Stadt Bad Aibling gibt Einschreibungsergebnisse der Kinderkrippen-, Kindergarten- und Kinderhortplätze für 2023/2024 bekannt.
Über 1.123 Betreuungsplätze in den Bereichen Kinderkrippe, Kindergarten, Kinderhort und Tagespflege werden in der Stadt Bad Aibling angeboten. Dieser Bedarf wurde vom Stadtrat der Stadt Bad Aibling anerkannt und wird neben baulichen Maßnahmen laufend finanziell unterhalten. In den letzten Jahren reichte dieses überdurchschnittlich gute Angebot in der Regel aus, um alle Anmeldungen zu berücksichtigen und darüber hinaus noch 100 auswärtige Kinder mehr zu betreuen als Bad Aiblinger Kinder in anderen Gemeinden betreut werden. Engpässe in Bezug auf das Betreuungsangebot beschäftigen derzeit jedoch nahezu alle Kommunen im Landkreis Rosenheim und darüber hinaus und so können auch in der Kurstadt für das neue Kindergartenjahr ab September 2023 nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden.
Wie das Amt für Kinderbetreuung, Schulen und Sport der Stadt Bad Aibling nun mitteilt, konnten 1.079 Plätze vergeben werden – 155 Krippenplätze, 626 Kindergartenplätze, 280 Hortplätze (18 Plätze blieben offen). Wegen Personalmangels bei einzelnen Trägern sind dies in Summe 42 Plätze weniger als eigentlich vorhanden. Im Bereich der Kinderkrippenplätze kann 50 Bad Aiblinger Kindern zum Beginn des Kindergartenjahres kein Angebot gemacht werden. Ferner fehlen 44 Kindergartenplätze, wobei hier ein differenzierterer Blick lohnt: 32 Kinder hiervon sind über drei Jahre alt und zwölf Kinder unter drei und damit im Grunde genommen noch Kinderkrippenkinder. Darüber hinaus gibt es elf freie Plätze im Waldkindergarten Wurzelburg, die die Familien mit Absage jederzeit in Anspruch nehmen können. Anmeldungen für Kinderkrippen und Kindergärten aus anderen Gemeinden mussten ganz zurückgewiesen werden. Ausreichend Plätze standen für Hortkinder zur Verfügung. Hier gibt es sogar noch wenige freie Plätze.
Erster Bürgermeister Schlier stellt hierzu fest: „Ich bin betroffen, dass wir im neuen Kindergartenjahr nicht allen Eltern einen Betreuungsplatz für ihr Kind zur Verfügung stellen können. Wir wissen, was dies für die Familien bedeutet, die auf Betreuung angewiesen sind. Deshalb kämpfen wir auch mit viel Einsatz um jeden KiTa-Platz in Bad Aibling und bauen, bauen, bauen.“ Bürgermeister und Verwaltung verweisen auf den enormen Zuwachs an Betreuungsplätzen. „Alleine im letzten dreiviertel Jahr haben wir 100 neue Plätze hinzugewonnen – 25 Kindergartenplätze im neuen Waldkindergarten Wurzelburg und 75 Plätze im neuen Hort an der Luitpold-Grundschule,“ so Schlier weiter. Erst jüngst stellte der Stadtrat mit dem Erwerb der sechsgruppigen Kinderbetreuungseinrichtung – drei Kinderkrippen- und drei Kindergartengruppen – im Baugebiet „Harthausen Ost“ die Weichen für den weiteren Ausbau. Die Einrichtung befindet sich bereits im Bau. Die Stadt, so betonen die Verantwortlichen, habe mit dem großen Zubau der letzten Jahre ihre Hausaufgaben gemacht und genügend Plätze nach der jährlichen Bedarfsplanung geschaffen.
Ausschlaggebend für den Engpass in der Kinderbetreuung sind Personal- und Platzmangel. Die Betreuungszeiten der Kinder haben sich verlängert, qualifizierte Kinderpfleger und Erzieher, arbeiten aber oftmals in Teilzeit. Bei einer Schwangerschaft erhält eine Kinderpflegerin oder Erzieherin sofortiges Berufsverbot. Neben dem Mangel an Fachpersonal einerseits, wird die Situation andererseits auch durch Zuzug insbesondere durch den Ukraine-Krieg zusätzlich verschärft.
Schlier sieht in der Situation ein gesamtgesellschaftliches Problem und fordert Anstrengungen aller politischer Ebenen, um die Berufe des Kinderpflegers und des Erziehers attraktiver zu machen. „Große Bedeutung messe ich auch der Initiative unseres Landrates Otto Lederer bei, dem es zusammen mit den Berufsschulleitern gelungen ist, eine staatliche Berufsfachschule für Kinderpflege an die Rosenheimer Berufsschule II zu holen. Fahrtwege zur Ausbildung in die Nachbarlandkreise entfallen, das Berufsbild des Kinderpflegers mit Weiterbildungsmöglichkeit zum Erzieher wird gerade für junge Menschen mit reduzierter Mobilität um einiges attraktiver, da wohnortnäher.“ Diese Ansätze brauche man verstärkt.
Von Seiten der Stadt wird bei der Platzvergabe berücksichtigt, dass die Kinder ihren Wohnsitz in Bad Aibling haben. Weitere Kriterien zur Aufnahme legen die Leitungen der Kindertagesseinrichtungen fest. Hierbei spielt es beispielsweise eine Rolle, ob es sich um Vorschulkinder handelt, oder ob es Geschwisterkinder gibt, auch soziale Kriterien können ausschlaggebend sein.
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