Bayern- & Deutschlandnews zum 9. Januar 2020!
Bevölkerungswachstum in Bayern
Nach den Ergebnissen der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik wird im Jahr 2038 eine Einwohnerzahl Bayerns von 13,60 Millionen erwartet, die um knapp 525 000 höher liegt als Ende des Jahres 2018. Wie das Landesamt heute bei der Vorstellung der Zahlen weiter mitteilte, dürfte sich die demographische Entwicklung regional jedoch unterscheiden: Während größere Städte und angrenzende Landkreise ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen haben, werden die Bevölkerungszahlen in ländlichen Gebieten trotz anhaltender Wanderungsgewinne eher stagnieren oder zurückgehen. Bayernweit wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung in den kommenden 20 Jahren von heute 43,8 auf 45,9 Jahre steigen.
ADHS: Immer mehr Erwachsenen
Ständige Stimmungsschwankungen, Jähzorn, Impulsivität, Beziehungsunfähigkeit, Chaos: Die wenigsten denken bei diesen Symptomen an eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) – schon gar nicht bei Erwachsenen. Zwar beginnt die ADHS in der Regel im Kindes- und Jugendalter und bei den meisten gehen die Symptome im Laufe der Jahre zurück. Doch immer häufiger bleiben sie bis ins Erwachsenenalter bestehen oder werden erst spät erkannt. Das zeigt eine Datenauswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Demnach hat sich die Zahl der ab 19-Jährigen mit einer ärztlich diagnostizierten ADHS von 2008 auf 2018 nahezu verdreifacht. Zwar ist der Anteil der Kinder bis 18 Jahre, die an der Hyperaktivitätsstörung leiden, mit 4,7 Prozent deutlich höher als der der Erwachsenen (0,4 Prozent), doch der große Anstieg bei den ab 19-Jährigen zeigt, dass eine ADHS bei Älteren zunehmend zum Problem wird. Zuletzt erhielten insgesamt rund 20.000 KKH-Versicherte eine entsprechende Diagnose, davon mittlerweile rund 6.000 Erwachsene. „Wichtig ist, dass eine Diagnose sorgfältig gestellt wird, damit es nicht zu unnötigen oder falschen Behandlungen kommt“, sagt Andreas Heiß vom KKH-Serviceteam in Rosenheim.
Wiedervereinigungen von Mensch und Tier
Zwischen Januar und Dezember 2019 sind mehr als 116.000 Vierbeiner bei TASSO e. V., Europas größtes kostenloses Haustierregister als vermisst gemeldet worden. Während im vergangenen Jahr rund 39.000 Hunde entlaufen sind, wurden 77.000 Katzen vermisst. Knapp 95.000 vermisste Hunde und Katzen hat TASSO in demselben Zeitraum wieder mit ihren Menschen zusammengebracht. Doch nicht alle sind auch im Jahr 2019 entlaufen. Manche wurden von ihren Haltern bereits im Vorjahr als vermisst gemeldet, andere waren sogar mehrere Jahre verschwunden. TASSO-Leiter Philip McCreight appelliert daher an alle Tierhalter: „Lassen Sie Ihr Tier unbedingt beim Tierarzt mit einem Transponder kennzeichnen und registrieren Sie anschließend die 15-stellige Nummer des Transponders gemeinsam mit ihren Kontaktdaten kostenlos in der Datenbank von TASSO.“ Dieser Appell richtet sich besonders an die Halter von Wohnungskatzen, denen die große Bedeutung von Kennzeichnung und Registrierung oft nicht bewusst ist. Dabei sind auch diese Tiere nicht vor dem Weglaufen gefeit. Da sie die Gefahren draußen nicht kennen, ist es in diesen Fällen besonders wichtig, dass die Tiere so schnell wie möglich gefunden werden.
Tödlicher Unfall in Aschau
Am Sonntag, 6. Januar 2019, kam in Aschau im Chiemgau eine 23-Jährige ums Leben. Seitdem untersuchten Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei mit Hilfe von Rechtsmedizinern und mehreren externen Sachverständigen den Fall und ermittelten gegen den Fahrer eines Pkw sowie gegen zwei Mitfahrer. Nach Abschluss der Ermittlungen lässt sich ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Beschuldigten nicht nachweisen. Das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren wurde deshalb eingestellt.
Reiseleiter unter Schleusungsverdacht
Rund 40 illegale Einreiseversuche, etwa 30 zurückgewiesene Migranten, ein mutmaßlicher Schleuser, vier aufgedeckte Urkundendelikte und acht vollstreckte Haftbefehle: So lautet die Bilanz der Grenzkontrollen zwischen Kufstein und Rosenheim durch die Bundespolizei am verlängerten Wochenende 4. bis 6. Januar. In einem Bus aus Italien nahmen die Bundespolizisten auf Höhe Kiefersfelden den Reiseleiter einer knapp 50-köpfigen Touristengruppe fest. Der 57-jährige Philippine wird beschuldigt, die unerlaubten Einreisen von zwei Frauen maßgeblich organisiert zu haben. Bei der Kontrolle der Reisegesellschaft war den Beamten aufgefallen, dass sich unter den Businsassen zwei Fahrgäste befanden, die nicht über die für den Grenzübertritt erforderlichen Einreisedokumente verfügten. Die philippinischen Staatsangehörigen, die in Italien registriert sind, werden verdächtigt, dass sie illegal einreisen, beziehungsweise sich illegal in der Bundesrepublik aufhalten wollten. Sie mussten unmittelbar nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen das Land wieder verlassen und die Rückreise antreten. Der in Bologna gemeldete Organisator der Busfahrt wird sich voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern zu verantworten haben. An besagtem Wochenende wurden die meisten Migranten in Fernreisebussen festgestellt. Sie stammen ursprünglich unter anderem aus Albanien, Nigeria, Ghana und von der Elfenbeinküste. Beinahe dreiviertel von ihnen wurden zurückgewiesen und der österreichischen Polizei überstellt. In mehreren Fällen versuchten die Migranten vergeblich, die Beamten mit falschen Dokumenten zu täuschen.
