Einblicke in den früheren Umgang mit der Hygiene bietet das Museum Wasserburg vom Donnerstag, 8. März, bis zum Sonntag, 1. Juli.
Eine heiße Dusche, die Wäsche schnell in die Maschine werfen oder einfach nur Händewaschen vor dem Essen gehören heute zum Alltag. Vor nicht einmal 60 Jahren gab es aber noch nicht in jedem Haushalt ein eigenes Badezimmer, geschweige denn eine Waschmaschine. Deswegen vertrat man früher ganz andere Vorstellungen von Reinlichkeit und Hygiene als heute.
Das Museum Wasserburg zeigt ab dem 8. März die vielfältigen Ideen und kreativen Lösungen, wie man früher badete, welches Puder gegen ‚Gerüche‘ half und mit welchen Gerätschaften der anstrengende Waschtag bewältigt wurde. Bis weit ins 19. Jahrhundert führten gerade in den dicht besiedelten Städten ein sorgloser Umgang mit Ausscheidungen, eine dichte Nutztierhaltung und eine ungeregelte Entsorgung von Abfällen zu verdreckten Straßen, verseuchtem Trinkwasser und der Ausbreitung von Krankheiten.
Doch wie sah die Situation in einer oberbayerischen Kleinstadt aus?
Auch in Wasserburg wurden im Jahr 1885 noch über 2.000 Nutztiere auf der Halbinsel gehalten, deren Dung auf öffentlichen Plätzen abgelagert wurde. Bei Regen spülte das Wasser Fäkalien und Unrat aus den Reihen zwischen den Häusern auf die ungepflasterten Straßen.
Die Kulturgeschichte des stillen Örtchens
Neben der öffentlichen Hygiene wirft die Ausstellung auch einen Blick ins Private. So wird die Kulturgeschichte des stillen Örtchens erzählt und die Besucher können auf einem Plumpsklo Platz nehmen. Zu sehen ist sowohl der Toilettentisch der feinen Damen als auch die Sitzbadewanne des kleinen Mannes. Der Besucher erfährt, wie es damals um die persönliche Körperhygiene bestellt war, was die Damen und Herren eigentlich darunter trugen und wie anstrengend ein Waschtag war. Viele der Ausstellungsstücke lassen uns dabei schmunzeln, andere eher schaudern.
Unterhaltsame Ausstellung auch für Kinder
Kleine Mitmachstationen gestalten den Besuch für Kinder abwechslungsreich und unterhaltsam.Während der Ausstellungsdauer werden offene Führungen für Erwachsene und Familien angeboten. Auch Schulklassen sind herzlich eingeladen, mehr über die Hygieneverhältnisse früher und die Bedeutung des Händewaschens zu erfahren.
nb