Bund für Tiere in Not e.V. heißt ein noch junger Verein aus Altötting, der sich die Rettung von Straßenhunden im Kosovo zur Aufgabe gemacht hat. In ihm engagiert sich Schauspielerin Susanne Uhlen, um die prekäre Lage heimatloser Vierbeiner im Westbalkan zu verbessern. Einen großen Erfolg konnten die Tierschützer im Frühjahr 2023 feiern: Dank der Hilfe einiger Spender wurde der größte Nonprofit-Shelter des Kosovos mit mehr als 200 Hunden in Betrieb genommen.
Neben Kastrationsprojekten und der Versorgung von Straßenhunden mit Futter und Medikamenten, werden vom Bund für Tiere in Not e.V. verletzte, kranke, alte und trächtige Hunde sowie verwaiste Welpen im Rahmen der Möglichkeiten in Obhut genommen. Die noch junge Geschichte des gemeinnützigen Vereins beginnt am 15. Januar 2023, als Barbara Seele, die 1. Vorsitzende des Vereins, erfuhr, dass in Ferizaj/Kosovo einer der wenigen Zufluchtsorte für Streuner geschlossen werden sollte. Zwei Jahre lang hatte dort eine Privatperson knapp 100 Straßenhunde versorgt, die nun, mitten im Winter, auf der Straße landen sollten, weil der Mietvertrag auslief und es keine Chance auf Verlängerung gab. Die Hunde waren unerwünscht und sollten notfalls mit Gewalt vom Gelände ferngehalten werden, das zwei Jahre lang ihr Zuhause war.
Das wollte die Tierschützerin, die sich seit Jahren für Straßenhunde im Kosovo einsetzt, nicht hinnehmen: Innerhalb weniger Tage war ein Spendenaufruf im Umlauf und eine provisorische Unterkunft in einem ehemaligen Hühnerstall gefunden. “Ich bin zutiefst dankbar für den Zuspruch und die Unterstützung, die von allen Seiten kam. Es hat mich motiviert, in den Kosovo zu reisen und die Rettung dieser 100 Hunde anzugehen”, berichtet Barbara Seele. Moralische und finanzielle Unterstützung für die nicht unerheblichen Startkosten leisteten Unternehmen wie der Tierfutterhersteller Dr. Reuters aus Prien am Chiemsee sowie private Spender. Außerdem konnte Schauspielerin Susanne Uhlen für das Projekt zur Rettung der schutzlosen Tiere begeistert werden, die sich seither leidenschaftlich als Gründungsmitglied des Vereins aktiv engagiert. Bei der ersten Reise in den Kosovo war der Schock groß, als die Tierschützer um Susanne Uhlen und Barbara Seele sahen, in welch schlechtem Zustand sich die rund 100 heimatlos gewordenen Hunde befanden. Doch ihr beherzter Einsatz lohnte sich: Mit einem Beschluss der örtlichen Behörden und Unterstützung der Polizei konnte der Bund für Tiere in Not die Hunde rasch in ein neues, vorübergehendes Zuhause bringen lassen.
Inzwischen wurde in der Nähe der kosovarischen Hauptstadt Prishtina eine Schutzunterkunft, ein sogenannter Shelter, gebaut, in dem aktuell ca. 200 Straßenhunde beherbergt und versorgt werden. Die laufenden Kosten für Futter, Personal und Tierarzt sind jedoch erheblich, weshalb der Verein weiter auf Spenden wohlwollender Tierfreunde angewiesen ist. Aktuell herrscht im Shelter des Vereins sogar Aufnahmestopp, denn die laufenden Kosten übersteigen die Möglichkeiten der Ehrenamtlichen. „Wir freuen uns sehr über jede Spende, damit wir weiterhin möglichst vielen Tieren helfen können. Auch neue Mitglieder sowie Paten für unsere wundervollen Hunde sind herzlich willkommen“, so Barbara Seele.
Während der Bund für Tiere in Not e.V. für Unterstützung wirbt, steckt der Tierschutz im Kosovo immer noch in den Kinderschuhen. Nur wenige Menschen und vereinzelte Tierschützer haben dort ein Herz für Straßenhunde und sind bereit, sie zu füttern oder ihnen zu helfen, wenn sie verletzt oder krank sind. Geschützte Orte gibt es für die Tiere kaum: „Die Hunde werden überall verjagt. Sie leben auf Müllplätzen oder mitten in der Stadt, haben ihre Plätze auf Verkehrsinseln, vor Restaurants oder in Kellerabgängen“, berichtet Susanne Uhlen. „Viele werden im laufenden Straßenverkehr verletzt, manche sterben danach einen qualvollen Tod, weil sie so schwer verletzt oder sogar gelähmt sind, dass sie sich keinen Zugang zu Wasser und Futter mehr erkämpfen können.“
Tierheime, wie sie in Deutschland üblich sind, gibt es im Kosovo nicht – nur einige privat geführte Unterkünfte, die sich eine Unterbringung teuer bezahlen lassen. Kommunale Shelter entstehen vereinzelt, weil die Behörden zunehmend Interesse daran entwickeln, die Zahl der ca. 250.000 kosovarischen Straßenhunde in den Griff zu bekommen. Der Schwerpunkt der öffentlichen Einrichtungen liegt jedoch auf der Kastration und weniger auf der Versorgung der bedürftigen Straßenhunde. Es ist dem massiven Protest lokaler Tierschützer zu verdanken, dass Hunde ohne Familienanschluss im Kosovo nicht, wie zum Beispiel in Rumänien, eingefangen und nach 30 Tagen euthanasiert werden. Viel mehr versucht man aktuell, mit Anreizen finanzieller Natur Familien für die Aufnahme eines Straßenhundes zu gewinnen.
Der gemeinnützige Verein Bund für Tiere in Not e.V. wurde am 26. März 2023 in Altötting gegründet und wird beim Registergericht in Traunstein unter der Nummer VR 202500 geführt. Als 1. Vorsitzende wurde das Gründungsmitglied Barbara Seele in den Vorstand berufen. Sie wird von Fakete Ademi vertreten. Aktuell hat der Verein 18 Mitglieder.
Spendenkonto:
Bund für Tiere in Not e. V.
IBAN: DE46 7016 3370 0000 8902 94
PayPal: bund.fuer.tiere.in.not@gmail.com
www.bund-fuer-tiere-in-not.org
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