Hass-Post gegen Merkel gelöscht
Facebook durfte mit Recht einen Hass-Post über Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) und Flüchtlinge löschen. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) München entschieden, da der gelöschte Post nicht nur „Hassbotschaften“ enthalte, sondern „einzelne Äußerungen sogar den objektiven Tatbestand der Volksverhetzung verwirklichten“. In dem Post wurde Merkel attackiert, Flüchtlinge wurden angefeindet.
Aktion gegen Grobtrassen
Die Gegener der geplanten Grobtrassen zum Brenner-Nordzulauf veranstalten am Samstag, 11. Januar, um 15 Uhr eine Luftballonaktion mit Mahnfeuer und Information entlang der geplanten Grobtrassen im Rosenheimer Norden. Der Treffpunkt ist zwischen Kreisel B15 und Langenpfunzen.
Eröffnung der Maria-Schell-Straße
Maria Schell war eine der wenigen deutschsprachigen Schauspielerinnen, die eine internationale Karriere bis nach Hollywood machte. Wasserburg wird die erste Stadt Deutschlands sein, die der weltbekannten Schauspielerin eine eigene Straße widmet. Die offizielle Eröffnung der Maria-Schell-Straße ist am Mittwoch, 15. Januar. Um 15 Uhr wird die Maria-Schell-Straße in einem Neubaugebiet im Süden von Reitmehring vor Ort eröffnet. Für eine Verpflegung ist gesorgt. Ab 16.30 Uhr findet im Café Central in der Herrengasse Wasserburg ein Sektempfang statt. Marie Theres Kroetz Relin, die Tochter von Maria Schell, und andere Zeitzeugen kommen zu Wort und berichten die eine oder andere Anekdote aus dem Leben von Maria Schell. Um 18 Uhr beginnt im Kino Utopia – gleich neben dem Café Central gelegen – der Film „Die Pfarrhauskomödie“ mit Maria Schell in der Hauptrolle.
Umsiedlung von Afrikanern gegen Geld
Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sollen nach Recherchen des Hamburger Magazins stern Afrikanern gegen Geldzahlungen eine Umsiedlung in den Westen ermöglicht haben. Die Mitarbeiter stellten dafür unter anderem falsche Papiere aus, mit denen es die Afrikaner auf die begehrten Listen des sogenannten „Resettlement“-Programms schafften. In dessen Rahmen bieten mehrere westliche Staaten, darunter auch Deutschland, besonders schutzwürdigen Flüchtlingen eine sichere Zukunft in ihrem Land. Profitieren sollen davon vor allem Menschen, die aufgrund von Krankheiten und Verfolgung bedroht sind. Da aber derzeit weltweit nur 50.000 bis 60.000 solcher Umsiedlungen pro Jahr stattfinden, sind die Chancen verschwindend gering, einen der Plätze zu bekommen.
Lkw-Maut-Fahrleistungsindex gesunken
Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilen, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen Lastkraftwagen mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen im Dezember 2019 saisonbereinigt um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex gibt frühe Hinweise zur Konjunkturentwicklung in Deutschland und wird ab sofort bereits spätestens 9 Tage nach Monatsende veröffentlicht. Damit steht der Frühindikator noch schneller als bisher zur Verfügung, denn bislang war der Index etwa 15 Tage nach dem Ablauf eines Berichtsmonats veröffentlicht worden.
E-Government-Vorsätze der Deutschen
Die Menschen in Deutschland wünschen sich 2020 mehr Online-Angebote der öffentlichen Verwaltung. Für 42 Prozent sollte der Ausbau der Online-Leistungen im Gesundheitssektor auf der Digitalagenda ganz oben stehen. 39 Prozent hätten am liebsten, dass Bund, Länder und Kommunen die digitalen Leistungen in den Einwohnermeldeämtern vorantreiben. Zu diesem Ergebnis kommt das „Digital Government Barometer“ von Sopra Steria, für das 999 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befragt wurden.
NRW-Polizei testet Taser
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen erprobt derzeit den Einsatz von Distanzelektroimpulsgeräten, sogenannten Tasern. „Das Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste sowie das Landesamt für Ausbildung und Fortbildung der Polizei erproben den Taser derzeit mit ausgewählten Polizeibehörden“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Teile des Testberichts lägen schon im Ministerium vor. „Sobald der Bericht vollständig ist, erfolgt eine Abwägung zwischen Chancen und Risiken für einen Pilotversuch und eine mögliche Einführung der Geräte“, sagte der Sprecher.
• Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 2. Januar 2020.