Diese Zahlen nerven jeden Autofahrer: Wie die ADAC Staubilanz 2017 zeigt, mussten die Autofahrer auf bayerischen Fernstraßen im vergangenen Jahr wieder jede Menge Geduld mitbringen. Auf den 2515 Autobahnkilometern kam es zu 127.885 Meldungen. Die Verkehrsteilnehmer steckten auf 282.707 Kilometern insgesamt 74.971 Stunden fest.
Wie in den Vorjahren, entfielen auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (35 Prozent), Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent) etwa zwei Drittel aller Staus. Insgesamt nahmen in Deutschland die Behinderungen um vier Prozent zu (723.000 Staus auf 1.448.000 Kilometern).
Abschnitt von Linz nach Passau (A3) ist am schlimmsten
Der mit Abstand am meisten vom Stau betroffene Streckenabschnitt war die A3 Linz – Passau. Ursache dafür waren die Kontrollen der Grenzbehörden bei der Einreise von Österreich nach Deutschland. Während die Kontrollen an anderen österreichisch-bayerischen Grenzübergängen zu Staus auf österreichischem Staatsgebiet führten, finden die Kontrollen an der A3 auf deutschem Gebiet statt und verursachen dabei regelmäßig Rückstaus.
In der Deutschland-Top 10 der schlimmsten Stau-Ereignisse an einzelnen Tagen tauchen ebenfalls drei südbayerische Abschnitte auf: Am Sonntag, 6. August, war auf der A8 zwischen München-Süd und Bad Reichenhall 33 Kilometer Stau. 335 Minuten ging gar nichts, schlimmer war es im Vorjahr nirgends. „Auf Rang 2 landete der Samstag, 3. Juni“, sagt Bernd Emmrich, Staubberater beim ADAC Südbayern. Betroffen war wieder die A8 zwischen Holzkirchen und Inntal-Dreieck. Hier staute es sich auf 29 Kilometern. Das bedeutete insgesamt 503 Minuten oder über 8 Stunden Stau.
„Unglücklicherweise fiel der Beginn der bayerischen Pfingstferien mit dem italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni zusammen. Durch das dadurch bedingte Lkw-Fahrverbot stauten sich die Brummis schon im Freistaat und trafen direkt mit den Urlaubern zusammen“, erklärt Emmrich. In den Sommerferien erwischte es die A3 zwischen Passau-Mitte und Hengersberg: Am 16. August kam es hier auf 28 Kilometern zum Stillstand und 229 Stau-Minuten.
Gutes Baustellen-Management in Südbayern
Generelle Ursache für die Zunahme an Staus ist zum einen die weiter gestiegene Kfz-Fahrleistung auf Autobahnen in 2017 um etwa 1,3 % gegenüber dem Vorjahr, zum anderen die weitere Zunahme an Baustellen (+3 %) infolge des sogenannten Investitions-Hochlaufs. Im Jahresmittel sind rund 10 % des Autobahnnetzes von Baustellen längerer Dauer betroffen.
Für die Autobahndirektion Südbayern hat ADAC Experte Emmrich jedoch ein Lob parat: „Hier wurde wirklich mit durchdachtem Baustellen-Management dafür gesorgt, dass Staufallen wie zum Beispiel bei der Fahrbahnsanierung auf der A8 bei Holzkirchen in den Pfingstferien vermieden werden konnten.“
BU: Der Weg in den sonnigen Süden wurde auch im Jahr 2017 für viele Autofahrer zu einer Geduldsprobe: Vor allem die A3 und die A8 waren massiv betroffen.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: