Bayern- & Deutschlandnews zum 11. Januar 2017!
Skrupelloser Schleuser
Ein Schleuser hat am Samstag, 7. Januar, bei eisigen Temperaturen 19 Migranten in einem Kastenwagen auf einem Parkplatz der A 93 nahe Brannenburg ihrem Schicksal überlassen. Einer der Geschleusten machte auf dem Autobahnparkplatz „Heuberg“ gegenüber zwei Reisenden auf die Notlage aufmerksam. Die Deutschen verständigten den Rettungsdienst. Die ebenfalls informierte Bundespolizei traf vor Ort bei etwa -20°C die 14 Erwachsenen und fünf Minderjährigen an. Die unbeheizte Ladefläche, auf der diese sich befunden hatten, war ohne Sitze oder Sicherungseinrichtungen ausgestattet. Nach der Erstversorgung durch Rettungskräfte, Notarzt und Bundespolizisten wurden die stark unterkühlten Migranten zur Bundespolizei nach Rosenheim gebracht, wo sie weiter versorgt wurden. Eigenen Angaben zufolge stammen sie aus dem Irak, dem Iran und Syrien. Über Reisepapiere verfügten sie nicht. Sie erklärten, von einem italienischen Flüchtlingslager aus die Fahrt auf der Ladefläche angetreten zu haben. Hierfür hätten sie zwischen 500 und 800 Euro pro Person zahlen müssen. Nach einer Fahrtdauer von etwa einem halben Tag habe es offenbar Probleme mit dem Motor gegeben. Daraufhin habe sie der ihnen unbekannte Fahrzeugführer einfach zurückgelassen. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an. Nachdem sich alle 19 Personen erholt hatten, wurden sie der Registrierung zugeführt. Vier Minderjährige wurden der Obhut des Jugendamtes anvertraut. Die übrigen Migranten sind einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet worden.
vbw qualifiziert Flüchtlinge
Mit ihren Projekten zur Flüchtlingsintegration hat die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bisher rund 30 Prozent der Teilnehmer erfolgreich in Arbeit, Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung vermittelt. „Das ist ein gutes Ergebnis“, erklärt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt, der eine Jahresbilanz 2016 zog. „Insgesamt bereiten wir mit unseren Projekten rund 2.300 Asylbewerber auf eine Einstiegsqualifizierung, eine Ausbildung oder eine Beschäftigung vor. Seit Frühjahr 2015 beschäftigen wir uns mit der Flüchtlingsintegration in den Arbeitsmarkt. Im Herbst 2015 haben wir gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit unser Maßnahmenpaket IdA – Integration durch Ausbildung und Arbeit gestartet. Damit unterstützen wir Unternehmen bei ihrem Engagement und begleiten Flüchtlinge auf ihrem Weg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“, so Brossardt.
Zustimmung für de Maiziére
Das Forsa-Institut hat im Auftrag des stern ermittelt, wie die Deutschen die Arbeit der Sicherheitsbehörden im Fall des Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri beurteilen und wie sie zu den Vorschlägen von Bundesinnenminister Thomas de Maiziére zur Neuordnung der Sicherheitsstrukturen stehen. Dass die Behörden bei der Überwachung Amris, der als islamistischer Gefährder mit verschiedenen Identitäten ungehindert durchs Land reisen konnte, versagt hätten, meint fast jeder zweite Bundesbürger (49 Prozent). 45 Prozent der Befragten teilen diese Ansicht nicht. Über zwei Drittel – nämlich 79 Prozent – halten es angesichts des Falles Amri für erforderlich, die von de Maiziére geforderten Möglichkeiten zu schaffen, um gefährliche Ausreisepflichtige in längere Abschiebehaft nehmen zu können.
Boateng bei McDonald’s
Fußballnationalspieler Jérôme Boateng läuft künftig als Markenbotschafter von McDonald’s Deutschland auf. Boateng wird McDonald’s als Lifestyle-Botschafter medienübergreifend auf allen Plattformen verstärken. Hierzu gehören unter anderem Markenevents und Social Media. In dem aktuellen Marken-Spot, der seit dem 6. Januar in TV, Kino und den Social Media Kanälen zu sehen ist, hat er bereits einen ersten kurzen Cameo-Auftritt. Weitere Einsätze sollen folgen.
Lügen für die Karriere
Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Gesundheitsportals apotheken-umschau.de zufolge geht es im Geschäftsleben nicht immer ganz ehrlich zu. Jeder zweite Berufstätige (49,4 Prozent) ist demnach der Ansicht, dass man der Karriere im Berufsleben wegen schon mal zu einer Lüge greifen muss, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Fast jeder dritte Berufstätige (31,9 Prozent) gibt zu, seinen Arbeitskollegen oder Vorgesetzten gegenüber nicht immer ganz aufrichtig zu sein und jeder Sechste (15,9 Prozent) hat bereits bei einer Bewerbung um einen Arbeitsplatz gelogen. Vier von zehn berufstätige Männer und Frauen in Deutschland (40,8 Prozent) haben sich auch schon mal im Beruf krank gemeldet, obwohl sie eigentlich gesund waren.
Neuer BA-Internetauftritt
Zeitgemäße Optik, klare Navigation, großes Informationsangebot: arbeitsagentur.de präsentiert sich in einem neuen Design. Das Onlineportal der Bundesagentur für Arbeit (BA) bietet allen Bürgern und Kunden der BA zahlreiche Services und Informationen, die auf ihre individuelle Lebenslage abgestimmt sind. Ob man Fragen rund um die Berufswahl hat, Kindergeld beantragen möchte oder einen neuen Job sucht: Über die neuen thematischen Einstiege kommen die Nutzer schnell zum Ziel, egal von welchem Endgerät aus. Das neue Portal integriert die bestehenden digitalen Services der BA – von der Arbeitsuchend-Meldung über Kursangebote bis hin zur Jobsuche. Fragen rund um das Thema Arbeit werden in einfacher und verständlicher Sprache Schritt für Schritt erklärt. Dazu gibt es Zusatzangebote wie Selbsterkundungs-Tests, bei denen die Nutzer erfahren können, welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten zu ihrem Profil passen.
