Die FireGirls besiegen Saarlouis nach Verlängerung mit 62:59
In den USA ist dieser Spruch seit der Amtsübernahme von Donald Trump am Freitag Schnee von gestern, in Bad Aibling ist er aktueller denn je: „Yes we can!" Denn die Bundesligabasketballerinnen der TBA Fireballs habend den Glauben an sich nie verloren und zwangen in einem hochspannenden und dramatischen Spiel am Samstagabend die TV Saarlouis Royals mit 62:59 nach Verlängerung in die Knie.
Am Schluss hielt es in der Aiblinger Sporthalle, die von Fans und Aktiven nur Firedome genannt wird, niemand mehr auf den Sitzen. Unter stehenden Ovationen spielten die FireGirls die letzten Sekunden einer Partie nach Hause, in der die Emotionen hin und her wogten. Als dann die Schlusssirene ertönte und der Endstand mit 62:59 amtlich war, lagen sich alle in den Armen: Publikum, Spielerinnen, Vereinsmitglieder, Helfer.
„Heute haben wir endlich mal Glück gehabt", sagte ein erleichterter Trainer Oliver Schmid direkt nach Spielende. Wobei: Dieses Glück haben sich seine Damen hart erarbeitet. Mit einer über weite Strecken fantastischen Abwehrleistung zogen die FireGirls dem Tabellendritten nach und nach den Zahn. Nachdem die Aiblingerinnen schon mit einem Punkt Vorsprung in die Pause gingen, hielten sie in ihrem leider fast schon traditionell schlechten dritten Viertel erbittert dagegen und erarbeiteten sich so vor dem letzten Abschnitt einen Sechs-Punkte-Vorsprung. Gerade das dritte Viertel war der Knackpunkt des Spiels.
Obwohl die FireGirls hier unglaublich viele Chancen liegen ließen, konnte Saarlouis wiederum so gut wie kaum einen Treffer landen. Aibling verteidigte bravourös, kämpfte um jeden Millimeter und um jeden Ball aufopferungsvoll – das Viertel endete mit 10:5 Punkten.
Schmid: „Es war ein ausgesprochenes Kampfspiel mit vielen vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Und es gab schon Phasen, in denen ich Sorge hatte, dass wir nun einbrechen würden – aber wir haben uns zum Glück immer wieder gefangen." Vor allem das letzte Viertel kostete Trainer und Zuschauer enorm viele Nerven. Denn der Vorsprung der Hausherrinnen schmolz von Minute zu Minute, von Sekunde zu Sekunde. Bis den Gästen kurz vor Schluss noch der Ausgleich zum 53:53 gelang.
Doch anders als in den ersten Bundesliga-Partien, in denen die Aiblinger Basketballerinnen oft Angst vor der eigenen Courage hatten, konzentrierten sich die FireGirls in den fünf Minuten der Verlängerung noch einmal auf ihre Stärken und erkämpften sich den Sieg nach allen Regeln der Kunst. Alex Forde und Lena Bradaric erwiesen sich hier als die halbe Miete, denn sie versenkten ihre Freiwürfe in der Overtime souverän. Dem konnten die Favoritinnen nichts mehr entgegen setzen, und am Ende stand die Halle Kopf. Der vierte Sieg für die Aiblingerinnen in Folge ist ein ganz wichtiger. Denn erstens verschaffen sich die FireGirls so immer mehr Luft auf die Abstiegsränge, und zweitens kann er ihnen Auftrieb geben für die kommende Partie – das Auswärtsspiel und Lokalderby beim deutschen Abo-Meister aus Wasserburg.