 Millionen Euro Soforthilfe erhalten. Das ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und Vertretern von Bauern, Molkereien und Handel. Das Hilfspaket soll den Bauern unter anderem mit Existenzsicherungshilfen, Steuerentlastungen und Freibetragsregelungen bei der Schuldentilgung helfen. Die genaue Höhe der Mittel wird noch festgelegt. Darüber hinaus verpflichten sich die Marktbeteiligten, in einen Branchendialog Milch einzusteigen.
Mehr Brexit-Nachteile
Die „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw)“ warnt vor den Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens, dem sogenannten „Brexit“. Großbritannien sei mit 8,6 Prozent der bayerischen Ausfuhren zweitwichtigster Exportmarkt des Freistaats. Zu den wichtigsten Gütern gehörten Autos und Maschinen. Fast zehn Prozent der ausländischen Direktinvestitionen in Bayern stammten aus Großbritannien. Ein Brexit könnte für die britische Wirtschaft Wachstumseinbußen von bis zu zehn Prozent nach sich ziehen, so der vbw.
Mehr Datensouveränität
Eine ADAC-Untersuchung deckt auf, dass Fahrzeughersteller ohne Zustimmung der Fahrer vielfältige Daten sammeln, welche unter anderem Rückschlüsse auf den technischen Zustand des Pkw oder das Nutzungsprofil zulassen. So stellten die IT-Experten beispielsweise fest, dass die überprüften Fahrzeuge unter anderem im Minutenabstand GPS-Position, Kilometerstand, Verbrauch, Reifendruck, Zahl der Gurtstraffungen bei Bremsvorgängen, Abstellposition oder Anzahl der eingelegten CDs und DVDs an den Hersteller übermitteln. Elektrofahrzeuge sammeln beliebige Informationen für Ferndiagnosen im Pannenfall, wobei die Hersteller teils das Aufladen der Batterie verhindern können, etwa bei nicht bezahlten Leasing-Rechnungen. Der ADAC mahnt deshalb, der Verbraucher müsse frei wählen können, ob und welche Daten dem Hersteller zur Verfügung stünden, und empfiehlt „Wahlfreiheit für den Datentransfer“. Die Piratenpartei fordert für Verbraucher „mehr Datensouveränität“.
Mehr Glaubwürdigkeit
In der Debatte um „Lügenpresse“-Vorwürfe bei Demonstrationen ruft der Bundesvorsitzende des „Deutschen-Journalisten Verbandes (DJV)“, Frank Überall, dazu auf, dem ideologischen Kampfruf „Lügenpresse“ den positiven Begriff „Profipresse“ entgegenzusetzen. „Die Presse wird genau da angegriffen, wo es am bedrohlichsten ist: bei ihrer Glaubwürdigkeit“, konstatiert Überall und fordert einen „ideellen Rettungsschirm“ für den Journalismus in Deutschland. Anstatt sich auf die Kampfvokabel der „Lügenpresse“ einzulassen, müsse die Deutungshoheit durch eine neue Begriffsprägung zurückgewonnen werden. „Profipresse“ sei ein „aufklärender Aussagebegriff als diskursives Mittel gegen einen kämpferischen Schmähbegriff“.
Olaf Konstantin Krueger
Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 24. Mai 2016.