Im Kolbermoorer Rathaus spricht der Erste Bürgermeister über seine Wünsche für die Stadt und deren Einwohner.
Liebe Kolbermoorer Bürgerinnen und Bürger!
Vor Weihnachten richten wir gerne unsere Wünsche ans Christkind. Vielleicht ist es aber gerade am Ende dieses außergewöhnlichen Jahres sinnvoll, einmal ‚den Spieß umzudrehen und sich zu überlegen, welche Wünsche es gibt, die wir erfüllen könnten. Ich finde, gerade in diesen Zeiten wäre es gut, wenn wir uns ein wenig selbst hinterfragen, statt uns nur von anderen etwas zu wünschen oder gar zu fordern.
Ich wünsche mir, dass die gelebte Solidarität, die wir seit März in vielen Situationen der Corona-Zeit erleben, nicht wieder abebbt oder gar nach Corona verschwindet. Ich wünsche mir etwas mehr Bescheidenheit bei uns allen. Weniger Anspruchsdenken und mehr Eigeninitiative. Daraus kann auch große Zufriedenheit mit dem eigenen Leben entstehen. Ich wünsche mir mehr Toleranz, mehr Zuhören auch gegenüber Andersdenkenden und mehr Nachdenken, was andere Menschen so bewegt und umtreibt. Das Schwarz-Weiß-Denken in unserer Gesellschaft wurde und wird durch Corona befeuert. Ich wünsche, dass wir in manchen gesellschaftlichen Themen wieder mehr Eigenverantwortung entwickeln und uns dieser Verantwortung auch stellen.
In Abwandlung eines Zitats von J. F. Kennedy: „Frage nicht, was die Allgemeinheit für Dich tun kann, sondern frage, was Du für die Allgemeinheit tun kannst.“
Das sind alles Wünsche (mir fielen noch einige mehr ein), zu deren Erfüllung wir nicht das Christkind bemühen müssen. Wir haben es selbst in der Hand.
Ich wünsche Ihnen allen für die kommenden ungewöhnlichen Advents- und Weihnachtswochen viel Zeit und Muße im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Und natürlich Ihnen und Ihren Lieben beste Gesundheit.
Peter Kloo,
Erster Bürgermeister von Kolbermoor