Polizei geht gegen gefälschte Meldungen vor
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Polizei geht gegen gefälschte Meldungen vor

Im Kampf gegen gefälschte Meldungen, Fake News und Hoax im Internet fordert das Polizeipräsidium Oberbayern Süd User von Facebook und Twitter auf, entsprechende Posts und Tweets zu melden und nicht zu verbreiten.

„Kompliment an die Polizei Oberbayern Süd! So muss man damit umgehen“, schreibt Andreas D. auf facebook.com/polizeiOBS und Stefan K. formuliert: „Polizisten sind mir manchmal suspekt und Bayern sowieso aber ihr habt da nun einen gewaltigen Felsen in meinem Brett. Danke, weitermachen“. Beide unterstützen eine Schnellmeldung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, dessen Post direkt nach Veröffentlichung über 2100-mal geteilt und mit mehr als 120 überwiegend positiven Kommentaren versehen worden ist. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete ebenso über das Vorgehen der hiesigen Polizei wie Print- und Online-Medien.
 
Das Polizeipräsidium war auf seiner Facebookseite und bei Twitter unmittelbar nach Bekanntwerden gegen einen Facebook-Eintrag vorgegangen, der eine angebliche Vergewaltigung kolportierte: „Schwere Vergewaltigung in #Mühldorf a. Inn – Täter Asylbewerber – Maulkorb – es wird nicht berichtet“. Mit einem breiten leuchtend-roten Banner samt der Aufschrift „Falschmeldung!“ forderte die Polizei auf, sich gegen Hoax zu wenden: „Bitte TEILEN! Helft mit im Kampf gegen HOAX“.

Dazu erklärte das Präsidium, sein Social Media-Team stehe ständig in Kontakt mit den Kollegen vor Ort. Das Team habe und werde Facebook entsprechende Inhalte und verantwortliche Personen melden, bitte ebenfalls die User, vergleichbare Posts umgehend zu melden und nicht wahllos im Internet zu verbreiten. Die strafrechtliche Relevanz solcher Posts werde geprüft – insbesondere hinsichtlich des bewussten Vortäuschens von Straftaten sowie etwaige Aufwandsansprüche. Zugleich betonte die Polizei, bei tatsächlichen Vorfällen berichte sie „sachlich und offensiv“.
 
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd weist öfter auf Falschmeldungen hin mit dem Ziel, die Verbreiter aus der Anonymität zu holen. Auf Facebook fängt Steffi S. die Grundstimmung ernüchtert ein und notiert: „Es ist furchtbar, wie viel Irrsinn verbreitet wird und wie viel Hass und Furcht dadurch gesät werden soll. Die Welt ist schlimm genug und dann kommen noch diese Falschmeldungen dazu, immer wieder mit dem Zweck, Leute aufzuwiegeln. Danke für die Klarstellung, nur leider wird das entsprechende nach rechts tendierende Klientel trotzdem noch daran glauben…“

Olaf Konstantin Krueger

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