Corona-Krise: Katastrophenfallbilanz im Landkreis Mühldorf am Inn – 1.360 Helfer im Einsatz
Foto: Landratsamt Mühldorf a. Inn
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Corona-Krise: Katastrophenfallbilanz im Landkreis Mühldorf am Inn – 1.360 Helfer im Einsatz

Mühldorf am Inn – Niemals zuvor hat es das in der Geschichte Bayerns gegeben: Die Katastrophenschutzteams waren volle drei Monate in ständigem Einsatz, nachdem Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU) in der Corona-Krise den Katastrophenfall am 16. März um 10.10 Uhr ausgerufen hatte. Nun ist der Einsatz beendet und die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) zieht eine positive Bilanz ihrer Arbeit. Zugleich sei der Landkreis auf ein neuerliches Ausbruchsgeschehen vorbereitet.

Die Verbreitung des Coronavirus hat dem Landkreis Mühldorf am Inn bislang viel abverlangt. Mit Ausrufung des Katastrophenfalls nahm das Katastrophenschutzteam seine Arbeit auf und die Einsatzleitung wahr. Dabei stellte sich die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) täglich neuen, herausfordernden, so noch nie dagewesenen Aufgaben. Das Team war zuständig für die Gesamtkoordination der Maßnahmen, für die Anforderung auswärtiger Hilfe, für die Kommunikation mit Organisationen und Unternehmen sowie für die Dokumentation der Vorgänge und Maßnahmen.

Einsatz im Katastrophenfall

Über die Dauer von drei Monaten waren insgesamt 1.363 Personen im Einsatz, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und der „COVID-Klinik“ Mühldorf nicht mitgerechnet. Involviert waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes, der Feuerwehren, des THW, des Bürgertelefons sowie Sicherheitsbeauftragte, Verwaltungsangestellte und Versorgungsärztinnen und -ärzte. Sie leisteten insgesamt 14.000 Arbeitsstunden. Dies bedeutet für den Einzelnen meist mehr als zehn Stunden Einsatz pro Tag, 24 Stunden Bereitschaft vorausgesetzt. So wurde auch an den Wochenenden und feiertags durchgearbeitet.

Einer der wichtigsten Bausteine war die Beschaffung, Organisation und Auslieferung der Schutzausrüstung. Diese wurde der COVID-Klinik in Mühldorf, den Pflegeeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Seniorenheimen, Rettungsdiensten, Schulen und Gemeinden sowie Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung gestellt. Hierbei wurde wichtiges Material ausgeliefert: FFP2- und FFP3-Masken, Mund-Nasen-Schutz, Hand-Desinfektionsmittel sowie Flächen-Desinfektionsmittel, Einmaloveralls, Schutzbrillen und Schutzvisiere, OP-Hauben, OP-Kittel und OP-Handschuhe.

Die FüGK war zudem am Zeltaufbau an der COVID-Klinik beteiligt, wo Testungen stattfanden. Die Kooperation mit Feuerwehren und THW, welche logistisch unterstützt wurden, verlief reibungslos. Selbst bei der Errichtung der Schwerpunktpraxis am Volksfestplatz in Mühldorf war das Katastrophenschutzteam maßgeblich beteiligt. Hier übernahm das Team die Organisation der Infrastruktur, der aufgestellten Container sowie der benötigten Schutzausrüstungen. Die Kreisstadt Mühldorf am Inn und die Stadtwerke Mühldorf halfen tatkräftig mit.

Auf zweite Corona-Welle vorbereitet

Der Katastrophenfall wurde am 17. Juni um Mitternacht wieder aufgehoben. In der Nachbetrachtung des FüGK wird besonders die sehr gute Zusammenarbeit mit allen „Blaulichtorganisationen“ im Landkreis sowie mit der bayerischen Staatsregierung und den zuständigen Ministerien hervorgehoben. Auch durch die Hilfe ortsansässiger Firmen, die den Landkreis teilweise kostenfrei mit Desinfektionsmitteln und Schutzmasken belieferten, konnte die Krise bewältigt werden. Obgleich mit dem Ende des Katastrophenfalls der Normalbetrieb einsetzt, ist das Katastrophenschutzteam im Landkreis weiterhin gerüstet, denn die Corona-Krise dauert fort.

Das noch zur Verfügung stehende Schutz-Material wird derzeit im Landkreis eingelagert, um in Zukunft darauf zurückgreifen zu können. Sollte ein erneutes Ausbruchsgeschehen im Landkreis drohen, seien Krisenstab, Personal sowie Material jederzeit innerhalb von zwölf Stunden mobilisierbar. kho/okk

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