Glück kann man ja bekanntlich nicht kaufen. Aber zumindest in musikalischer Form hat jede/r die Möglichkeit, sich ein kleines Stück vom Glück mit dem neuen Album von Melissa Naschenweng nach Hause zu holen.
Melissa und ihre pinke Harmonika, nur noch getoppt von ihrer pinken Lederhose, mit der sie im pinkfarbenen Traktor über die Lesachtaler Almen brettert. Was auf den ersten Blick eher abstrakt oder wie ein Zeichentrick wirkt, ist hier tatsächlich nichts anderes als der Freiraum einer jungen Künstlerin, die so gar nicht nach den ungeschrieben Regeln der Schlager- und Unterhaltungsbranche tanzt.
Melissa singt Texte wie „Schleich di“ und bezieht sich dabei auf den verkaterten Morgen nach einem One-Night-Stand. Oder sie singt in „Besserwisser“ darüber, dass sie von der Kulturpolizei auch gerne als hohlköpfiges Popsternchen belehrt wird.
Bei „Hirsch“ geht es um Aufreißer, die es einfach nicht schaffen, un-peinlich die Bratpfanne zu rühren. In „Amelie“ ist Mobbing im Netz das Thema. Teils sind das Songs, die auf persönlichen Erlebnissen von Melissa basieren, teils behandeln sie Themen, die Melissa wichtig sind und zu denen sie was zu sagen hat.
Das „Glück“ ist kein Vogerl. Zumindest hier fliegt es nicht in der Gegend herum, sondern ist ein astreines, klassisch gutes Melissa-Album. Singen und sagen was Sache ist. Musikalisch rockig, sanft, dann wieder ebenso stadiontauglich wie mitsingperfekt und klar, die Harmonika fehlt auch nicht. Das Album ist vollgepackt mit Liedern, die sich recht bald zu vielgehörten Gassenhauern entwickeln werden.