Das Nachtleben in der Wasserburger Altstadt endet ab Freitag, 11. März, werktags um 1.30 Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen um 3 Uhr. Der Stadtrat hat sich, mit einem Abstimmungsergebnis von 18 gegen vier, für den Erlass der Sperrzeitverordnung entschieden.
Wasserburger Altstadt-Bewohner kennen die nächtliche Lärm-Problematik aus eigener Erfahrung. Neben dem Anwohner-Schutz ist aber auch wichtig, dass Wasserburg eine lebendige Stadt mit einem vielfältigen gastronomischen Angebot bleibt. „Die Sperrzeitverordnung ist angemessen, geeignet, erforderlich und vor allem überfällig“, so Stadtrat Oliver Winter (CSU).
Die Wasserburger Grünen hatten sich im Vorfeld über verschiedene Möglichkeiten informiert, wie andere Städte mit Lärmbelästigung und randalierenden Gaststättenbesuchern umgehen und ob eine Sperrzeitverlängerung wirklich immer die beste Lösung sei. „Besonders interessant fanden wir das Safer Party-Konzept aus Würzburg, mit dem seit Jahren gute Erfolge erzielt werden. Dort gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirten und Polizei, gekoppelt mit einer Art globalem Hausverbot für uneinsichtige Randalierer!“, so Steffi König, Ortsvorsitzende der Grünen.
König ist weiterhin der Meinung, dass eine bloße Verlängerung der Sperrzeit möglicherweise die Lage für die Anwohner eher noch verschlechtern würde, weil die Kneipengänger geballt die Lokale verlassen müssen und auf der Straße sind. Auf einen unabhängigen Mediator, der von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gefordert wurde, hat der Stadtrat verzichtet (19:3). „Die begleitende Maßnahme mit der Verpflichtung einer Mediatorin oder eines Mediators, sollte Polizei, Wirte, Anwohner und Kneipenbesucher an einen Tisch bringen, um gemeinsame Lösungswege zu finden. Der Vorschlag fand leider keine Mehrheit“, berichtet Steffi König.
Am Donnerstag, 10. März, findet nun ein weiteres Sicherheitsgespräch statt, zu dem sowohl die Polizei, als auch Anwohner, Wirte und Jugendvertreter eingeladen werden. Einig ist sich der Stadtrat in einem Punkt: Dass sich die Lage in der Altstadt weiter entspannen muss.
Nina Bufalino