Sie sind unter persönlich schwierigen Voraussetzungen gestartet und können jetzt sehr stolz auf sich sein: Insgesamt 42 Schülerinnen und Schüler, allesamt Flüchtlinge, haben ihre Jahreszeugnisse zum erfolgreichen Abschluss der Berufsintegrationsklasse erhalten und starten nun in einen neuen Lebensabschnitt.
Zwei Vollzeit-Schuljahre haben sie an der Staatlichen Berufsschule I in Mühldorf bzw. an der „Außenstelle“ im Berufsbildungswerk Waldwinkel die Schulbank gedrückt, fleißig Deutsch gelernt sowie Unterricht in Mathematik, Ethik, Sozialkunde und über das Leben in Deutschland erhalten. „Wir alle – Vertreter der Berufsschule, des Landratsamtes und des Berufsbildungswerks Waldwinkel sind mehr als stolz auf unsere jungen Absolventinnen und Absolventen“, so Landrat Georg Huber. „Wir verabschieden hier höchst motivierte und lernwillige junge Leute in ihren neuen Lebensabschnitt.“
Mit dem Bestehen des Berufsintegrationsjahres haben die Schülerinnen und Schüler zugleich den Abschluss der Mittelschule zuerkannt bekommen. Besonders erfreulich: Bis heute haben schon 14 Absolventinnen und Absolventen einen Ausbildungsvertrag, vier Personen eine Einstiegsqualifizierungs-Maßnahme und sechs Schülerinnen und Schüler wollen weiter eine Schule besuchen, um etwa den Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule zu erreichen.
„Die Bemühungen, auch für die anderen Schüler noch eine Anschlussmaßnahme zu bekommen, laufen natürlich weiter“, so Oberstudiendirektor Wolfgang Gaigl, Schulleiter der Berufsschule I, der sich ebenfalls sehr für seine ehemaligen Schützlinge freut. „Unser Motto ist vor allem, ‘damit das Leben junger Menschen gelingt’ und das ist ja gerade bei dieser Personengruppe der jungen Flüchtlinge besonders wichtig“, sagt Peter Konietzko, Stellvertreter Gesamtleitung und Leiter der Berufsvorbereitung beim Berufsbildungswerk Waldwinkel.
Neben Theorie im Klassenzimmer standen auch Exkursionen auf dem Programm: So besuchten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften und Betreuern unter anderem die Bildungsmesse und erhielten Rechtskunde-Unterricht durch Mitarbeiterinnen des Amtsgerichts Mühldorf am Inn. „Im abgelaufenen Schuljahr waren die jungen Menschen zusätzlich in betrieblichen Praktika, um einen Eindruck über die Vielzahl der Berufe zu erhalten und die Berufe kennen zu lernen, die für sie in Frage kommen“, erklärt Landrat Georg Huber. „Diese Aufgabe haben die Sozialpädagoginnen des Kooperationspartners Berufsbildungswerks Waldwinkel vorbildlich übernommen, wofür ich mich herzlich bedanke.“
Sandra Schließlberger