Die Sanierung der oberhalb von Flintsbach thronenden Burgruine Falkenstein ist abgeschlossen. Das Aufstellen von vier Schautafeln war das abschließende I-Tüpfelchen einer Maßnahme, die im Herbst 2016 begann. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das zeigen die zahlreichen Besucher und zufällig vorbeikommenden Wanderer von Petersberg und Hohe Asten, die gerne im Burg-Areal verweilen um das herrliche Inntal-Panorama zu genießen.
„Wir haben als Landkreis eine kulturelle Verpflichtung die Burg Falkenstein in Flintsbach zu erhalten“, sagte einst Wolfgang Berthaler. Der frühere Landrat, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Fördervereins zur Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein e.V. hatte seinen Nachfolger Landrat Otto Lederer, Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher sowie die Vorstände der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises Rosenheim Karl Seidl und Marcus Edtbauer zu sich eingeladen. Thema war die mehrere Jahre dauernden Sanierungsarbeiten. Die Maßnahmen zur Erhaltung der Burgruine begannen 2016 mit der Sicherung der vorhandenen Mauerreste.
Inzwischen wurde unter anderem eine historische Bogenbrücke wiederhergestellt und die Außenanlage für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht. Die gesamte Sanierung war in drei Bauabschnitte unterteilt. Das Sanierungskonzept sowie die Betreuung der Maßnahmen übernahm der Diplom-Ingenieur Johannes Fischer aus München.
Knapp zwei Drittel der Gesamtsanierungskosten von einer Million Euro steuerte das damalige Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst bei. Die weiteren großzügigen Spender waren der Bezirk Oberbayern, die Bayerische Landesstiftung, die Gemeinde Flintsbach, die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, der Landkreis Rosenheim und die Helene Berger-Stiftung.
2009 erwarb die Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises Rosenheim das Objekt. Damit ist der Erhalt des Denkmals dauerhaft gesichert. Zur Unterstützung gründete sich im Oktober 2017 der „Förderverein zur Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein e.V.“
Falkenstein ist als Sitz der Grafen von Falkenstein-Herrnstein und später der Grafen von Neuburg-Falkenstein für die Region von herausragender historischer Bedeutung. Insbesondere der vom Falkensteiner Siboto IV. im Jahre 1166 in Auftrag gegebene und von einem Herrenchiemseer Mönch verfasste „Codex Falkensteinensis“ stellt das wichtigste Zeitdokument des hiesigen Siedlungsraumes dar. Diese berühmte Handschrift enthält das einzig erhaltene Schenkungsbuch und dazu das älteste Einkünfte-Verzeichnis einer weltlichen Herrschaft sowie testamentarische Verfügungen und 24 Miniaturen.