Die Starbulls Rosenheim haben auch die zweite Auflage des Traditionsderbys gegen den EV Landshut auf eigenem Eis für sich entscheiden können. Allerdings benötigte der Tabellenführer der Eishockey-Oberliga Süd am 16. Spieltag vor über 4.000 Zuschauern im emilo-Stadion dazu das Penaltyschießen.
Nach Ende der regulären Spielzeit und der torlosen Verlängerung stand es 2:2. Matchwinner für die Hausherren war Michael Fröhlich, der bei seinem Comeback beide Rosenheimer Tore in der regulären Spielzeit erzielte und auch im Penaltyschießen traf.
Trotz zahlreicher gesundheitlich angeschlagener und ausgefallener Spieler in der vorausgegangenen Trainingswoche konnten beide Mannschaften im dritten Traditionsderby der laufenden Oberliga-Saison – dem zweiten auf Rosenheimer Eis – problemlos drei Reihen aufbieten. Die Starbulls mussten aber neben den Langzeitverletzten Peter Lindlbauer, Michael Rohner, Valentin Hein und Andreas Nowak auch auf Verteidiger Matthias Bergmann (Virusinfektion) verzichten. Dafür kehrte Stürmer Michael Fröhlich ins Team zurück. Bei den Gästen fehlte neben den längerfristig verletzten Stürmern Maximilian Hofbauer, Stefan Reiter und Marco Baßler sowie dem gesperrten Verteidiger Niki Meier auch Routinier und Topscorer Bill Trew.
Das Team der Gastgeber war jenes, das vor 4.018 Zuschauern im Rosenheimer emilo-Stadion eigentlich besser in die Partie fand. Und die Starbulls kamen auch früh in den Genuss eines Überzahlspiels, bei dem Michael Baindl im Nachschuss das leere Tor verfehlte. Im Gegenzug schlug Landshut in Unterzahl eiskalt zu. Peter Abstreiter und Maximilian Forster fuhren auf das Rosenheimer Tor zu und letzterer überwand Lukas Steinhauer zum 0:1 (3.). Rosenheim blieb das Team mit den etwas größeren Spielanteilen, die besseren Torchancen hatten nun aber die Niederbayern. Nachdem Rosenheims Verteidiger Maximilian Vollmayer sich bei einem springenden Puck verschätzte, scheiterte Luca Trinkberger gleich zweimal an Steinhauer (8.). Richtig spektakulär war dann die Abwehraktion des Rosenheimer Torwarts, mit der er einen Direktabnahme von David Wrigley entschärfte (12.).
Rosenheim hatte zu diesem Zeitpunkt Glück, nicht höher in Rückstand zu liegen. Doch das Blatt wendete sich. Nach einem Schuss von Petri Lammassari staubte Michael Fröhlich in zentraler Position überlegt zum 1:1-Ausgleich ab (12.). Zwei Minuten später hatte Fröhlich gleich noch den Rosenheimer Führungstreffer auf dem Schläger, scheiterte aber nach einem raffinierten Solo in Unterzahl (14.). Drei Minuten später verhinderte der Pfosten des Landshuter Tores das 2:1 für die Hausherren, nachdem die Gästeabwehr Lammassaari und Baindl nicht von der Scheibe trennen konnten.
Weniger chancenreich ging es nach der ersten Pause weiter. Beide Mannschaften agierten nun defensiv fast fehlerlos. Rosenheim verzeichnete erneut etwas mehr Spielanteile, Landshut ließ aber wenig zu und versuchte, über schnelles Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Marco Sedlar tauchte auf diese Weise frei vor dem Rosenheimer Tor auf, scheiterte aber an Lukas Steinhauer (26.). Auch gegen Wrigley rettete der Starbulls-Keeper stark, hatte zuvor aber Glück, dass bei einem Schuss von Luca Zitterbart der Pfosten rettete (32.). Kurz vor der zweiten Pausensirene schlugen allerdings die Gastgeber zu. Baindl spekulierte erfolgreich, schaltete am schnellsten, spielte von hinter dem Tor den idealen Pass in den Slot und Michael Fröhlich versenkte das Spielgerät per Onetimer aus kurzer Distanz hoch im rechten Eck (40.).
Die Rosenheimer 2:1-Führung hatte bis zur 53. Minute bestand – und ein Tor lag im bis dahin intensiv geführten, aber ohne Überraschungsmomente ausgestatteten Schlussabschnitt nicht in der Luft. Doch dann hebelte Peter Abstreiter mit einem Pass genau in die Schnittstelle die zu hoch stehende Defensivlinie der Starbulls aus, so dass Luis Schinko unbedrängt auf Lukas Steinhauer zufahren konnte. Und der erst 17-jährige Nachwuchsstürmer brachte die Scheibe in seinem ersten Oberliga-Spiel zum 2:2 über die Torlinie.
Danach tat sich in der regulären Spielzeit nicht mehr viel – umso mehr aber in der Verlängerung. Zahlreiche Einschussmöglichkeiten wurden von den fehlerfrei haltenden Torhütern zu Nichte gemachte. In der 64. Spielminute scheiterte zunächst der perfekt freigespielte Dominik Daxlberger aus kurzer Distanz an Gästekeeper Max Engelbrecht, im Gegenzug fuhr Alexander Ehl mutterseelenallein auf Lukas Steinhauer zu, hatte alle Zeit der Welt, brachte die Scheibe aber nicht am Torwart vorbei.
Im Penaltyschießen scheiterte Ehl erneut und ebenso wie sein Teamkamerad Max Forster. Die Starbulls konnten dagegen gleich ihre ersten beiden Versuche durch Manuel Neumann und Michael Fröhlich in jeweils souveräner Manier verwerten.
Die Trainerstimmen:
Axel Kammerer, EV Landshut: „Das war ein großartiges Eishockeyspiel vor toller Kulisse. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie war sehr gut organisiert, hat schnell umgeschaltet, sich viele Chancen herausgespielt und hätte heute mehr als einen Punkt verdient gehabt.
Manuel Kofler, Starbulls Rosenheim: „Wir sind glücklich über die zwei Punkte. Es war das erwartete Kampfspiel. Wir konnten nicht das gewohnte Tempo gehen und haben ungewohnte Fehler gemacht. Aber trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Viele Spieler haben krank und angeschlagen gespielt, deshalb ist auch das Training am Samstag abgesagt. Die Jungs sollen sich auskurieren.“