Funkhaus Rosenheim schaltet DABplus-Angebot frei: „Mehr Radio für das Voralpenland“
Freut sich auf den DABplus-Empfang von „Radio Charivari Rosenheim“ und „Radio Galaxy“ im gesamten Voralpenland: Studioleiter Andreas Nickl vom Funkhaus Rosenheim. Foto: Olaf Konstantin Krueger
Prosepkt Box

Funkhaus Rosenheim schaltet DABplus-Angebot frei: „Mehr Radio für das Voralpenland“

Rosenheim – Das Funkhaus Rosenheim vollzieht das Upgrade auf digitale Radiotechnik: Seine Lokalsender „Radio Charivari Rosenheim“ und „Radio Galaxy“ übertragen ihre Programme von Juli an zusätzlich zu UKW, DVB-C und Internet im zeitgemäßen Digitalradiostandard DAB+. Radio Charivari bekräftigt damit seinen Claim, „den besten Mix für die schönste Region“ zu bieten, Radio Galaxy seinen Anspruch, „nur die beste neue Musik“ zu spielen. Geschäftsführer Bernd Stawiarski sieht die UKW-bedingten Empfangslücken für beide Sender dank DAB+ geschlossen, Studioleiter Andreas Nickl spricht von einer „digitalen Gleichstellung“ mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. In der Digitalisierungsstrategie des Funkhauses ist dieser Schritt ein wichtiger Meilenstein, der die Rosenheimer Lokalsender zukunftssicher aufstellt sowie den Weg ebnet für ihren Empfang im gesamten Voralpenland und für weitere DABplus-Sendeformate.

DAB+ gewinnt stetig an Bedeutung: Einerseits setzen immer mehr Hörfunksender auf „Digital Audio Broadcasting“, die digital-terrestrische Verbreitung ihrer Programme, andererseits werden weltweit immer mehr DABplus-fähige Endgeräte verkauft – alleine in Deutschland 1,4 Millionen im letzten Jahr, teilt „Home Electronics Market Index (HEMIX)“ mit. Verglichen mit 2017 entspricht dies einem Wachstum von zehn Prozent, meldet die gfu Consumer & Home Electronics GmbH. Der Umsatz in diesem Segment stieg im Jahr 2018 auf 218 Millionen Euro, ein Plus von zehn Prozent zum Vorjahr. In Bayern werden Betrieb und Nutzung der DAB-Netze seit 2017 von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) besonders vorangetrieben. BLM-Präsident Siegfried Schneider begründete dieses Engagement zuletzt beim Start des DABplus-Regelbetriebs im Allgäu Mitte April damit, dass der Hörfunk durch DAB+ „hoch attraktiv für die Hörerinnen und Hörer und eine wichtige Säule des Medienstandorts“ sei.

Kristallklarer Klang, kontinuierlicher Empfang, enorme Programmfülle: Im Vergleich zur Ultrakurzwelle (UKW) können mit DAB+ mehr Programme ausgestrahlt werden. DAB+ bietet selbst im voralpinen Raum störungsfreien Empfang in CD-Qualität ohne Rauschen oder Internetverbindungszwang und ermöglicht den Mitversand umfangreicher Zusatzinformationen wie Programmübersichten, Nachrichtenschlagzeilen, Titelanzeigen, Album-Cover und Wetterkarten. Im Gegensatz zu Webradios fallen bei DAB+ weder Kosten noch Datenkontingente an, Kapazitätsgrenzen sind kein Thema und im Krisen- oder Katastrophenfall bleibt der Radioempfang auch dann erhalten, wenn die Mobilfunknetze überlastet sind oder teilweise abgeschaltet werden: Ende 2018 lag die DABplus-Netzabdeckung bundesweit bei 97 Prozent. Weiterer Vorteil: Während fast alle DABplus-tauglichen Digitalradios auch UKW empfangen können, ermöglichen zahlreiche Geräte zudem den Empfang über das Internet. Bis auf die Anschaffungskosten fallen für DABplus-fähige Endgeräte keine Zusatzkosten an, vom monatlichen Rundfunkbeitrag einmal abgesehen.

