Die Starbulls Rosenheim haben ihr Heimspiel am 42. Spieltag der DEL 2 gegen die Kassel Huskies mit 0:3 verloren. Vor 3 126 Zuschauern im Rosenheimer emilo-Stadion waren die Grün-Weißen über die gesamte Spieldauer das aktivere Team, vergaben aber eine Vielzahl von Torchancen. Vor allem verstand es die Mannschaft nicht, ihre zahlreichen Überzahlspiele – zum Teil sogar mit zwei Spielern mehr auf dem Eis – effektiv zu nutzen. Nachdem es bis kurz vor der zweiten Pause 0:0 stand, nutzte der Vorjahresmeister aus Kassel eine seiner wenigen Chancen zur Führung und entschied die Partie mit einem Doppelschlag im letzten Spielabschnitt endgültig.
Die Starbulls mussten auf die Stürmer Simon Fischhabe, Michael Baindl und Thomas Reichel sowie die Verteidiger Michael Rohner und Peter Lindlbauer verzichten. Trotz dieser verletzungsbedingten Ausfälle hielt Rosenheims Trainer Franz Steer an dem Leitspruch „never chance a running system“ fest und schickte wie zuletzt ein viertes Außenstürmerpaar auf das Eis. Dieses bildeten Christian Neuert und der etatmäßige Verteidiger Andreas Nowak, Tyler McNeely fuhr wieder Doppelschichten als Center. Obwohl die Kassel Huskies im Gegensatz zu den Starbulls mit einer voll besetzten Offensive antreten konnten, kamen sie kaum zu gefährlichen Torabschlüssen. Die einzige klare Torchance der Gäste im ersten Drittel hatte Jack Downing nach elf Minuten, als er einen Schlagschuss im Slot gefährlich abfälschte, doch Starbulls-Keeper Timo Herden lenkte die Scheibe mit dem Schoner noch am Tor vorbei.
Anders die Gastgeber, die zwar kein Risiko eingingen und auf einen konsequenten Defensivauftritt bedacht waren, in der Anfangsphase aber mehrfach nah dran am Führungstreffer waren. Joseph Lewis und Tyler Scofield scheiterten an Gästekeeper Markus Keller (4.), Leopold Tausch setzte einen satten Schlagschuss nur knapp über die Latte (6.) – im Nachschuss scheiterte Simon Heidenreich – ehe Nowak das Spielgerät fast frech von hinter dem Tor kommend in das Kasseler Gehäuse gemogelt hätte (7.). Später scheiterte Maximilian Vollmayer freistehend aus der Halbdistanz am stark reagierenden Gästetorwart (12.).
Die Huskies übernahmen zwar gegen Ende des ersten Drittels mehr und mehr die Initiative, doch dieser Trend setzte sich nach der ersten Pause nicht fort. Das präsentere Team waren die Hausherren, die klare Mehrzahl an Torchancen hatten sie auch. McNeely, Scofield, Tausch, Cameron Burt und Maximilian Vollmayer nahmen das Gästetor unter Beschuss, doch die Scheibe wollte einfach nicht über die Kasseler Torlinie. Auch, weil Torwart Keller souverän und fehlerlos agierte und auch, weil das Rosenheimer Überzahlspiel sich fernab von jeglicher Effektivität präsentierte. In einer Phase von über einer Minute, in der die Starbulls sogar zwei Spieler mehr auf der Eisfläche hatten, verfehlte Lewis zwar aus spitzem Winkel im Nachschuss das leere Tor (26.), doch insgesamt fanden die Grün-Weißen viel zu selten zum Abschluss. Bei einem weiteren Überzahlspiel hatten gar die Gäste aus Hessen die gute Chance zum Shorthander, doch der von Manuel Klinge bediente Bradon Pimm konnte im letzten Moment noch effektiv gestört werden (34.).
Ein schneller Kasseler Gegenstoß nach einem Rosenheimer Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie führte aber dann doch zum überraschenden 0:1 (39.). Adriana Carciola ließ sich die Chance frei vor Timo Herden nicht nehmen und versenkte flach zur Freude der gut 700 Huskies-Fans unter den weit über 3.000 Zuschauern.
Unrühmlicher Höhepunkt vor der zweiten Pause war dann noch ein Stocktreffer von Kassels Esa Lehikoinen ins Gesicht von Rosenheims Joseph Lewis, der mit einer blutenden in die Kabine musste (40.). Hauptschiedsrichter Stefan Vogl ahndete dieses Foul mit Verletzungsfolge kurioser Weise nur mit einer zweifachen kleinen anstatt mit einer großen Strafe. Zum Glück kam Lewis nach der zweiten Pause aber zurück.
Das Powerplay der Starbulls, das diese zu Beginn des letzten Drittels dann fast zwei Minuten erneut mit zwei Spielern mehr bestreiten durften, reihte sich nahtlos in die erfolglosen Überzahlspiele der ersten beiden Spielabschnitte ein – und ging ohne klare Einschussmöglichkeit zu Ende. Erst in der 45. Spielminute hatten McNeely und Scofield frei vor Torwart Keller den Ausgleich auf dem Schläger, blieben aber glücklos. Anders die Gäste, die ihre erste Torchance im letzten Drittel gleich nutzten. Kevin Maginot verwandelte nach einem Rosenheimer Stellungsfehler f
rei vor Timo Herden eiskalt (46.). Und nur 35 Sekunden später traf Jack Downing nach einem erneuten Abstimmungsproblem in der Rosenheimer Defensive aus spitzem Winkel flach durch die Hosenträger von Herden zum 0:3 (47.). Damit war die Partie entschieden. Den Hausherren blieb selbst der Ehrentreffer verwehrt, weil Burt noch an der Latte und McNeely, Tausch und Scofield erneut frei vor Torwart Keller scheiterte