Franziska Koßmann und Patrick Weisser vom TuS Bad Aibling gingen bei den Süddeutschen Meisterschaften der U18 an den Start.
Die Trägerin des grünen Gürtels, Franziska Koßmann kämpfte in der Gewichtsklasse -48 kg und schrammte mit ihrem guten fünften Platz knapp an der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft, die in Herne stattfindet, vorbei.
Betreuer Jan Menzel: „Franzi hat alles gegeben, aber sie hat circa zwei Kilo Untergewicht und da fehlen ihr einfach paar „PS“ gegenüber den kräftigeren Gegnerinnen. Aber sie hat ja noch nächstes Jahr und da kann sie in der U18 erneut zeigen, was sie drauf hat.“
Patrick Weisser startete im Limit -55 Kilo und hatte mit einem Wiegewicht von 55.0 kg das Gewicht auch genau auf der Waage. „Volltreffer“, so sein Kommentar nach der mit Spannung erwarteten Prozedur.
Im ersten Kampf traf er auf den Esslinger Paul Goldner, gegen den er mit einem tiefen Schulterwurf in Führung ging und ihn anschließend mit einem links angesetzten Hüftwurf (O goshi) vorzeitig warf – die nächste Runde war erreicht.
Der vom JC Ettlingen stammende Moritz Jägel erwies sich dort als ein schwer zu werfender Gegner, nach drei Minuten stand es noch immer Unentschieden. Doch dann ging Weisser mit einem Schulterwurf in Führung und baute diese mit einem spektakulären Hüft-Wechselwurf aus und siegte erneut vorzeitig.
Allerdings schien es dann mit der mit der körperlichen Überlegenheit im Halbfinale vorbei zu sein: Der physisch starke, aus Heilbronn stammende Lokalmatador Paul Seebach dominierte mit seinem harten Griff die erste Minute, doch Patrick Weisser gelang es, ihn an der Hüfte zu packen, auszuheben und donnerte ihn mit einer Kontertechnik (Ura nage) nach hinten auf die Matte. Ippon, voller Punkt – erneut vorzeitig gewonnen.
Im anschließenden Finale kam aus zu einer spannenden Neuauflage des Finals der Bayerischen Meisterschaften, als Weisser erneut auf Paul Neuberger aus Neutraubling, den Deutschen Meister des Vorjahres in der damaligen Gewichtsklasse -46 Kilo traf. Es entwickelte sich, wie in Abensberg auf der Bayerischen, ein Duell auf Augenhöhe. Diesmal ging Weisser mit einer schnellen Außensichel-Technik (O soto gari) in Führung, die jedoch wenig später vom Neutraublinger mit einem tiefen Schulterwurf ausgeglichen wurde. Dann – Sekunden später – ein guter Ansatz von Weisser, der von Neuberger gekontert schien. Beide Betreuer sprangen auf, wähnten ihren Schützling im Vorteil. Die drei Mattenrichter berieten sich und konsultierten das Videomaterial, dann die Entscheidung: „Keine Wertung“, der Kampf ging weiter. Kurz danach setze Weisser eine große Innensichel (O uchi gari) an, Neuberger fiel voll auf den Rücken, diesmal es war eindeutig – Weisser hatte erneut vorzeitig gewonnen und holte sich erstmals in seiner Judolaufbahn den Titel des Süddeutschen Meisters.
Betreuer und Vater Denis Weisser: „Patrick wurde Oberbayerischer, Südbayerischer, Bayerischer und nun Süddeutscher Meister. Er hat sich super präsentiert, eine tolle Serie. Patrick hat offensiv und vielseitig gekämpft und schnelle und saubere Techniken im Stand und Boden, sowie links wie rechts gezeigt. Er war aber auch in der Defensive stark und hat in vier Turnieren nur zwei Wertungen gegen sich zugelassen, das ist auch hervorragend. Nächste Woche steht der Vorbereitungslehrgang des Bayernkaders in Oberhaching an. Da heisst es: Gesund bleiben! Und wir freuen uns dann auf die in zwei Wochen in Herne stattfindenden Deutschen Meisterschaften. Mal sehen, was es dort zu holen gibt. Allerdings kommen da weitere bärenstarke Jungs dazu. Patrick ist in Topform, aber auf der Deutschen kann jeder jeden schlagen – das Rennen ist offen. Packen wir’s an!“