++ Kassenattrappen ++ Krankenhauskosten ++ Insektensterben ++ Eigenbedarf ++ Holzheizungen ++ Altersvorsorge ++
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++ Kassenattrappen ++ Krankenhauskosten ++ Insektensterben ++ Eigenbedarf ++ Holzheizungen ++ Altersvorsorge ++

Bayern- & Deutschlandnews zum 25. Oktober 2017!

Betrug mit Attrappen

Auf landwirtschaftlichen Feldern werden häufig Blumen oder Feldfrüchte zur Selbsternte angeboten. Seit Anfang Oktober werden an solchen Selbsterntebetrieben vermehrt manipulierte Kassen vorgefunden. Der oder die überörtlich agierenden, bislang unbekannten Täter traten bisher mindestens in den Bereichen Prien am Chiemsee, Bayrisch Gmain und Berchtesgaden sowie an verschiedenen Selbstbedienungsbetrieben im benachbarten Österreich auf. Um an das Geld der Kunden zu gelangen, wurden vor die eigentlichen Kassen Attrappen gebaut, in welche die Kunden dann ihr Geld einwarfen. So erbeuteten die Täter laut Betreiber Bargeld im fünfstelligen Bereich. Betreiber und Kunden solcher Selbstbedienungsanlagen werden gebeten, auf verdächtige Kassen, vorgebaute Attrappen und verdächtige Personen oder Fahrzeuge zu achten. Geschädigte oder Zeugen sollen sich umgehend mit ihrer örtlichen Polizei in Verbindung setzen.

Krankenhauskosten weiter gestiegen

Die Gesamtkosten der bayerischen Krankenhäuser lagen im Jahr 2016 bei 15,8 Milliarden Euro, was einer Zunahme um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Größter Ausgabeposten waren dabei die Personalkosten mit 9,6 Milliarden Euro. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, betrugen die Kosten für die rein stationäre Krankenversorgung 13,7 Milliarden Euro. Jeder Behandlungsfall kostete 2016 durchschnittlich 4 560 Euro, der Berechnungs- bzw. Belegungstag im Durchschnitt 632 Euro.

Dramatisches Insektensterben

Ein internationales Forscherteam aus den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland hat die dramatischen Befunde zum Insektenrückgang in Nordwestdeutschland in einer jetzt in der internationalen Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlichten Studie bestätigt. Die Forscher stellten damit die Beobachtungen des Entomologischen Vereins Krefeld auf eine wissenschaftlich abgesicherte Basis. So ist mit den Biomasseverlusten bei Fluginsekten von 76 bis 81 Prozent seit den 1990er-Jahren ein klarer Negativ-Trend erkennbar. Insgesamt wurden in einem Zeitraum von 27 Jahren 63 Standorte in Schutzgebieten unterschiedlichster Lebensräume des Offenlandes überwiegend in Nordwestdeutschland untersucht, wobei der Rückgang überwiegend im Flachland festgestellt wurde.

Massives Vogelsterben

Laut einer aktuellen Auswertung des bundesweiten LBV-Partners NABU hat Deutschland in nur zwölf Jahren 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren. Das entspricht 15 Prozent des Bestandes von 1998. Die summierte Zahl der Brutpaare aller Vogelarten ging im Zeitraum von 1998 bis 2009 von 97,5 auf 84,8 Millionen Paare zurück. „Umgerechnet auf Bayern bedeutet das für diesen Zeitraum einen Verlust von rund 2,5 Mio. Brutpaaren“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Die Zahlen verdeutlichten, dass zwar manche seltenen Arten zunehmen, dafür aber häufige und weit verbreitete Arten massiv abnehmen.

