Nächster Krimi im FireDome – Fireballs siegen nach Verlängerung
Foto: TuS Bad Aibling

Nächster Krimi im FireDome – Fireballs siegen nach Verlängerung

Wieder einmal müssen Bad Aiblings Basketballer zu Hause eine Extraschicht einlegen und wieder einmal behalten die Fireballs am Ende die Oberhand. Mit 97:84 n.V. gewinnt der TBA das Spitzenspiel gegen die Baskets Vilsbiburg und bleibt damit weiter Tabellendritter.

Das Spitzenspiel des sechsten Spieltages in der Regionalliga Süd-Ost hielt, was es versprach. Zwei bärenstarke Mannschaften, viele Highlights, tolle Stimmung im FireDome und nicht zuletzt ein echter Krimi in fünf Akten. Dass die Fireballs das Spiel letztlich gewinnen konnten, ist vielleicht keine Sensation, aber hinsichtlich der nur bedingt guten Ausgangslage doch etwas überraschend. Nach dem hart erkämpften Arbeitssieg in Schwabing mussten die Kurstädter eine personell schwierige Trainingswoche verkraften, in der vier Schlüsselspieler der Mannschaft überhaupt nicht respektive nur teilweise trainieren konnten. Scharfschütze Claus Weiß war die gesamte Woche aus privaten Gründen verhindert. Gleiches galt für Aiblings Top-Scorer David Bergfeld, der geschäftlich in den USA weilte. Hinzu kam noch eine kurzfristige Erkrankung von Nemanja Kekic, sowie eine leichte Sprunggelenksverletzung von Miljan Grujic. Somit waren drei Spieler der ersten Fünf sowie der etatmäßige sechste Man für eine ganze Woche außer Gefecht gesetzt. Dass sich der Rest der Mannschaft trotzdem adäquat auf das anstehende Spitzenspiel vorbereiten konnte, ist der großen Kadertiefe des TBA zu verdanken. Die Ausgangslage war also gelinde gesagt schwierig, zumal Coach Burci in den vergangenen Spielen eine sehr kleine Rotation aufs Parkett schickte und es den meisten Bankspielern an Spielpraxis fehlt. Hinzu kamen noch die überschaubaren Leistungen in den letzten beiden Spielen. Zu allem Überfluss wartete mit Vilsbiburg ein absoluter Titelkandidat auf die Fireballs, die mit John Boyer den wohl besten Spieler der vergangenen Saison im Team weiß. Doch auch die Baskets hatten Probleme in den letzten Wochen. Gegen Coburg und Oberhaching setzte es zwei deftige Pleiten und so sahen sich die Mannen von Coach Prote bereits früh in der Saison unter Zugzwang, um nicht den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren. Doch angeschlagene Boxer sind bekanntlich am gefährlichsten und so war der TBA durchaus gewarnt.

