Jugend-Blog: Was mich bewegt!
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Jugend-Blog: Was mich bewegt!

++ Gedanken ++ Reiselust ++ Mobbing ++ Rassismus ++ Oberflächlichkeit ++

Gedanken einer Verstorbenen

Ich fand kürzlich auf einer mittelmäßig verzweifelten Suche in den Tiefen des Internets nach etwas, was mich ehrlich interessiert – einen Artikel über eine junge Frau. Diese junge Frau ist mittlerweile tot. Sie ist an einem seltenen Tumor gestorben. Über die Frau wurde berichtet, weil sie einen Brief, wenn man es als solches bezeichnen will, hinterließ. Ich habe diesen Brief bestimmt an die dreimal gelesen. Sie schrieb, wie sich die Weltsicht verändert, wenn man weiß, das man nicht mehr allzu lange Zeit auf dieser Erde hat.

Mich hat bewegt wie sie über Güte, Nächstenliebe und Wertschätzung schrieb. Man wird  auf dieser Welt  blind für alles Relevante, es werden Dinge ignoriert, welche so viel Beachtung bräuchten und Ereignisse werden in den Vordergrund gedrängt, ohne die unser Leben auch nicht unlebenswerter wäre. Das alles ging mir durch den Kopf, als ich den Brief las. Die Tatsache, dass sie das Gefühl der Erkenntnis bei mir auslösen konnte, ist fabelhaft.  Ich bin voller Hoffnung, dass andere Menschen ähnlich fühlen, während sie den Brief lesen und wenn es nur fünf Minuten sind, denn fünf  Minuten Vernunft sind besser als gar keine.

Reiselust

Meiner Meinung nach gibt es kein schlimmeres Defizit als die Tatsache, in seinem Leben weniger als nichts gesehen zu haben. Ich habe schon öfters von Menschen gehört, dass sie kein Verlangen haben, etwas anderes als ihre Heimat zu sehen. Bei solchen Aussagen blutet meine Seele. Ich für meine Person kann es gar nicht erwarten, endlich meinen Rucksack zu packen. Endlich mit meinen Augen alles aufzusaugen, was diese wunderbare Welt zu bieten hat.

Ich denke, dass es auf dieser Erde so viel zu  bestaunen gibt, dass man fünf Menschenleben bräuchte, um vielleicht die Hälfte davon zu sehen. Vielen ist dies wahrscheinlich nicht bewusst  oder es interessiert sie schlichtweg nicht, was ich jetzt auch nicht weiter schlimm finde, denn schließlich gilt die Devise: Jedem das Seine oder einfach selber Schuld. Das Reisen bietet meiner Meinung nach die Möglichkeit, viel über sich selbst und die Gesellschaft rauszufinden.

Man wird toleranter und ausgeglichener. Es muss unglaublich sein, welch andere Welt- und Ansichten man kennenlernt und vermutlich verändert sich auch die eigene Sicht. Wie vorhin schon gesagt ist es nicht weiter schlimm, wenn nicht jeder so denkt, nur halte ich es für eine weggeworfene Chance und finde es bedrückend, dass sie nicht von jedem geschätzt wird.

Mobbing

Zum Glück war ich noch nie Opfer von der Boshaftigkeit jener, die ihr eigenes Ego stärken wollen. Hoffentlich werde ich es auch nie sein. Ich war allerdings auch nie jemand, der andere fertig gemacht hat, jedenfalls nicht bewusst. Vielen ist es, denke ich, nicht bewusst, was sie damit anrichten, indem sie andere aufgrund unterschiedlichster Beweggründe systematisch an den Pranger stellen. Vielen ist, da ihre Empathiefähigkeit offenbar auf einen Teelöffel passt, nicht bewusst, was für ernsthafte, psychische Folgen das haben kann.

Egal ob klein oder groß, jung oder alt, Mobber gibt es überall. Für diese Leute passt ein Verb ganz besonders gut: peinlich. Dass man es nötig hat, Mitmenschen, die vermeintlich unter einem gestellt sind oder die in deren Augen weniger wert sind als sie selbst, verbal oder gar physisch kaputt zu machen, ist schlichtweg armselig. Mobber sind keineswegs etwas Besseres und sie haben auch definitiv nicht das Recht, sich so zu fühlen. Kein Mensch hat es verdient zu denken, er sei minderwertig. Es wird höchste Zeit, dass das bei jedem ankommt.

Rassismus

Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich schon Akte des Rassismus mitbekommen habe, sei es in den sozialen Medien oder in der realen Welt. Ob durch Beleidigungen auf Internetseiten oder an der Kasse in einem Drogeriemarkt. Ich schäme mich, einer Gesellschaft anzugehören, welche, obwohl sie ja vermeintlich so fortschrittlich ist, nach wie vor Menschen diskriminiert, die eine andere Hautfarbe oder Religion haben. Besagte Menschen werden verurteilt für Tatsachen, für die niemand etwas kann. Allein die Bilanz, dass es so erschreckend viele Menschen in Deutschland gibt, welche eine Partei wählen, die mit rassistischen Parolen wirbt, ist ekelhaft.

Ich will nicht wissen, wie sich jene Menschen fühlen müssen und ich hoffe, dass ich es auch nie erfahren werde. Wenn man mich fragen würde, ob ich daran glaube, dass Rassismus vielleicht eines schönen Tages von der Erde verschwunden ist, wäre meine Antwort vermutlich nein! Auch wenn ich es mir aus tiefstem Herzen wünsche. Solange es noch mindestens einen dummen Menschen auf der Welt gibt, wird Rassismus bestehen. Und wie schon Albert Einstein sagte: „Die Dummheit der Menschen ist unendlich“

Oberflächlichkeit

Aussagen wie: ,, Nein, also ich schaue nur auf den Charakter“ oder „Für mich zählen nur die innerer Werte“, hat vermutlich jeder schon mal gehört. Das Problem ist, dass sie meistens nicht stimmen. Bei dem Thema Oberflächlichkeit bin ich sicher keine Ausnahme. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich mir vorab eine komplette Meinung über eine Person bilde, nur anhand von Klamotten oder deren Aussehen.

Ich frage mich, wie viele interessante Persönlichkeiten ich deswegen wohl schon verpasst habe. Es ist doch nun mal so, dass sich in der heutigen Zeit alles mehr oder weniger um das perfekte Aussehen dreht. Ob es die Kleidung oder das Make-up ist, zufrieden ist man scheinbar nie. Alle jagen dem Perfekten nach und niemand wird es je fangen. Ich persönlich kann für mich sagen, dass Oberflächlichkeit in Maßen nicht das Schlimmste aller Dinge ist.

Selbstverständlich sollte man es nicht nur dabei belassen, aber anhand wie sich eine Person darstellt oder gibt, kann man sicher einiges herauslesen. Unabhängig von der Schönheit, nur von deren Kleidungsstil oder Körperhaltung. Meiner Meinung nach trifft es der Satz: „Aussehen entscheidet, ob man zusammen kommt und der Charakter entscheidet, ob man zusammen bleibt“, perfekt.

Helena K., 16 Jahre, Schülerin aus dem Chiemgau

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