Eine Liebeserklärung an die Stadt Wasserburg -Werbung-
Wasserburg ist so schön, besonder die Innbrücke ist ein toller Anblick. Hier kann man sehr gut als Familie leben. Foto: Abevi
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Eine Liebeserklärung an die Stadt Wasserburg -Werbung-

Katrin Abevi ist bereits viele Jahre in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe tätig sowie liebevoll als Pflegemutter im Einsatz. Im September 2020 gründete sie die unabhängige „Inn Familienberatung“ in Wasserburg als professionelle Anlaufstelle bei Erziehungsproblemen und Paarkonflikten. Nebenbei bildet sie auch qualifizierte Babysitter aus, um berufstätigen Eltern eine zuverlässige Betreuung für ihr Kind vermitteln zu können. Was Katrin Abevi zu diesem Lebensweg verholfen hat, erzählt sie uns im Interview mit Marion Kellner.

Frau Abevi, Sie wohnen jetzt seit über 20 Jahren in Wasserburg, was hat Sie aus dem hohen Norden nach Bayern geführt?
Zuvor war mein Lebensmittelpunkt in Berlin, doch als ich mein erstes Kind erwartete, war mir klar, dass ich nicht in einer so großen Stadt bleiben möchte. Zusammen mit meinem Mann haben wir uns in Bayern nach einem ruhigen, familiären Ort umgesehen. Eines Tages bin ich nach Wasserburg gekommen und war sofort in diese Stadt verliebt. Die schöne Brücke über den Inn, die netten Menschen, das kulturelle Angebot – es war einfach perfekt. Hier fühle ich mich angenommen und angekommen.

Familienberatung, Konfliktklärung, Mediation – Ihr Tätigkeitsfeld erfordert großes Einfühlungsvermögen. War Ihr Entschluss, die „Inn Familienberatung“ zu eröffnen, mehr Berufung als Beruf?
In meinem Freundeskreis wurde ich oft um Rat gebeten, wenn es in den Familien oder bei den Paaren Probleme gab. Anscheinend strahle ich sehr großes Vertrauen aus, dass man mir alles erzählen kann. Auch ist seit Corona der Bedarf an Beratungsstellen enorm gestiegen, denn immer mehr Familien stoßen an ihre Grenzen. Da lag es einfach nahe, eine Ausbildung zur Kinder-, Jugend- und Familienberaterin zu machen und die Praxis zu eröffnen. Ganz bewusst habe ich den Namen „Inn Familienberatung“ gewählt, da mir Wasserburg von Anfang an viel gegeben hat und ich etwas zurückgeben wollte. Insbesondere die Paarberatung liegt mir am Herzen und ich kann nur jedem raten, frühzeitig dieses Angebot wahrzunehmen. Viele Paare, die mit Trennungsabsichten zu mir kommen, finden einen Lösungsweg aus der Krise und bleiben zusammen.

Eltern und Paare kommen in schwierigen Situationen zu Ihnen, um dadurch wieder ein gutes Gefühl im Familienleben zu erreichen. Was waren die bewegendsten Momente bei Ihrer Arbeit?
Kommunikation ist in einer Partnerschaft das Wichtigste, doch meist lebt man „gemeinsam einsam“ nebeneinander her. Dadurch entstehen Frust, Streit und Missverständnisse. Während der Paarberatung kann es auch mal laut werden und es fließen Tränen, das gehört dazu und es gibt nichts, was ich noch nicht gesehen habe. Das ist in solchen Situationen auch ganz selbstverständlich.
Es gibt aber auch schöne Momente mit liebevollem Verständnis für einander und zärtlichen Blicken zwischen den Klienten. Ganz toll finde ich, dass immer mehr Männer die Initiative ergreifen und einen Termin zur Paarberatung vereinbaren. Das verdeutlicht den Gesprächsbedarf und den Mangel an Möglichkeiten. Dazu habe ich viele neue Projekte im Kopf, die ich ab Januar in meinen größeren Praxisräumen in der Färbergasse 6 verwirklichen kann. Zum Beispiel einen Stammtisch nur für Männer, die sich getrennt haben und Gedankenaustausch suchen.

Hat man denn als Familie versagt, wenn man eine Beratungsstelle aufsuchen muss?
Nein, natürlich nicht und das wird auch von vielen Klienten nicht so empfunden. Besonders junge Paare sind offen, Hilfe anzunehmen und sich Rat zu holen. Im geschützten Rahmen suchen sie das Gespräch und genießen die Ruhe für den Dialog mit ihrem Partner. Im stressigen Alltag sieht man sich oft selbst nicht mehr und vergisst, auch mal Danke zu sagen oder Lob auszusprechen. In den Beratungsstunden können alte Verletzungen hinter sich gelassen werden, um mit Achtsamkeit wieder neu zu starten.

Was macht eine glückliche Familie aus?
Das ist für jeden selbst definiert und kann sehr unterschiedliche Facetten beinhalten. Grundbasis ist immer ein vertrauensvolles und achtsames Miteinander, wo jeder sein darf, wie er ist und auch so geliebt wird.

Was bedeutet Familie für Sie selbst?
Familie ist nicht nur Mutter, Vater und Kind – für mich ist Familie größer.
Familie ist auch Opa, Oma, Onkel, Tante, alle gehören dazu.

Wie verbringen Sie die Weihnachtstage mit Ihren Liebsten?
Zu Heiligabend und an den Feiertagen genießen wir die ruhige Zeit. Alle dürfen kommen, alle sind da – vor allem meine zwei Töchter mit ihren Partnern. Die Christmette gehört genauso zu unseren Weihnachtsritualen wie das gemeinsame Musizieren oder der Weihnachtsspaziergang. In langen Gesprächen blicken wir auf das vergangene Jahr zurück – was war gut oder was können wir besser machen – oder wir schmieden Pläne für das kommende Jahr.

Das klingt sehr besinnlich! Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein wunderschönes Fest und vielen Dank für das Gespräch.

Marion Kellner

 

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