Das Spiel begann wie erwartet. Auf beiden Seiten dominierten die Topscorer von Beginn an das Geschehen. Aiblings David Bergfeld (27 Pkt/14 Reb) zeigte, dass er auch ohne Training eine hervorragende Leistung abrufen kann. Unterstützt wurde er bereits früh von Malo Valerien, der mit 19 Punkten und zehn Rebounds ebenfalls ein Double-Double ablieferte. Bei den Gästen konzentrierte sich von Beginn an alles auf besagten John Boyer. Aibling gelang es zu keiner Zeit, den quirligen Combo-Guard in den Griff zu bekommen und so spielte sich Boyer in einen Rausch. Am Ende standen 37 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists und 3 Steals auf dem Scoutingreport. Dass Vilsbiburgs Topscorer in der Endabrechnung die Rolle des tragischen Helden einnehmen wird, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Spielstand nach dem ersten Viertel 21:17 für den TBA. Im zweiten Spielabschnitt verlagerten sich die offensiven Bemühungen der Gastgeber zunehmend in die Distanz. Claus Weiß (21 davon 5 Dreier) vergrößerte den Vorsprung in der 15. Spielminute der Kurstädter erstmals auf mehr als zehn Punkte (35:24). Leider hatte diese Führung aber nur kurz Bestand. Binnen zwei Minuten vor der Halbzeit kamen die Gäste, angeführt von US-Profi McDonald, wieder auf sieben Punkte heran. Halbzeitstand 46:39 für Bad Aibling. Das dritte Viertel gestaltete sich nun recht ausgeglichen. Die Fireballs brachten jetzt vermehrt Miljan Grujic (15/9) unter dem Korb in aussichtsreiche Position. War Grujic in dieser Phase mal nicht zur Stelle, sprang Nemanja Kekic (7/4) in die Bresche. Vor allem die Reboundüberlegenheit des TBA machte sich nun immer mehr bemerkbar. Immer wieder erarbeiteten sich die Fireballs zweite oder dritte Wurfchancen und konnten dadurch ihre Führung behaupten. Denn so gut man an den Brettern arbeitete so fahrlässig ging man stellenweise mit dem Ball um. 17 Turnover leistete sich der TBA. Dies brachte die Baskets nach dreißig gespielten Minuten wieder in Schlagdistanz und sorgte zu Mitte des finalen Spielabschnitts gar für den Ausgleich. Die Kurstädter verloren nun für einige Minuten komplett den Faden. In der Offensive wurden zu sehr Einzelaktionen forciert und in der Defense taten sich ungewohnt große Löcher auf. Die Partie schaukelte hin und her, ehe die Gastgeber 30 Sekunden vor Schluss plötzlich wie der sichere Verlierer aussahen. Beim Stand von 77:82 gelang David Bergfeld per Korbleger der Anschluss auf drei Punkte. Nun profitierte Bad Aibling von der Freiwurfschwäche der Gäste.

John Boyer vergab binnen fünf Sekunden vier Freiwürfe in Folge und so schaffte Claus Weiß per Dreier den vielumjubelten Ausgleich per Dreipunktewurf. Vilsbiburg hatte zehn Sekunden vor Ende nochmals die Chance auf den Sieg, doch auch McDonald versagten die Nerven an der Linie und so ging es in die Overtime. Hier überrollten die Fireballs ihren Gegner förmlich und spielten die Partie letztlich souverän nach Hause (15:2). Endstand 97:84. Für Bad Aibling spielten außerdem: Simon Bradaric (8), Daniel Moritz, Manuel & Marco Hack-Vazquez, Tobi Guggenhuber, Felix Kristian und Justin Kaifosch.
Die Stimmen zum Spiel:
Tobi Guggenhuber: „Wir haben die Partie heute aufgrund unserer Reboundüberlegenheit (50:26) gewonnen. Den Fokus im Training darauf zu legen hat sich also ausgezahlt. Trotzdem müssen wir uns bei Vilsbiburg fast schon bedanken, letztlich haben sie uns den Sieg an der Freiwurflinie geschenkt.“
Coach Burci: „Das Reboundverhalten des Teams war heute hervorragend und Rebounds sind dabei immer Einstellungssache. Ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft, wir wollten den Sieg unbedingt und haben ihn uns letztlich auch verdient.“

Malo Valerien: „Wieder ein wichtiger Sieg. Wir haben nun fast gegen die gesammelte Elite der Regio 1 gespielt und bis auf ein Spiel alles gewonnen. Das sind doch mal gute Aussichten. Jetzt heißt es, die Form beizubehalten und weiter an unseren Schwächen zu arbeiten. Wir müssen dringend zusehen weniger Turnover zu fabrizieren.“

Die Fireballs stehen durch diesen Sieg weiterhin auf Platz drei der Tabelle. Nach dem sechsten Spieltag kristallisiert sich dabei ein Quartett an der Spitze heraus. Einzig ungeschlagene Mannschaft ist dabei der VFL Treuchtlingen, gefolgt von Güßbach, Bad Aibling und Coburg mit je einer Niederlage. Am kommenden Spieltag geht es für den TBA dann nach Ansbach zum Tabellenachten.

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