Tennisbälle ploppen, Zithermusik erklingt, es wird gehämmert und geschraubt – und dann liegen da auch noch zwei tote Karpfen in der Küche. Klingt ein bisschen nach Idyll, Geschäftigkeit und Chaos zugleich, beschreibt aber den Auftakt zu einem lohnenden Dokumentarfilm über eine Handvoll besonderer und ungewöhnlicher Menschen im 15. Wiener Bezirk.
Walter Größbauer ist ihnen einen heißen Sommer lang gefolgt und hat authentische, unaufgeregte und unterhaltsame Begegnungen festgehalten. Zwischengeschoben sind immer wieder auch kleine Musikstücke von einem Maurer, der poetische Worte für die Stimmungen des Sommers („Die Stadt schwimmt im Schwitz“) im breitesten Wienerisch zum Besten gibt. Franz Josef Machatschek, so sein Name, ist selbstverständlich am Ende auch dabei, wenn sich die Protagonisten zum großen Finale in Bernhard Balas Werkstatt, die immer wieder auch als Kleinkunstbühne fungiert, einfinden. Sehr sympathisch, unaufgeregt, höchst authentisch – dieser Dokumentarfilm und die darin auftretenden Menschen. Oder um es mit dem Reimpoeten Machatschek zu sagen: „I schmüz dahin.“
Regie: Walter Größbauer, mit Bernhard Balas, FSK 0, 104 Min.
Andrea Hailer, soulkino