Ein verstörender Fund sorgt für Aufsehen: Am 27. Oktober 2024 wurde im Eingangsbereich einer Klinik in Bad Aibling ein etwa eineinhalbjähriges Kleinkind allein vorgefunden. Die genauen Umstände, unter denen das Kind dort zurückgelassen wurde, sind derzeit unklar. Die Polizei hat nach dem Auffinden des Kindes umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, diese schließlich zur Feststellung der Eltern führte, deren Identität jedoch bisher nicht öffentlich bekannt gegeben wurde.
Am 27. Oktober, informierte das Klinikpersonal die Polizei über das etwa eineinhalbjährige Kind, das in einem Kinderwagen im Eingangsbereich der Klinik abgestellt worden war. Die Polizei stellte fest, dass das Kind zwischen 26. Oktober, 23 Uhr und 27. Oktober, 6.10 Uhr dort zurückgelassen wurde. Das Kind befand sich in einem den Umständen entsprechend guten Gesundheitszustand und wurde zunächst vom Pflegepersonal der Klinik betreut. Das Jugendamt Rosenheim nahm das Kind in Obhut und übergab es an eine Pflegefamilie.
Laut Polizei sind die Eltern des Kindes mittlerweile bekannt. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln nun die genauen Hintergründe des Falles und wer das Kleinkind im Vorraum zurückließ. Das Jugendamt Rosenheim hat alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um das Wohlergehen des Kindes sicherzustellen. Der anderthalbjährige Junge wurde unmittelbar nach dem Auffinden durch das Jugendamt in Obhut genommen und ist in einer Pflegefamilie untergebracht. Sabine Stelzmann, die Leiterin des Jugendamtes, betonte die Bedeutung des Netzwerks geprüfter Pflegefamilien, das in akuten Situationen wie dieser bereit ist, Kinder spontan und vorübergehend aufzunehmen.
Das Jugendamt des Landkreises Rosenheim war bereits seit über einem Jahr intensiv in die Betreuung der Familie eingebunden. Im Mai 2024 wurde veranlasst, dass der Junge mit seiner neunjährigen Schwester zur bestmöglichen Versorgung in die Obhut der Großmutter gegeben wurde. Die Zusammenarbeit mit der Großmutter verlief stets kooperativ und verlässlich, sodass das Jugendamt eine stabile Versorgung und Betreuung der Kinder gewährleistet sah. Aufgrund der aktuellen Entwicklung sind beide Geschwister nun gemeinsam in einer Pflegefamilie untergebracht. Aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten können keine weiteren Angaben zum familiären Hintergrund gemacht werden.
Stelzmann erklärte, dass die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten, dass der Junge in der Klinik zurückgelassen wurde, nun beleuchtet werden. Dazu gehöre auch, die Erziehungskompetenz der gesamten Familie vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und zu bewerten. Mit Blick auf das weitere Vorgehen sagt Stelzmann: „Wir beleuchten nun die Hintergründe, die dazu geführt haben könnten, dass der kleine Junge in der Klink zurückgelassen wurde. Dazu gehört auch, die Erziehungskompetenz der gesamten Familie vor dem Hintergrund der neuen Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und zu bewerten. Sollte sich im weiteren Verlauf herausstellen, dass keiner der Familienangehörigen die Kinder ausreichend schützen kann, werden wir eine geeignete Pflegefamilie finden, die die Kinder auf Dauer liebevoll aufnehmen kann.“
Dank der Ermittlungsarbeit der Polizei konnte die Familie des Jungen zügig ausfindig gemacht werden. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei laufen weiterhin.
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