Jeder Vierte unentschlossen
Trotz der anhaltenden Kontroversen innerhalb der Union kommen CDU und CSU zu Beginn des Wahljahres im stern-RTL-Wahltrend unverändert auf 37 Prozent. Die SPD dagegen verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und steht nun bei 20 Prozent. Drittstärkste Kraft bleibt nach wie vor die AfD mit 12 Prozent. Die Grünen können ihre 10 Prozent halten, die Linke verharrt weiterhin bei 9 und die FDP bei 6 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 27 Prozent.
dkfz: Rauchen stoppen – Steuern sparen
Jeder vierte Erwachsene raucht – etwa jeder dritte Mann und jede fünfte Frau, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) in seinem „Tabakatlas Deutschland 2015“ dokumentiert. Demzufolge sinkt vor allem bei den 12- bis 17- sowie 18- bis 25-Jährigen die Anzahl derer, die zur echten Zigarette greifen; gleichzeitig steigt bei den Jugendlichen allerdings der Konsum von elektronischen Inhalationsprodukten. Wer mit dem Rauchen aufhören will, dem empfiehlt das dkfz eine Verhaltenstherapie, ergänzt durch Nikotinersatzprodukte. Ob Verhaltenstherapie, Nikotinpflaster, Akupunktur oder Hypnose – von der Steuer absetzbar sind die Kosten für diese und ähnliche Rauchentwöhnungsmethoden unter folgenden Bedingungen. Erstens: Die Kosten werden nicht von der gesetzlichen oder privaten Krankenkasse übernommen. Zweitens: Der Raucher kann ein ärztliches bzw. amtsärztliches Attest über seine Nikotinsucht vorweisen. Für verschriebene Arzneimittel, die nicht von der Krankenkasse ersetzt oder bezahlt werden, reicht ein Attest vom Haus- oder Facharzt. Für therapeutische Behandlungen, die Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder Heilkuren muss der Amtsarzt oder der Medizinische Dienst die Notwendigkeit bestätigen. Diese Kosten lassen sich absetzen.
Mode ist günstig
Immer weniger Verbraucher finden Mode zu teuer. Das ergab eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Fachmediums TextilWirtschaft (TW) aus der dfv Mediengruppe. Laut des aktuellen TW-Kundenmonitors „Das Jahr 2016/17“ ist zwar Bekleidung immer noch 41 Prozent der Befragten zu teuer, doch dieser Anteil lag in den Vorjahren schon deutlich höher. So hatten 2005 mit 76 Prozent fast doppelt so viele günstigere Preise für Mode gefordert.
Passworte stressen
Fast jeder zweite Internet-Nutzer in Deutschland (44 Prozent) fühlt sich von der steigenden Menge an Passwörtern für den Zugang zu Diensten gestresst. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage für das Internet-Portal WEB.DE hervor. Viele Onliner vernachlässigen deswegen die Sicherheit. 56 Prozent der Befragten finden es lästig, bei immer mehr Diensten einen eigenen Login einrichten zu müssen. Ein Fünftel fühlt sich von der Zahl der Passwörter sogar überfordert.
Großeinsatz am Simssee
Über Notruf meldete ein Zeuge am Sonntagabend, 8. Januar, kurz vor 18 Uhr dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd Schlittenspuren am Simssee, die an einem Loch im Eis endeten. Durch die Wasserwachten Rosenheim, Prien am Chiemsee und Bad Aibling wurde daraufhin ein groß angelegter Sucheinsatz gestartet, an dem rund 50 Einsatzkräfte teilnahmen. Die örtliche Feuerwehr war am Einsatz ebenso beteiligt wie Beamte der Wasserschutzpolizeiinspektion Prien am Chiemsee. Taucher suchten an der vermeintlichen Einbruchstelle den Grund unter dem Eis bis zu einer Tiefe von 4,5 Metern ab, die Polizei überprüfte Vermisstenmeldungen und die umliegenden Parkplätze. Gefunden wurde niemand. Tags darauf meldete sich wegen des polizeilichen Zeugenaufrufs ein Anwohner. Er gab an, am Vortag mit seinem Kajak auf dem Simssee unterwegs gewesen zu sein und das Loch im Eis verursacht zu haben. Die Polizei war dankbar für seine Meldung, da sie hierdurch den Vorfall vollständig aufklären konnte. okk
CSU-Tagung in Seeon im Chiemgau
Im internationalen Scheinwerferlicht sonnte sich dieser Tage das Kloster Seeon in der Gemeinde Seeon-Seebruck im Landkreis Traunstein innerhalb der Tourismusverbände Chiemgau und Chiemsee-Alpenland. Die Mitglieder der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag versammelten sich in ihrer neuen Tagungsstätte, um zu aktuellen politischen Themen Stellungnahmen zu erarbeiten und Stellung zu beziehen. Während CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt in frischer Kälte vor dem malerischen Kloster den zahlreichen Medienleuten Fragen beantwortete, stellte sich Ministerpräsident Horst Seehofer drinnen einem Teil der Teilnehmer der Kundgebungsgruppe „Initiative stopp TTIP BGL/TS“, die bereits am zweiten Tag mit Spruchbändern vor dem Klostergelände ausgeharrt hatte. hö
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