Mehr Überschuldete aufgrund von Corona? Jeden kann es treffen!
Die Schuldnerberatung kann dabei helfen, einen Überblick über die finanzielle Situation zu bekommen und Prioritäten bei den Zahlungen zu setzen. Foto: 123RF
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Mehr Überschuldete aufgrund von Corona? Jeden kann es treffen!

Schuldner- und Insolvenzberatung berät in Rosenheim.

Die Schuldner- und Insolvenzberatung für die Stadt Rosenheim – finanziert durch die Stadt Rosenheim und das Bayerische Staatsministerium für Familie und Arbeit Ministerium für Familie, Soziales und Arbeit – rechnet damit, dass bis zum Jahresende die Anfragen von überschuldeten Bürgern deutlich steigen werden.

Die Corona-Krise wird mit sich bringen, dass etliche Selbständige aufgrund der massiven Einkommenseinbußen ihr Geschäft aufgeben müssen. Nicht nur sie, sondern auch ihre Beschäftigten werden in der Folge vorerst arbeitslos werden. Bereits jetzt sind viele Arbeitnehmer in Kurzarbeit und müssen mit deutlich reduziertem Einkommen zurechtkommen. Für Menschen, die keine Rücklagen, dafür aber erhebliche Zahlungsverpflichtungen haben, wird die Situation zunehmend bedrohlich.

Meist versuchen die Betroffenen, so lange wie möglich ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und die Schulden aus eigener Kraft zu regulieren. Falls das Einkommen jedoch dauerhaft niedrig bleibt, bricht über kurz oder lang das Zahlungskonzept zusammen. Laut den Erfahrungen der Beraterinnen der Schuldnerberatung ist dies oft der Zeitpunkt, an dem sich die Betroffenen an die Schuldnerberatungsstelle wenden.

Die Schuldnerberatung kann dabei helfen, einen Überblick über die finanzielle Situation zu bekommen und Prioritäten bei den Zahlungen zu setzen. Sie kann mit Gläubigern verhandeln, Ratenzahlungen vereinbaren, Zahlungspläne erstellen und bei Vollstreckungsschutzanträgen helfen. Für ein erstes Klärungsgespräch dienen unter anderem die Außensprechstunden in den verschiedenen Bürgerhäusern der Stadt Rosenheim, die den Betroffenen einen wohnortnahen und unkomplizierten Zugang zur Schuldnerberatung ermöglichen sollen.

Sprechzeiten: Wann und wo?
Die Sprechzeiten in den Bürgerhäusern sind wie folgt:
Bürgerverein Erlenau jeden ersten Montag im Monat von 9 Uhr bis 11 Uhr, Bürgerverein Happing jeden ersten Montag im Monat von 12 Uhr bis 14 Uhr, Bürgerverein E-Werk jeden ersten Donnerstag im Monat von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr und Bürgerverein Miteinander jeden zweiten Donnerstag im Monat von 16 Uhr bis 18 Uhr. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig.
Die offene Sprechstunde in den Räumlichkeiten der Schuldnerberatungsstelle kann dagegen derzeit immer noch nicht stattfinden. Aktuell können nur persönliche Gespräche in der Beratungsstelle mit vorheriger Terminvereinbarung stattfinden.

Bundesregierung plant Insolvenzverfahren von sechs Jahren auf drei Jahre zu verkürzen
Zwar sind in den vergangenen Jahren sowohl die Zahl der Unternehmens- als auch der Privatinsolvenzen kontinuierlich eher rückläufig gewesen. Allgemein wird jedoch erwartet, dass im Laufe des Jahres 2020 im Zusammenhang mit den Folgen des Corona-Lockdowns die Anträge für Insolvenzverfahren wieder erheblich ansteigen werden.

Die Bundesregierung plant daher, bereits ab Oktober 2020 die Laufzeit des Insolvenzverfahrens von derzeit sechs Jahren auf drei Jahre zu verkürzen. Sollte dieser Plan umgesetzt werden, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Interessenten für ein Insolvenzverfahren noch weiter steigen wird. Die Insolvenzberatung der Diakonie richtet deshalb ab sofort eine zusätzliche Telefonsprechstunde ein für Schuldner, die ein Insolvenzverfahren einleiten oder sich darüber beraten lassen wollen. Diese Telefonsprechstunde findet jeweils am Donnerstag zwischen 13 Uhr und 14 Uhr telefonisch unter 0 80 31/2 35 34 62 statt.

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