Die Blumen sprießen, die Vögel zwitschern und die Sonne lacht vom Himmel – der Frühling läutet die warme Jahreszeit ein. Doch während die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, können sich viele Menschen das Gähnen nicht verkneifen. Dieses Phänomen wird als Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet. Wie sie entsteht und was dagegen hilft, weiß Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung.
Ursachen für Frühjahrsmüdigkeit
Bei der Frühjahrsmüdigkeit spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Sie tritt auf, sobald es mehrere Tage wärmer wird. „Der Wechsel von winterlichen zu milderen Temperaturen weitet die Blutgefäße und führt zu einem niedrigeren Blutdruck“, informiert Carsten Sellmer. Hinzu kommt: Im Winter steigt die Konzentration des Schlafhormons Melatonin im Blut an und gleichzeitig produziert der menschliche Organismus weniger Serotonin, weil hierfür Tageslicht notwendig ist. „Das führt dazu, dass der Körper im Frühjahr eine Weile benötigt, um die Balance zwischen den Hormonen wiederherzustellen“, erläutert der Gesundheitsexperte. Auch die Ernährung spielt eine Rolle, denn im Winter ist sie meist fettreicher und nährstoffärmer. Um im Frühling den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, benötigt der Körper jedoch besonders viele Nährstoffe. Mit den länger werdenden Tagen reduziert sich zudem der Schlaf, was ebenfalls zu Müdigkeit führen kann.
Welche Symptome können auftreten?
Frühjahrsmüdigkeit kann eine ganze Reihe an Beschwerden hervorrufen. „Neben Müdigkeit gehören beispielsweise Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme zu den typischen Symptomen. Auch Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, depressive Verstimmungen und Schlaflosigkeit treten mitunter auf“, informiert Sellmer. Betroffene sind meist wetterfühlig und haben einen niedrigen Blutdruck. Darüber hinaus können das Alter, eine ungesunde Ernährung und fehlende Fitness das Risiko erhöhen.
Genug gegähnt: Was die Müdigkeit im Frühling vertreibt
Wer aktiv in die warme Jahreszeit startet, kann die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit lindern. Bewegung im Freien ist dabei am effektivsten, um den Körper aus dem winterlichen Sparmodus zu holen. „Das Tageslicht steigert die Produktion von Serotonin und Vitamin D, wodurch der Melatoninspiegel sinkt“, erklärt der IDEAL-Experte. Sport hat zudem eine positive Wirkung auf den Blutdruck. Für einen erholsamen Schlaf: Finger weg von Smartphone und Laptop am Abend. Wechselduschen und Saunagänge bringen darüber hinaus den Kreislauf in Schwung. Bei der Ernährung kann der Frühjahrsmüdigkeit mit gesunden Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse, die einen hohen Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen aufweisen, entgegengesteuert werden. „Nach etwa zwei bis vier Wochen sollte sich der Körper an die wärmere und hellere Jahreszeit angepasst haben und die Symptome verschwinden“, so Sellmer. Bei langanhaltender Müdigkeit und Erschöpfung rät der IDEAL-Experte Betroffenen, einen Arzt aufzusuchen. Möglicherweise steckt eine ernstzunehmende Krankheit dahinter.
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