Eine Delegation des in Brixen angesiedelten Südtiroler Kinderdorfes besuchte den Kinderschutzbund Rosenheim, um sich über dessen Angebote im Bereich des begleiteten Umgangs und des Besuchscafés zu informieren.
Die pädagogischen Fachkräfte bauen im Kinderdorf diesen Bereich gerade auf und interessierten sich daher für die Konzepte, die Umsetzung und die Erfahrungen des Kinderschutzbundes.
Trennen sich Eltern und der Kontakt des Kindes zum getrennt lebenden Elternteil ist durch Konflikte beeinträchtigt, können die Eltern bei Jugendamt oder Familiengericht einen begleiteten Umgang vereinbaren. Dabei werden die Treffen des Kindes mit dem besuchsberechtigten Elternteil durch eine neutrale und für diese Aufgabe ausgebildete Person begleitet. Auf Elternebene erarbeiten die Fachkräfte mit den Eltern parallel dazu Möglichkeiten für einen kindgerechten, einvernehmlichen Umgang.
„Der Kinderschutzbund Rosenheim führt den begleiteten Umgang schon seit über 30 Jahren durch, seither haben wir die Konzepte immer wieder evaluiert und angepasst. So wurde die Maßnahme beispielsweise für die Bedürfnisse von Pflegefamilien entsprechend weiter entwickelt und das Besuchscafé in Absprache mit den Jugendämtern und den Familienrichtern aus der Taufe gehoben,“ berichtet Sozialpädagogin Renate Plesch vom Kinderschutzbund.
Unterstützung für getrennt Lebende Eltern und ihre Kinder.
Beeindruckt zeigten sich die acht Besucher vom Besuchscafé, das schon seit 2006 in Rosenheim und seit letztem Jahr nun auch in Wasserburg getrennt lebenden Eltern und ihren Kindern offen steht. Mehrere Eltern treffen sich dabei samstags zur gleichen Zeit mit ihren Kindern in den kindgerechten Räumen des Kinderschutzbundes in Rosenheim oder Wasserburg, ganz ohne Antrag bei Jugendamt oder Familiengericht.
Zwei Umgangsbegleiterinnen stehen als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung und unterstützen bei Fragen der Organisation und Durchführung des Umgangs – eine intensive Beratung wie beim begleiteten Umgang ist hier nicht möglich. „Wir sind voller Inputs wieder nach Brixen zurückgekehrt und vor allem die Idee, ein Besuchscafé auch bei uns einzurichten, ist ein Stück nähergekommen, aber auch die Idee mit den Elternkursen“ so Dagmar Atz, Bereichsleiterin der Ambulanten Dienste und Haus Rainegg.
Die Brixner Delegation bedankte sich für die Vorstellung des umfangreichen Angebots des Rosenheimer Kinderschutzbundes und lud diesen im Gegenzug zu einem Besuch des Südtiroler Kinderdorfes ein.
Weitere Informationen und Anmeldung zum Besuchscafé Rosenheim bei Renate Plesch, Tel. 0170-3711773 oder r.plesch@kinderschutzbund-rosenheimd.de, zum Besuchscafé Wasserburg bei Carolin Schmid, Tel. 0170-3711781 oder c.schmid@kinderschutzbund-rosenheim.de.
nb