Das Entscheidungsgremium der LAG Regionalinitiative Mangfalltal-Inntal traf sich am 16. März, zur zweiten Sitzung in der LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020. Auf der Tagesordnung standen vier Projekte, für die das Gremium über eine Förderung aus dem EU-Förderprogramm LEADER entscheiden sollte.
Alle vier Projekte wurden einstimmig befürwortet, so dass die Projektträger nun beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim einen Förderantrag stellen können. Vor der Entscheidung haben die Projektverantwortlichen mit großem persönlichem Einsatz Projektskizzen mit detaillierten Projektbeschreibungen und Kostenschätzungen erarbeitet und dem Gremium präsentiert.
Auf dieser Grundlage bewertete das Entscheidungsgremium, in wieweit die vorgeschlagenen Projekte mit den Zielen der Region, die in der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) formuliert sind, übereinstimmen. Alle Projekte übertrafen die Mindestpunktzahl des vorgegebenen Kriterienkatalogs deutlich und konnten damit zur Förderung empfohlen werden. Im Anschluss an die Projektvorstellungen gab LAG-Managerin Gwendolin Dettweiler einen Überblick zum Stand des LAG-Managements und der Umsetzung der LES.
Die folgenden Projekte können nun ihren Antrag einreichen:
Ausstellungskonzept Deisenrieder Wetterstollen
Der Deisenrieder Wetterstollen diente dem Kohle-Bergbau in Hausham zur Bewetterung (Belüftung). Er ist seit einigen Jahrzehnten stillgelegt, seit 2007 kümmern sich ehemalige Bergmänner ehrenamtlich um die Erhaltung und den Ausbau des Stollens, so dass der Stollen inzwischen wieder begehbar ist und als Besucherbergwerk ausgebaut werden kann.
Mit einem modernen Ausstellungskonzept soll der Stollen als Teil der regionalen Geschichte für unterschiedliche Interessensgruppen lebendig präsentiert werden. Das Engagement der ehemaligen Bergmänner als Zeitzeugen macht das Angebot nicht nur für Touristen an Schlechtwettertagen, sondern auch für Einheimische authentisch und interessant.
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinden Bad Feilnbach (Landkreis Rosenheim) und Fischbachau (Landkreis Miesbach) und beinhaltet zunächst die Erstellung des Ausstellungskonzepts sowie des Betriebs- und Vermarktungskonzepts für den Stollen.
Konzeption Themenwege am Wendelstein
In den Jahren 2016 und 2017 sollen fünf Themen-Wanderwege rund um den Wendelstein entstehen. Jeweils ein bereits bestehender Wanderweg von den vier Anrainer-Gemeinden des Wendelsteins zum Wendelstein-Gipfel und der bestehende Geopfad um das Gipfelmassiv sollen durch thematische Ausrichtung und interaktive Komponenten aufgewertet werden.
Mit fünf verschiedenen Themen und passenden interaktiven Angeboten sollen die mitunter langen Anstiege für Wanderer aller Altersgruppen attraktiver gemacht werden. Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt der vier Anrainer-Gemeinden des Wendelsteins und der Wendelsteinbahn GmbH und beinhaltet die detaillierte Konzeption in den Themen: Wasser (Bad Feilnbach), Kultur/Künstlerkolonie (Brannenburg), Wendelstein-Männlein-Weg (Bayrischzell), Religion/Meditation (Fischbachau), Geologie/Panoramarundweg (Landkreise Miesbach und Rosenheim).
Machbarkeitsstudie für Radschnellverbindungen in der Region Rosenheim
Der Stadt-Umland-Bereich Rosenheim hat als Träger des Projekts das Ziel, die Verkehrsflüsse zu optimieren und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Nach Untersuchungen von Verkehrsplanern kann dabei durch Verlagerung auf den Radverkehr die größte Wirkung erzielt werden.
Insbesondere für Berufspendler kann mit Radschnellwegen ein attraktives Verkehrsangebot geschaffen werden, das gleichzeitig die Attraktivität der Region und der angebundenen Gemeinden als Wohn- und Arbeitsort erhöht. Im Rahmen des Projekts sind eine Bedarfs- und Potenzialanalyse im gesamten Stadt-Umland-Bereich sowie erste Trassenbetrachtungen vorgesehen.
Museumsnetzwerk Rosenheim – konzeptionelle Grundlagen
In den Gemeinden der LAG gibt es zahlreiche nichtstaatliche Museen, die im Rahmen des Projekts der Regionalinitiative Mangfalltal-Inntal e.V. miteinander vernetzt werden sollen, um die Angebote untereinander besser abzustimmen und die Vielfalt und Qualität der Angebote sowie die Vermarktung zu optimieren.
Dazu soll zunächst eine Bestandsaufnahme der Museen und ihrer Angebote gemacht werden, um dann in einem weiteren Schritt, der nicht Teil des jetzt beschlossenen Projekts ist, ein Museumskonzept für die gesamte Region zu erstellen.
Die LAG Mangfalltal-Inntal ist ein Zusammenschluss von 16 Gemeinden, die unter Beteiligung der Bürgerschaft und der lokalen sowie regionalen Akteure eine gemeinsame Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020 erarbeitet haben und diese nun unter Nutzung von LEADER-Fördermitteln umsetzen.
Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Website lag-mangfalltal-inntal.de oder rufen Sie an unter Telefon 0 80 61/90 80 71.