Die gemeinsame Sprache spielt bei der Integration von Asylbewerberinnen und -bewerbern eine entscheidende Rolle. Die ehrenamtlichen Sprachhelferinnen und -helfer leisten hier einen unverzichtbaren Beitrag. Zum gegenseitigen Austausch finden regelmäßig überörtliche Treffen statt, die von der Stabstelle „Lernen vor Ort“ organisiert und inhaltlich gestaltet werden.
Beim letzten Treffen im Haus der Begegnung in Mühldorf nahmen 40 ehrenamtliche Sprachhelferinnen und -helfer aus den Städten, Märkten und Gemeinden teil. Zunächst informierte Andrea Lübben vom Kreisjugendring über das Projekt „BESTeam“. Sogenannte Berufssprachpaten begleiten dabei junge Flüchtlinge über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr mit dem Ziel, dass diese auf dem regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß fassen. Der Schwerpunkt dieser Sprachförderung liegt speziell auf der Vermittlung von berufsbezogenen Fachbegriffen. Zudem vermitteln die Paten auch erste Kontakte zum regionalen Arbeitsmarkt über Praktika oder Betriebsbesichtigungen.
Anschließend stellte die Referentin für integrative Bildung am Landratsamt, Jelena Djakovic, eine Liste von Empfehlungen für Unterrichtsmaterialien und Websites für Deutschkurse vor. Ihr war wichtig zu betonen, dass es sich um keine Vereinheitlichung oder Festlegung, sondern lediglich um eine Empfehlung handle. Jeder solle so mit dem Lehrmaterial arbeiten, dass es ihm zusage.
Des Weiteren berichteten ehrenamtlich Beteiligte vom Pilotprojekt „Beschulung von berufsschulpflichtigen Asylbewerbern im Landkreis Mühldorf“. Ihre Aufgabe ist es, die hauptamtlichen Lehrkräfte bei ihrer Arbeit mit den Asylbewerbern zu unterstützen. Ihr Fazit fiel durchweg positiv aus. Ihre „Schützlinge“ seien sehr motiviert und fleißig.
Landrat Georg Huber zeigte sich beim Austauschtreffen beeindruckt davon, was im Bereich der Sprachförderung geleistet wird. „Ich freue mich, dass das lebendige Netzwerk so hervorragend funktioniert. Die Sprache ist die Basis für eine gelingende Integration. Was die Sprachhelfer hier ehrenamtlich leisten, ist wirklich aller Ehren wert“, so der Landrat.
Wer sich in der ehrenamtlichen Asylhilfe einbringen und Sprachkurse geben möchte, kann sich bei Jelena Djakovic, Rufnummer 0 86 31/69 95 72 melden.
Sandra Schließlberger