Digitalisierungsstrategie des Funkhauses Rosenheim

Damit der Landkreis Rosenheim über UKW abgedeckt wird, benötigt das Funkhaus bislang vier unterschiedliche Frequenzen und fünf verschiedene Sendeanlagen. So ist Radio Charivari regional über 96,7 MHz zu hören, in Rosenheim auf 92,3 MHz, in Wasserburg via 100,6 MHz, im Inntal und am Chiemsee unter 104,2 MHz. Pendler müssen entweder händisch umschalten oder dies automatisiert vom Radio vornehmen lassen. Daneben verbreitet das Funkhaus über das Internet die digitalen Zusatzangebote „Radio Charivari 2 – Rosenheims Oldiesender“ und „Radio Charivari 3 – Rosenheimer Heimatwelle“. Schwerpunkt des Hauptprogramms ist die Berichterstattung aus der Region mit Lokalnachrichten zu jeder halben Stunde, überregionalen Nachrichten zur vollen Stunde, viermal täglich Nachrichten in bayerischer Sprache und eine ausgewogene Musikmischung aus älteren und neuen Hits. Der durchgängig jugendorientierte Programmmix von Radio Galaxy ist rund um die Uhr über 106,6 MHz zu empfangen. Bei DAB+ wird nun durchgängig die selbe Frequenz genutzt werden, über welche bis zu 16 Programme gleichzeitig inklusive Zusatzinformationen ausgestrahlt werden können.

Die Digitalisierungsstrategie des Funkhauses Rosenheim sieht mehrere Meilensteine beim Ausbau des Sendebetriebs über Kanal 7A im Digitalradiostandard DAB+ vor. In der ersten Ausbaustufe ab Anfang Juli strahlen beide Lokalsender ihre Programme digital über die Sendeanlagen Wendelstein und Herzogstand aus. Wendelstein allein versorgt dann störungsfrei die kreisfreie Stadt Rosenheim und den größten Teil des Landkreises. Über den Landkreis Rosenheim hinaus werden ebenfalls Teile der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Mühldorf am Inn und München erreicht. Im zweiten Ausbauschritt ab Anfang Januar 2020 werden verbliebene Empfangsprobleme behoben und das Sendegebiet ausgedehnt auf die Landkreise Garmisch-Patenkirchen, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein und Berchtesgadener Land. Ab 2021 folgt als weiterer Meilenstein die komplette Abdeckung der Landkreise Mühldorf am Inn und Altötting. Damit einhergehen wird die Erweiterung des Berichtsgebietes, insbesondere bei Radio Galaxy.

„Die bisher durch UKW bedingten Empfangslücken unserer Lokalsender werden dank DAB+ geschlossen“, erklärt Geschäftsführer Bernd Stawiarski und ergänzt: „Damit ist eine faire Konkurrenz mit den landes- und bundesweiten Programmen möglich, auf die wir uns freuen.“ Studioleiter Andreas Nickl zufolge hat das Funkhaus Rosenheim in das digitale Technik-Upgrade in fünfstelliger Höhe investiert und die zwölf festen Mitarbeiter auf die Ausweitung des Sendebetriebs auf das gesamte Voralpenland bestens vorbereitet. In der Endausbaustufe werden über den Kanal 7A neun Programme ausgestrahlt. Zuvor können sich Hörer und Werbekunden auf einen anderen wichtigen Meilenstein freuen: die Markteinführung des fünften Regionalprogrammes „AlpinFM“. Start: Neujahr, 1. Januar 2020.

Dr. Olaf Konstantin Krueger

Ihre Meinung ist uns wichtig! Leserbriefe bitte an redaktion@blick-punkt.com oder über unser Kontaktformular.

Leserinnen und Leser dieses Beitrags interessierten sich auch für diese blick-Artikel:
• EU-DSGVO verlangt Zulässigkeitsprüfung: Videoüberwachung muss abgewogen sein (24.06.2019).
• Bürgerbegehren soll Krematorium in Kolbermoor verhindern: Widerstand gegen „Leichentourismus“ (18.06.2019).
• Gewerbe statt Forst in Waldkraiburg: Widerstand gegen Rodung wächst (18.06.2019).
• Debatte über CO2-Steuer: Was kostet der Klimaschutz? (12.06.2019).

Aktuelle Ausgaben

Rosenheim

Rosenheim

Wasserburg

Wasserburg

Inntal

Inntal

Mangfalltal

Mangfalltal

Inn-Salzach

Inn-Salzach

Mühldorfer Wochenblatt

Muehldorfer Wochenblatt

Freizeit Spezial

Freizeit Spezial