Gemeinsam gegen Ausbeutung von Tiefenwasser
Mehr als 200 Teilnehmer kamen zur Kundgebung nach Weiding. Foto: wag
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Gemeinsam gegen Ausbeutung von Tiefenwasser

Polling/Weiding. Mehr als 200 Menschen versammelten sich am Karsamstag Vormittag auf dem Gelände des Irgmaier Hof in Weiding zu einer gemeinsamen Kundgebung der Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser, kurz BINT genannt, und der Privatinitiative „Arbeitskreis Tiefenwasserschutz“. Eine überragende Resonanz angesichts des Dauerregens, wie Ingrid Irgmaier vom Arbeitskreis bei der Begrüßung meinte. Und ein weiteres Zeichen an die Verantwortlichen in Behörden und Politik, dass der Schutz des Trinkwassers höchste Priorität habe und im Hinblick auf das in Weiding geförderte Tiefenwasser keine Kommerzialisierung erfolgen dürfe.

Für die Initiative BINT erklärte dessen Trinkwasserbeauftragter Reinhard Hausmann, dass man hier nicht gegen geltende Gesetze vorgehen und auch nicht politisch agieren wolle. Man hoffe und erwarte vielmehr, dass die eingebundenen Behörden fachliche Einschätzungen berücksichtigen und sorgfältig abwägen. Die Argumentation, dass man hier früher auch das Tiefenwasser gefördert und genutzt habe, gelte heute nicht mehr: „Das war eben früher zur Herstellung der Babynahrung“, sagte Hausmann. Das Tiefenwasser sei eine eiserne Reserve für kommende Generationen und dürfe nicht den kommerziellen Interessen eines Mineralwasserkonzerns, der profitgierig nach diesem Wasser strebe, geopfert werden.

„Die Kommunen müssen hier den Ernst der Lage erkennen, die Grundwasserpegel gehen zurück und die Niederschläge sind viel zu wenig“, so der engagierte Sprecher. Und auch Ingrid Irgmaier forderte vehement, die kommunale Versorgungssicherheit im Auge zu behalten und einer Ausbeutung durch Konzerne entgegenzutreten. Denn, so die Verfechterin des Tiefenwasserschutzes: „Ohne Wasser gibt es kein Leben und es geht um Wasser für unsere nachfolgenden Generationen!“ Einschätzungen und Ansichten, die auch Pollings Gemeinderätin und Kreisrätin Lena Koch (B90/Grüne) teilte: „Ich habe dem nicht viel hinzuzufügen. Politik und Behörden haben es in der Hand, diesen Missbrauch zu verhindern“.

Positiv bewerteten die Organisatoren der Kundgebung auch die Stellung des Bauernverbandes, der an der Kundgebung mit Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer, seinem Stellvertreter Gerhard Langreiter und der Kreisbäuerin Heidi Schmidinger teilnahm und die Aktivitäten unterstützt. Niederschweiberer und Langreiter hatten gemeinsam mit Vertretern der Landwirtschaft und Johann Irgmaier vom Arbeitskreis schon am Samstagmorgen auf der im Westen von Polling gelegenen Wiese von Johann Mayerhofer ein weiteres Transparent gegen die Ausbeutung des Tiefenwassers aufgestellt und damit ihre Einstellung zum Ausdruck gebracht. Kreisobmann Ulrich Niederschweiberer erklärte bei der Aktion in Polling: „Wir als Bauernverband stehen geschlossen für den Schutz und Erhalt unseres Trinkwassers ein. Es ist aber die Aufgabe aller – auch und vor allem der Politik – das Wasser als unser höchstes Gut zu schützen.“      wag

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