Das Wort aus dem Rathaus von Bürgermeister Olaf Kalsperger.
“Seit der Kommunalwahl, die noch durchgeführt werden konnte, bestimmt die Corona-Pandemie in großen Teilen unser Leben. Wenn uns auch anfangs die Maßnahmen vor eine große Herausforderung stellten, haben wir mit allen Beteiligten gute Lösungen und Konzepte gefunden und umgesetzt. (…) Unsere Kindergärten und Schulen wurden auch vor völlig neue Aufgaben gestellt, und mussten in kürzester Zeit Alternativen anbieten – was ihnen auch hervorragend gelungen ist.
Die Restriktionen, die nun kontinuierlich gelockert werden, waren und sind zur Bewältigung der Pandemie sicherlich wichtig und hilfreich, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass viele Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie zahlreiche Bereiche unseres Lebens darunter sehr gelitten haben.
Hier sind nur als Beispiel die alleinstehenden, einsamen Menschen, die Familien mit schulpflichtigen Kindern und die Kultur mit unseren Vereinen zu nennen. Der wirtschaftliche Schaden, der bis heute noch nicht zu beziffern ist und der sicherlich auch in den nächsten Jahren spürbar bleiben wird, trifft sehr viele Unternehmen, Institutionen und Kommunen, auch die Gemeinde Raubling ist davon betroffen.
Doch diese Entbehrungen der letzten fünf Monate wären alle umsonst gewesen, wenn wir jetzt wieder zum Alltag übergehen würden. Das Virus ist immer noch da und hat von seiner Gefährlichkeit nichts verloren. Deshalb bitte ich alle durchzuhalten und nicht ungeduldig zu werden. Wir alle müssen gemeinsam weiterhin dazu beitragen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Schützen Sie sich und andere, und halten Sie die empfohlenen Schutzmaßnahmen ein!
Unbeeinflusst durch die derzeitige Situation hat die Gemeinde Raubling sich die Priorität gesetzt, alle Planungen zum Brenner-Nordzulauf kritisch zu beobachten, und wenn möglich zu beeinflussen um das Beste für unsere Landschaft und Bevölkerung zu erreichen.
Eine weitere Eisenbahntrasse durch unsere Heimat kann nur akzeptiert werden, wenn der tatsächliche Bedarf nachgewiesen ist, und es für die Region und deren Gemeinden eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsbelastung bringen würde. Es ist für uns alle sehr schwer das ganze Vorhaben richtig einzuschätzen, da der derzeitige Planungsstand für keine der Gemeinden akzeptabel ist und der Anschein entsteht, dass bis jetzt keine verträgliche Lösung gefunden wurde bzw. gesucht wird.
Für die Gemeinde Raubling haben wir mit unserer Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren die Verknüpfungsstellen im Inntal vehement abgelehnt. Vor allem bedeutet die Verknüpfungsstelle Reischenhart einen erheblichen Flächenverbrauch, eine unwiederbringliche Zerstörung des Landschaftsbildes und einen nicht wieder gut zu machenden Eingriff in unsere Natur. Eine Tunnellösung wäre noch eine der verträglichsten Lösungen, in die trotz der höheren Baukosten investiert werden müsste, um unsere Heimat und Landschaft zu schützen und für die kommenden Generationen zu erhalten.”
Olaf Kalsperger, 1. Bürgermeister Raubling
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