Die Bundespolizei hat am Donnerstag, 1. September, bei Grenzkontrollen auf der Autobahn Salzburg/München zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen. Die beiden Männer brachten mit einem angemieteten Pkw eine vierköpfige irakische Gruppe über die Grenze. Im August stoppte die Bundespolizei im südlichen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets durchschnittlich alle ein bis zwei Tage einen Schleuser. In diesem Bereich wurden im vergangenen Monat außerdem etwa 1.700 Migranten festgestellt.
Am späten Donnerstagnachmittag überprüften die Bundespolizisten in der Kontrollstelle auf der A 8 bei Schwarzbach, Landkreis Berchtesgadener Land, die sechs Insassen eines in Deutschland zugelassenen Mietwagens. Der 30 Jahre alte irakische Fahrer konnte sich mit einem deutschen Flüchtlingspass, der 52-jährige Beifahrer mit einem irakischen Pass und einer deutschen Aufenthaltsgenehmigung ausweisen. Die anderen Personen verfügten lediglich über ungarische Flüchtlingsdokumente. Papiere für den beabsichtigten Aufenthalt in Deutschland hatten die unerlaubt Eingereisten nicht. Sie gaben an, aus ihrer irakischen Heimat geflohen und zwischenzeitlich in einer ungarischen Flüchtlingseinrichtung untergekommen zu sein. Von dort sind sie nach ersten Erkenntnissen von den beiden Landsmännern mit dem Auto abgeholt worden.
Wie sich herausstellte, haben die zwei Iraker einen festen Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durften sie die Dienststelle verlassen. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern eingeleitet. Nachdem ihre Mitfahrer Schutzersuchen gestellt hatten, wurden sie der zuständigen Anlaufstelle für Flüchtlinge zugeleitet.
Laut Rosenheimer Bundespolizei sind im Grenzabschnitt zwischen Südbayern und Österreich im letzten Monat rund 20 mutmaßliche Schleuser festgestellt und angezeigt worden. Die Zahl der Migranten war in diesem Abschnitt im August mit rund 1.700 verzeichneten Migranten im Vergleich zum Juli mit annähernd 1.800 vollendeten oder versuchten unerlaubten Einreisen auf ähnlich hohem Niveau. Auch im August wurde beinahe der Hälfte der festgestellten Migranten die Einreise verweigert, da diese nicht über die erforderlichen Einreisevoraussetzungen verfügten und nachvollziehbar kein Interesse an Schutz und Asyl in Deutschland hatten.