Seit 2014 verstärkt die SPD-Stadtratsfraktion den Druck auf den Stadtrat und Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU), mehr Initiative bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums zu zeigen.
„Unsere Beharrlichkeit zu diesem Thema scheint sich nun auszuzahlen“, kommentiert der Fraktionsvorsitzende Robert Metzger die Entscheidungen im Haupt- und Finanz- sowie Stadtentwicklungsausschuss, das sogenannte BayWa-Gelände nicht mit weiterem Gewerbe zu bebauen, sondern im großen Stil bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Aus der Sicht Metzgers könnten hier bis zu 400 neuen Wohnungen in verschiedensten Größen geschaffen werden.
„Wichtig ist für meine Fraktion aber auch, dass dort alle Gesellschaftsschichten, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, ein Angebot bekommen“, sagt Metzger. Es solle „ein Wohnquartier für Jung und Alt, für Singles und Familien werden“. Metzger könnte sich auch vorstellen, dass innerhalb des Quartiers ein sozialer Mittelpunkt in Form eines gemeinschaftlichen Treffpunktes gestaltet wird, ähnlich wie dies bei der Nachverdichtung der Hochhäuser in der Innsbruckerstraße diskutiert wurde. Zusammen mit dem benachbarten Bürgerhaus stünden außerdem weitere Möglichkeiten offen, so der Fraktionsvorsitzende.
Metzger begrüßt auch die Initiative der GBW, auf den Flächen der Innsbruckerstraße weiteren Wohnraum zu schaffen. Diese Erweiterung muss aber zusammen mit den dort schon lebenden Menschen geplant werden. Ganz wichtig ist für meine Fraktion, dass es dort nicht zu einer Gettoisierung komme, begründet der Vorsitzende die Forderung nach einem Familienzentrum ähnlich dem der Finsterwalderstraße.
Dieses Beispiel zeige auch, dass die Nachverdichtung in sorgsam ausgesuchten Gebieten, eine erfolgreiche Lösung zur Schaffung neuen Wohnraums sein könne – gerade in einer so flächenarmen Stadt wie Rosenheim. Deshalb habe die SPD-Fraktion dazu Mitte April einen Antrag gestellt, mit dem sich der nächste Stadtentwicklungsausschuss befassen werde. Die SPD fordert, dass die Stadt dem Stadtrat jährlich drei Nachverdichtungsprojekte vorschlägt. Diese sollen dann zeitnah entwickelt werden.
„Wir brauchen jetzt endlich neue, bezahlbare Wohnungen und damit eine spürbare Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Rosenheim“, meint Metzger. Dies seien die ersten Schritte, weitere müssten folgen. Deshalb erwartet die SPD-Fraktion auch bei der Bogensiedlung endlich eine Entscheidung über deren weitere Entwicklung. „Schon zwei Mal wurden wir von der Verwaltung vertröstet, die CSU ist sich uneins, wie es mit den Flächen weitergehen soll“, stellt Metzger die derzeitige Situation dar. Aus Sicht der SPD-Fraktion muss es bis zum Sommer klar sein, ob die Stadt Flächen zum Tausch für den Bau von Wohnungen bekommt. „Wenn nicht, fordern wir die schon parallel laufenden Planungen zu konkretisieren“, kündigt der Fraktionsvorsitzende an.