Krimi in Bad Aibling
Foto: TuS Bad Aibling

Krimi in Bad Aibling

Simon Bradaric beschert den TBA Fireballs einen Last-Second-Sieg

Bad Aibling – Vergessen Sie Hitchcock, Agatha Christie oder Edgar Wallace! Was die TBA Fireballs am Samstagabend bei ihrem Heimspiel gegen GGZ Basket Zwickau abgeliefert haben, lässt dagegen jeden Thriller wie einen Kinderfilm aussehen. Buchstäblich in allerletzter Sekunde konnten die Aiblinger Basketballer ein schon verloren geglaubtes Spiel doch noch gewinnen. Matchwinner war dabei Simon Bradaric, der quasi mit der Schlusssirene noch den siegbringenden Dreier versenkte.

Am Ende hielt es in der Sporthalle Bad Aibling niemand mehr auf den Sitzen. Die rund 500 Fans gaben den heimischen Basketballern Standing Ovations und skandierten lautstark: „Simon, Simon!" Der Jungstar der Fireballs war es nämlich, der das Basketball-Märchen in Bad Aibling doch noch wahr machte. Denn dieses Spiel konnten die Fireballs eigentlich nicht mehr gewinnen. Nach einem starken ersten Viertel, das die Aiblinger mit 29:22 für sich entschieden, ließ die Konzentration in der Mannschaft merklich nach und die Partie gegen den Tabellen-Achten der Regionalliga Südost kippte. Die Gäste aus Zwickau holten Punkt für Punkt auf und trafen plötzlich aus allen Lagen. Ganz anders Bad Aibling: Trotz vieler Chancen war es wie verhext und der Ball wollte einfach nicht mehr den Weg in den Korb finden.

„Uns hat hier das Wurfglück verlassen", sagte ein sichtlich mitgenommener Luca Burki am Ende des Spiels. Der Trainer der Aiblinger lief wie ein Tiger im Käfig während des gesamten Spiels in seiner Coaching-Zone auf und ab und feuerte seine Männer unermüdlich an. Das war auch bitter nötig. Denn ein 42:48 Rückstand zur Halbzeit verhieß nichts Gutes für den Rest der Begegnung. Zwickau zeigte sich überraschend aggressiv und treffsicher, mit jedem erzielten Punkt schienen die Gäste aus Ostdeutschland mehr Selbstsicherheit zu gewinnen. Doch nach der Pause ging ein Ruck durch das Heimteam. Obwohl sie immer noch Probleme hatten, ihre vielen Möglichkeiten in Zählbares zu verwandeln, holten die Fireballs jetzt wiederum langsam aber sicher auf.
Denn die Defensive stand und wuchs über sich hinaus.

Fast schon sichere Punkte der Zwickauer konnten die Aiblinger hier in letzter Sekunde zunichte machen. Das gab der Offensive nach und nach Auftrieb und Aibling schaffte es, nicht nur gleichzuziehen – die Hausherren lagen im letzten Viertel sogar meistens in Front. Bis auf die letzten Spielsekunden. Da nahm das Drama seinen Lauf. Zwickau kämpfte sich wieder ran. Lag dann eine Minute vor Schluss wieder kurz vorne, Aibling konterte und war kurz darauf wieder in Führung. Als noch sieben Sekunden zu spielen waren, einen einzigen Punkt. Es stand 84:83.

Die Fireballs mussten Zwickau nur noch vom Korb fern halten – und der „Kas wär ‘bissen" gewesen. Doch Zwickau nahm eine Auszeit, sammelte noch einmal alle Kräfte und traf zum 84:85. Jetzt nahm Bad Aibling noch eine Auszeit. Noch 3,9 Sekunden Spielzeit. Was tun? Blitzangriff? Verzweiflungswurf? „Wir hatten zwei Optionen", sagt Luca Burki. „Entweder wir spielen Miljan Grujc an, der trifft entweder oder wird gefoult und bekommt deshalb zwei Freiwürfe – oder wir probieren einfach einen Dreier, weil alle Zwickauer den Miljan decken." Die Fireballs haben die zweite Variante gewählt.

Weil tatsächlich der lange Miljan komplett zugedeckt war, nutzte Simon Bradaric die Minimalchance und versuchte einen Dreierwurf. Dabei zeigte der Ur-Aiblinger Nerven aus Stahl. Sein Wurf ging fast gleichzeitig mit der Schlusssirene ungestreift in den Korb. Der Rest war Jubel.

Trotz aller Emotionen – es war auch ein Sieg zur richtigen Zeit: Weil alle anderen Konkurrenten an diesem Spieltag patzten, stehen die Aufsteiger aus Bad Aibling nun auf dem ersten Tabellenplatz der 1. Regionalliga Südost. Ein Sieg des Willens – und auch des Publikums. „Wir haben wirklich unglaubliche Fans", sagt Burki. „Sie haben uns die ganze Zeit unterstützt, jeden Punkt bejubelt und uns die ganze Zeit nach vorne getrieben." Auch die Aiblinger Bank machte da mit. Burki: „Was die Spieler von außen an Unterstützung gebracht haben, war einmalig." Am Ende heißt es durchatmen, genießen und zu danken. Luca Burki: „Unser Publikum ist wirklich klasse!"

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