Silvesterbräuche aus aller Welt
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Silvesterbräuche aus aller Welt

Fondue und Feuerzangenbowle am Abend, Raketen und Böller um Mitternacht – typisch für Silvester und den Jahreswechsel in Deutschland. Im Ausland sehen die Bräuche anders aus.

GRIECHENLAND: Zum Neujahrsfest wird hier gezockt. Es geht hoch her bei Karten- oder Würfelspielen zu Hause oder im Kasino. Das große Neujahrszocken beginnt bereits am Abend des 31. Dezember und dauert oft bis zum Sonnenaufgang am 1. Januar. Landesweit wird legal oder illegal ein dreistelliger Millionenbetrag verspielt. Wer gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Wer nicht gewinnt, kann wenigstens auf Glück in der Liebe hoffen.
 
SPANIEN: Hier gehören unbedingt Weintrauben zur Neujahrsnacht, die Glück bringen sollen. Um Mitternacht schieben sich viele Spanier bei jedem Glockenschlag eine Traube in den Mund. Wer sich verzählt, dem steht im neuen Jahr Unheil bevor.
 
RUSSLAND: Die für rauschende Partys bekannten Russen läuten mit dem letzten Tag des Jahres eine zehntägige Festphase ein. In der Neujahrsnacht bringen Väterchen Frost, das Pendant zum Weihnachtsmann, und seine Begleiterin Snegurotschka (Schneeflöckchen) die Geschenke. Im ganzen Land werden Jolka-Feste gefeiert. Gemeinsam sitzt die Familie um die Jolka (den Tannenbaum) herum und isst. Nachdem die Präsidentenrede im Fernsehen vorbei ist, wird auf das neue Jahr angestoßen. Die russisch-orthodoxe Kirche richtet sich anders als die westlichen Kirchen nicht nach dem Gregorianischen sondern nach dem Julianischen Kalender: Weihnachten wird erst in der Nacht zum 7. Januar gefeiert, Neujahr ist erst am 13. Januar.
 
FRANKREICH: Wer den Jahreswechsel in Frankreich verbringt, darf keine ausgelassenen Feiern oder buntes Feuerwerk erwarten. In den meisten Orten des Landes geht es in der Silvesternacht relativ ruhig zu. Viele Franzosen treffen sich lediglich mit Freunden und Verwandten zum Abendessen. Statt mit Böllern und Raketen wird das neue Jahr gewöhnlich kulinarisch mit Champagner, Stopfleber (Foie gras) oder Austern begrüßt.
 
GROSSBRITANNIEN: Hier zündet an Silvester kaum jemand ein Feuerwerk – richtig geschossen wird im Königreich bereits am 5. November, dem Tag, an dem der Offizier Guy Fawkes ein Attentat auf König Jakob I. versuchte. Organisierte Feuerwerke gibt es zu Silvester jedoch auch in Großbritannien. Das wohl größte steigt am Londoner Riesenrad „London Eye“.
 
TSCHECHIEN: Hier gießen viele Familien Blei, um in die Zukunft zu schauen – noch älter aber ist der Brauch, einen Apfel zu halbieren und am Kerngehäuse das Schicksal abzulesen. Bilden die Kerne ein Kreuz, droht Unheil; in Sternform stehen sie für Glück. Finanziellen Erfolg soll nach tschechischer Tradition ein Mitternachtsessen mit Linsen bringen, die Geld symbolisieren.
 
ITALIEN: Hier ist rote Unterwäsche in der Neujahrsnacht ein absolutes Muss. Wer glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte mit roter Wäsche ins neue Jahr „rutschen“. Zu essen gibt es traditionell Schweinshaxe mit Linsen.
 
CHINA: Die Chinesen begehen Silvester eher ruhig mit einem Abendessen im Kreis der Familie oder mit Freunden. Feuerwerk gibt es nicht. Umso größer wird dafür das chinesische Neujahrsfest nach dem traditionellen Mondkalender gefeiert.
 
ARGENTINIEN: Hier, auf der Südhalbkugel, treffen sich die meisten Menschen bei hochsommerlichen Temperaturen am frühen Abend mit Freunden und kochen, essen und reden bis Mitternacht. Um Punkt 24 Uhr bricht ein atemberaubendes Feuerwerk los. Wer Lust hat, kann sich dann ab etwa 2 Uhr morgens in Clubs und Bars vergnügen. Aber Vorsicht: Schon von 8 Uhr an brennt einem die Sonne gnadenlos auf den verkaterten Kopf.
 
USA: Vor allem im Süden der USA werden zu Silvester gern Linsen oder Linsensuppe gegessen. Weil die Linsen ein bisschen wie Münzen aussehen, sollen sie Glück und Geldsegen versprechen. Dann gibt es noch die Regel „Nothing Goes Out“, nach der am ersten Tag des Jahres nichts das Haus verlassen darf, auch nicht der Müll. Wenn doch, droht Unglück.

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