Mehr Verurteilte in Bayern 2016

Im Jahr 2016 wurden in Bayern 118.544 Personen rechtskräftig verurteilt, das waren 4,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Die verurteilten Straftäter sind überwiegend Erwachsene (87,2 Prozent). Die Anteile der verurteilten Heranwachsenden und Jugendlichen lagen bei 8,2 und 4,6 Prozent. Unter den schuldig gesprochenen Personen waren nur 18,4 Prozent Frauen. 44,3 Prozent aller Verurteilten hatten bereits mindestens einen Eintrag im Bundeszentralregister, waren also vorbestraft. 62,4 Prozent waren Deutsche.

3,1 Millionen Krankenhausaufenthalte

Im Jahr 2016 wurden in Bayern rund 3,1 Millionen vollstationäre Krankenhausaufenthalte gezählt, das sind 44.290 oder 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, waren Kreislauferkrankungen (14,1 Prozent) der häufigste Anlass für einen vollstationären Krankenhausaufenthalt, gefolgt von Verletzungen, Vergiftungen und anderen Folgen äußerer Ursachen (10,8 Prozent) sowie Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und Bindegewebes (10,1 Prozent). Die häufigste Hauptdiagnose war, lässt man die klinische Versorgung gesunder Neugeborener (rund 90.000) unberücksichtigt, mit gut 70.000 Fällen die Herzinsuffizienz.

Bewährungsstrafe für Freundin von Doppelmörder

Nach dem Doppelmord von Rott Ende Februar dieses Jahres hat sich die 20-jährige Freundin des Täters, dem 25-jährigen Türken Izzet S., vor dem Rosenheimer Jugendschöffengericht verantworten müssen. Nachdem sie ein umfassendes Geständnis abgelegt hatte, wurde die Entscheidung, ob sie nach Jugendstrafrecht wegen gemeinschaftlichen Diebstahls, vorsätzlicher Körperverletzung, Beleidigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Drogenhandels verurteilt wird, zu zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Grund: ihr umfassendes Geständnis, ihre Reue und die Eigeninitiative zur stationären Suchttherapie. Izzet S. hatte sich kurz nach seiner Festnahme in der forensischen Klinik in Straubing erhängt.

Fakten gegen Gerüchte

„Jeder Flüchtling erhält ein Willkommensgeld von 2000 Euro“ und „Deutschland schenkt jedem Flüchtling ein Haus“: Die Bundesregierung stellt seit Montag auf der Website RumoursAboutGermany.info Fakten gegen solche von Schleuserbanden verbreitete Fehlinformationen über die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. Die Information ist auf Englisch, Französisch und Arabisch abrufbar.

Einzelhandel muss digitaler werden

Der Einzelhandel in Oberbayern setzt auf Digitalisierung, im bayernweiten Vergleich besteht jedoch Aufholbedarf. Dieses Stimmungsbild zeichnet eine Umfrage unter oberbayerischen Einzelhändlern, die über den Einfluss der Digitalisierung auf den Handel befragt wurden. Insgesamt bleibt für den Einzelhandel in der Region die Bedeutung des stationären Geschäfts sehr groß. So verkauft der Großteil der befragten Händler (83 Prozent) seine Waren in der Filiale. Nur 22 Prozent verfügen über einen eigenen Online-Shop. Bayernweit sind das bereits deutlich über ein Drittel (36 Prozent). Gleichzeitig gaben 90 Prozent der Teilnehmer der Umfrage an, dass digitale Innovationen das Einkaufsverhalten der Kunden verändern und damit ein Umdenken erforderlich machen.

Berufesterben durch Digitalisierung

Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, warnt vor einem dramatischen Rückgang bisheriger Berufe durch Automatisierung und Digitalisierung. „Ich gehe davon aus, dass etwa die Hälfte aller Aufgaben in den nächsten zwanzig Jahren von Maschinen oder Computern erledigt werden kann“, sagte Berg der „Rheinischen Post“. Alle Branchen seien davon betroffen, in fast allen Berufen machten sich die Veränderungen bemerkbar. Die Digitalisierung werde nicht nur Gewinner haben. „Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen könnte man vielleicht diejenigen auffangen, die mit der Digitalisierung nicht zurechtkommen“, so Berg: „Man sollte es testen.“

Skepsis bei E-Mobilen

Nur etwa ein Drittel (34 Prozent) der Bundesbürger ist der Ansicht, dass strombetriebene Autos die Erfordernisse erfüllen, die Verbraucher an ein Auto haben. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt. Ausbaubedarf sehen die Befragten im öffentlichen Personennahverkehr sowie bei Lademöglichkeiten und staatlichen Kaufprämien.

