Digitalisierung bedeutet auch für den Mittelstand in Altötting und Mühldorf die Chance auf Wachstum und neue Geschäftsmodelle. Gemeinsam mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium hat die IHK für München und Oberbayern deshalb die Initiative „Pack ma’s digital“ ins Leben gerufen, um die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Transformationsprozess zu unterstützen. Im Mühldorfer Haberkasten nahmen 80 Teilnehmer an einer Auftaktveranstaltung teil, die zugleich den Beginn für mehrere Webinare und Workshops in der ganzen Region bedeutet.
„Ob Mitarbeiterakquise auf Social Media, Online-Produktvertrieb oder IT-Sicherheit: Viele Betriebe beschäftigen sich noch nicht ausreichend mit den Möglichkeiten und den Fragen der Digitalisierung. Hier setzen wir mit praxisnahen Anregungen an“, erklärt Herbert Prost, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Mühldorf.
Im Mittelpunkt der IHK-Auftaktveranstaltung standen Impulsvorträge und Praxisbeispiele mit den Partnern Facebook und Telekom Deutschland.
Thomas Obst von der Telekom ging auf das Potenzial von Industrie 4.0 ein: „Kunden können mit digitalen Lösungen schon heute in die Produktionsprozesse von Unternehmen eingreifen. Damit wird die Herstellung von Produkten mit einem sehr hohen Maß an Individualisierung möglich.“ Eine klare Botschaft hatte auch Andreas Bublak, der mit seinem Unternehmen COC aus Burghausen seit vielen Jahren mittelständische Betriebe berät: „Digitalisierung muss Chefsache sein. Jedes Unternehmen sollte genau abwägen, welche Instrumente es nutzen möchte – nicht jeder Trend muss mitgemacht werden“.
Auch das weltweit größte soziale Netzwerk Facebook war vertreten. Steven Eigner ist für die Beratung von KMUs zuständig und kennt deren Bedürfnisse im
Online-Marketing. Bereits mit kleineren Werbebudgets können erste spürbare Effekte erzielt werden. In jedem Fall müsse der Dialog auf den sozialen Netzwerken laut Eigner „visuell, mobil und persönlich sein. Insbesondere kurze Videos gewinnen immer mehr an Bedeutung“.
Großes Interesse hatten die Teilnehmer am Digitalbonus der Bayerischen Staatsregierung. Bernhard Kux vom IHK-Digitalteam erklärte die Rahmenbedingungen des Förderprogramms während Rainer Obergrußberger und Roman Rieger vom Burghausener Unternehmen senswork über seine Erfahrung im Antragsprozess sprach. Insgesamt stellt die Staatsregierung den KMUs mit weniger als 250 Mitarbeitern jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Mittel können eingesetzt werden, um beispielsweise neue digitale Prozesse und Produkte einzuführen oder zu entwickeln.
Zu den Partnerunternehmen der Initiative Pack ma’s digital gehören neben Facebook und Telekom Deutschland auch Giesecke&Devrient, LinkedIn und die MediaMarktSaturn Retail Group. Sie unterstützen mit ihrem digitalen Know-how kleine und mittlere Unternehmen dabei, sich fit für die digitale Zukunft zu machen.