++ Greifvögel ++ Hochaltrige ++ Drogenhandel ++ „Ankommen“-App ++ Polizei ++ Alkoholerkrankte ++
Foto: 123rf.de

++ Greifvögel ++ Hochaltrige ++ Drogenhandel ++ „Ankommen“-App ++ Polizei ++ Alkoholerkrankte ++

Bayern- & Deutschlandnews zum 13. Januar 2016!

44 Greifvögel getötet

Mindestens 51 Mal wurden Greifvögel in den vergangenen 15 Monaten illegal verfolgt, 44 Tiere kamen dabei zu Tode. So lautet die deutschlandweite Bilanz, die der LBV, sein bundesweiter Partner NABU und das Komitee gegen den Vogelmord zum Jahreswechsel gezogen haben. Bayernweit wurden sieben Vorfälle bekannt, wobei auch der LBV davon ausgeht, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt. Neu ist die Verfolgung von Greifvögeln im Zusammenhang mit Windkraftanlagen: In 39 zusätzlichen Fällen aus den Jahren 2010 bis 2015 besteht dringender Verdacht auf die illegale Zerstörung von Großvogelhorsten in der Nähe von bestehenden und geplanten Windkraftanlagen.

Alte immer älter

In Deutschland leben immer mehr Menschen im Alter von über 80 Jahren. Ihre Zahl ist von 2004 bis 2014 um 987.000 auf rund 4,5 Millionen (+ 27,8 Prozent) gestiegen. Das geht aus einer Auswertung der finalen Bevölkerungsdaten 2014 des Statistischen Bundesamts für die Initiative „7 Jahre länger“ hervor. Der Anteil der sogenannten Hochaltrigen an der Bevölkerung lag Ende 2014 bei 5,6 Prozent, 2004 betrug er 4,3 Prozent. Grund für den Zuwachs ist vor allem die steigende Lebenserwartung. Da mit den Babyboomern geburtenstarke Jahrgänge in der Bevölkerungspyramide nach oben rücken, wird die Zahl der Hochaltrigen weiter ansteigen. Laut der jüngsten Bevölkerungsvorausberechnung werden 2050 bis zu elf Millionen Menschen in Deutschland leben, die ihren 80. Geburtstag gefeiert haben.

Drogenhandel per WhatsApp

Beamte der Polizeiinspektion Fahndung Traunstein fanden im November 2015 bei einer Kontrolle in einem Zug zwischen München und Salzburg bei einem 21-jährigen Mann und einem 16-jährigen Jugendlichen aus dem Raum Freilassing neben Amphetaminen mehr als 2,5 kg Haschisch. Die Schleierfahnder nahmen die beiden fest, die Kripo Traunstein übernahm die Sachbearbeitung. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der zuständige Ermittlungsrichter gegen die Verdächtigen Haftbefehle. Der 21-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert, gegen den 16-Jährigen der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Wie die weiteren Ermittlungen nun ergaben, waren die Drogen vornehmlich für den Weiterverkauf bestimmt: Der Handel wurde überwiegend über eine WhatsApp-Gruppe abgewickelt.

„Ankommen“-App hilft

„Ankommen“ ist ein Wegbegleiter zur schnellen und umfassenden Orientierung während der ersten Wochen und auf die unmittelbaren Lebensbedürfnisse neu in Deutschland ankommender Menschen zugeschnitten. Ziel ist es, die wichtigsten Informationen zur raschen Integration der Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen: Hinweise zu Werten und Leben in Deutschland finden sich dort ebenso wie Informationen zum Asylverfahren sowie zum Weg in Ausbildung und Arbeit. In die App ist zudem ein kostenloser, multimedialer Sprachkurs integriert, der eine alltagsnahe Unterstützung für die ersten Schritte auf Deutsch bietet. Ankommen“ steht in den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch und Deutsch zur Verfügung. Mehr Information über ankommenapp.de.

Polizei befriedet Flüchtlinge

Eine Auseinandersetzung unter rund 200 aufgebrachten Flüchtlingen verschiedener Herkunftsländer in einer Gemeinschaftsunterkunft in Prien am Chiemsee hat zum Großeinsatz der Polizei mit insgesamt elf Streifenfahrzeugen geführt. Die erheblich alkoholisierten Rädelsführer der Pöbeleien, ein 21-jähriger malischer und ein 22-jähriger senegalesischer Flüchtling, flüchten. Nach Abrücken der Polizeikräfte kehrten sie zurück und randalierten erneut, woraufhin sie im Rahmen eines zweiten Polizeieinsatzes in Gewahrsam genommen wurden. Die Auseinandersetzungen konnten ohne größere Störungen beendet werden.

Versuchtes Tötungsdelikt

In einer Rosenheimer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber hat ein Jugendlicher einen Gleichaltrigen bei einem Streit mit einem Messer geringfügig an der Hand verletzt. Laut dem geschädigten Syrer kam es in der Turnhalle zu Schlägen eines jungen Somaliers gegen ihn. Ein weiterer gleichaltriger Somalier soll mit einem Messer versucht haben, auf das Opfer einzustechen. Nur durch eine Abwehrbewegung habe der Syrer Schlimmeres vermeiden können. Mehrere Helfer des Sicherheitsdienstes gingen dazwischen und entrissen dem Täter das Messer. Gegen den Angreifer ermitteln nun Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wegen versuchten Totschlags, gegen seinen gleichaltrigen Landsmann wegen Körperverletzung.

Demos zu Flüchtlingen

Die Polizei hat in Freilassing zwei Demonstrationen mit insgesamt etwa 700 Teilnehmern und gegensätzlichen Positionen zum Thema Flüchtlingsbewältigung betreut. Unter Leitung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kamen Beamte der eigenen Einsatzhundertschaft, von umliegenden Dienststellen und Beamte der Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Die Bundespolizei unterstützte sie. Auf österreichischer Seite übernahmen die Sicherungsmaßnahmen Beamte der Landespolizeidirektion Salzburg. Einschreiten mussten Bundes- und Landespolizisten nur im Bahnhofsbereich bei der Abreise verschiedener Versammlungsteilnehmer. Dort versuchten letztmalig „linksgerichtete Personen“, die Abreise zu erschweren oder zu verhindern, und sprachen Beleidigungen und Bedrohungen aus. Zehn von ihnen mussten kurzzeitig festgenommen werden. Drei Männer aus dem „rechten Lager“ wurden identifiziert, die bei einer Demo Mitte Dezember 2015 den „Hitler-Gruß“ gezeigt hatten. Gegen sie wurden Anzeigen erstattet.

Alkoholerkrankte in Bayern

Einer aktuelle Datenerhebung der KKH Kaufmännische Krankenkasse zufolge mussten im Jahr 2014 über 3.800 Menschen in Bayern wegen Alkoholerkrankungen ärztlich behandelt werden. Das entspricht 1,6 Prozent aller KKH-Versicherten in Bayern. Der Durchschnitt liegt bei der KKH bundesweit bei 1,8 Prozent. Über 400 KKH-Versicherte mussten wegen eines akuten Rausches („Koma-Saufen“) in Bayerns Krankenhäuser eingeliefert werden. Eine höhere Alkoholsteuer für Spirituosen wie zum Beispiel für Wodka, Whiskey, Rum oder Obstler würden zwei Drittel der Deutschen befürworten, ergab eine repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag der KKH.

Olaf Konstantin Krueger

Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 5. Januar 2015.

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