Kinderarmut in Bayern

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Doris Rauscher, fordert ein konsequentes Vorgehen gegen Kinderarmut in Bayern. Mit Blick auf die bundesweite Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach jedes fünfte Kind länger als fünf Jahre in armen Verhältnissen lebe, sagt die Abgeordnete: „Armut prägt Kinder für ihr ganzes Leben. Und es ist ein Skandal, dass wir es selbst im reichen Bundesland Bayern nicht schaffen, die Kinderarmut einzudämmen.“ Die Sozialpolitikerin fordert daher die Einführung einer Kindergrundsicherung, kostenlose Kindertagesstätten und mehr Unterstützung für berufstätige Eltern.

Kündigung wegen Eigenbedarfs

Mieter können sich gegen eine Kündigung wegen Eigenbedarfs wehren, wenn ein Umzug eine ganz besondere Härte bedeuten würde, weil er zum Beispiel mit gravierenden gesundheitlichen Folgen verbunden wäre. Kommt es zu einem Rechtsstreit, muss sich das Gericht eingehend mit der Situation der Mieter auseinandersetzen und gegen die berechtigten Interessen des Vermieters abwägen. Die Wüstenrot Bausparkasse, ein Unternehmen des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische (W&W), weist auf ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofes (VIII ZR 270/15) hin.

Alte Holzheizungen aussondern

Vom Gesetz her müssen Ende dieses Jahres alle alten Feuerstätten mit einer Zulassung vor dem 1. Januar 1985 stillgelegt, nachgerüstet oder ausgetauscht werden, wenn sie den verschärften Anforderungen der 2. Stufe der 1. BImSchV nicht entsprechen. Die betroffenen Holzfeuerungen sind zum Stichtag bereits über 32 Jahre alt. Diese Geräte sind technisch veraltet und werden den heutigen Ansprüchen an Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit nicht mehr gerecht. Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks – Zentralinnungsverband (ZIV) haben hierzu eine plakative Einordnung für Feuerstätten entwickelt: Die „Feuerstättenampel“, herunterladbar unter ratgeber-ofen.de.

Versicherungsschutz für Ehrenamtler

Jeden Tag engagieren sich in Deutschland knapp 31 Millionen* Menschen in sozialen Projekten. Viele Ehrenamtler wissen jedoch nicht, ob sie bei ihrem Einsatz ausreichend versichert sind. Auf Fragen nach dem gesetzlichen Versicherungsschutz bei Verletzungen oder einem Schaden fehlen häufig konkrete Antworten. In der Broschüre „Sicher engagiert – Versicherungsschutz im Ehrenamt“ haben die zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörenden öffentlichen Versicherer jetzt die wichtigsten Informationen für Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler zusammengestellt. Download unter voev.de/ehrenamt.

13. Platz für Altersvorsorge

Im Vergleich der Altersvorsorgesysteme in 30 ausgesuchten Ländern liegt Deutschland auf dem 13. Platz. Spitzenreiter bleibt Dänemark, gefolgt von den Niederlanden und Australien. Die Schlusslichter des Rankings sind Indien, Japan und Argentinien. Das ist das Ergebnis des „Melbourne Mercer Global Pension Index 2017 (MMGPI)“, der vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum neunten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt wurde. Download des vollständigen Studienberichts unter http://ots.de/rR4Fq.

Olaf Konstantin Krueger

Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 18. Oktober 2017.

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