Einige Maßnahmen, die zum Schutz gegen das Corona-Virus ergriffen wurden, sind bereits gelockert. Doch das Virus ist noch in der Welt. Wir haben die Pandemie keineswegs überwunden. Wir stecken mittendrin. Viele Leser wollten während unserer Telefonaktion “Maßnahmen gelockert – wie schützt man sich jetzt?” wissen, wie man sich unter den neuen Umständen am besten schützt und wie man das Leben im Corona-Modus erträglicher gestalten kann. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen und die Antworten des Beratungsteams der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):
Ich muss täglich zur Arbeit und habe Sorge, dass ich mich infiziere. Wie kann ich mich am besten schützen?
Eine gute Gedankenstütze ist die so genannte AHA-Formel – Abstand, Hygiene, Alltagsmasken. Im Klartext heißt das: Halten Sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu Ihren Mitmenschen. Befolgen Sie die Hygieneregeln in Bezug auf Niesen, Husten und Händewaschen. Das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen ist in bestimmten Situationen verpflichtend, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Einkaufen, beim Friseur. Achten Sie aber trotz Mund-Nasen-Bedeckung immer auf den Mindestabstand.
Sollte man gegenwärtig überhaupt noch öffentliche Verkehrsmittel nutzen?
Bevorzugen Sie das Fahrrad, das eigene Auto oder gehen Sie zu Fuß. Müssen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, tragen Sie eine Mund-Nasen-Bedeckung und halten Sie nach Möglichkeit zusätzlich den Abstand zu anderen Personen ein.
Bei meinem Kollegen wurde das Virus nachgewiesen. Wir hatten ab und an miteinander zu tun. Wie soll ich mich jetzt verhalten?
Haben Sie in den vergangenen zwei Wochen mindestens 15 Minuten mit einem Erkrankten gesprochen oder sind Sie angehustet oder angeniest worden, sollten Sie sich – auch wenn es keine Anzeichen für eine Erkrankung gibt – an das lokale Gesundheitsamt wenden. Über den Link tools.rki.de/plztool/ finden Sie das Gesundheitsamt in Ihrer Nähe. Hausärzte sind eine weitere telefonische Anlaufstelle. Sie können sich selbst isolieren, das heißt zuhause bleiben, alle engen Kontakte meiden und eine gute Hände-, Husten- und Nieshygiene einhalten.
Was sind die häufigsten Anzeigen, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus schließen lassen?
Mögliche Krankheitszeichen sind unter anderem Husten, erhöhte Temperatur oder Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche.
Ich bin über 80 und Senioren sollen nur bei dringenden Anlässen das Haus verlassen. Aber was ist „dringend“?
Dringende Anlässe sind beispielsweise der Einkauf im Lebensmittelgeschäft oder in der Apotheke. Doch bitten Sie lieber Angehörige, Bekannte oder Nachbarn für Sie die Besorgungen zu übernehmen. Falls es zwingend erforderlich ist, dass Sie selbst gehen: Kaufen Sie nicht zu Stoßzeiten ein, halten Sie Abstand zu anderen Kunden. Viele Apotheken und Lebensmittelgeschäfte bieten einen Lieferservice an. Nutzen Sie diese Möglichkeiten.
Meine Tochter arbeitet im Homeoffice. Kann ich hin und wieder auf meine beiden Enkelkinder aufpassen?
Beschränken Sie Ihre persönlichen Kontakte soweit wie möglich. Wenn Sie nicht mit Ihrer Tochter und den Enkelkindern zusammenwohnen, sollten Sie die Betreuung nicht übernehmen, auch nicht zeitweise. Es ist nicht auszuschließen, dass Kinder das neuartige Coronavirus unbemerkt übertragen könnten. Eine aktuelle Studie an der Charité stellte fest, dass Kinder genauso viele Viren im Rachen entwickeln wie Erwachsene und somit genauso ansteckend sein können.
Wenn ich mit meinen Freundinnen telefoniere, dreht sich alles um Corona. Danach geht es mir nicht gut. Sollte ich lieber nicht mehr telefonieren?
Über Sorgen und Ängste mit Angehörigen und Bekannten zu sprechen, kann helfen, damit diese Gefühle nicht überhandnehmen. Doch wie Sie selbst gemerkt haben – wenn man sich nur über das Coronavirus austauscht passiert genau das Gegenteil. Überlegen Sie, ob Sie mit Ihren Freundinnen vereinbaren wollen, dass beim nächsten Gespräch jede erst einmal etwas Erfreuliches aus dem Alltag erzählt oder dass man gemeinsam Pläne für die Zukunft schmiedet.
Ich merke, wie mir mein Fitness-Studio fehlt. Spaziergänge allein reichen mir nicht. Was kann ich noch tun?
Unter www.gesund-aktiv-aelter-werden.de finden Sie ein täglich wechselndes Programm mit zahlreichen Übungen, die Sie zu Hause ausführen können, um Arme, Beine, Bauch und Rücken zu stärken. Die Übungen werden mit Bewegungsvideos und bebilderten Beschreibungen gut erklärt.
Weitere Informationsangebote zum Corona-Virus:
Hotline: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für persönliche Fragen: Telefon 0800/2322783, Montag bis Donnerstag, 10 Uhr bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag, 10 Uhr bis 18 Uhr, (kostenlos, auch aus dem Mobilfunknetz).
Internetseiten
BZgA: www.infektionsschutz.de
Bundesministeriums für Gesundheit: www.zusammengegencorona.de
Robert Koch-Institut: www.rki.de
Kassenärztliche Bundesvereinigung: www.116117.de
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