„Quo vadis Rosenheim?“ – Von Pferdehof bis Wohnquartier
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„Quo vadis Rosenheim?“ – Von Pferdehof bis Wohnquartier

Spannende Sitzung zur Stadtentwicklung im Rathaus.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenige Bürger sich für öffentliche Sitzungen des Stadtrates oder der unterschiedlichen Ausschüsse der Stadtpolitik interessieren. So waren auch bei der öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungs- und Baugenehmigungsausschusses der Stadt Rosenheim nur einige „Betroffene“   anwesend.

Dabei ging um es zahlreiche Anträge, die künftig entscheidend das Stadtbild Rosenheims verändern werden. Als da wären unter anderem:
Das neue Wohnquartier an der Lena-Christ-Straße mit fünf bis siebenstöckiger Wohnbebauung als Ersatz für die Bogensiedlung, die Erweiterung des Pferdehofs in der Innaustraße (Happingerausee)  mit Wohngebäude und Stallungen, der Bau eines Bürogebäudes für einen Baubetrieb in derselben Gegend, die großflächige Erlaubnis der Aufstockung bereits bestehender zweistöckiger Häuser in der Erlenau und dem Wehrfleck, oder die Überbauung des Bolzplatzes in der Rechenauer- Pernauerstraße, ebenfalls im Gebiet Erlenau/Wehrfleck in Rosenheim.

Während der Vorentwurf für das neue Wohnquartier mit 200 Wohneinheiten für etwas 600 Menschen nahe der Hochschule parteiübergreifend gelobt wurde und dem Stadtrat einstimmig empfohlen wurde den Architektenwettbewerbssiegerentwurf zu realisieren, gab es vor allem bei den Bauvorhaben in der Innaustraße Einwände von Bündnis 90 / Grünen und der SPD.

Haupteinspruch: Wie kann oder wird sichergestellt, dass die Bebauung nicht weiter fortgeführt wird? „Das ist der Anfang einer Entwicklung in die verkehrte Richtung“; so Anna Rutz von Bündnis 90 /Grüne. Trotz Bedenken auch von Seiten der CSU wurde mit vier zu fünf Stimmen der Vorentwurf mit Änderung des Flächennutzungsplans angenommen.

Auch die Nachverdichtungsabsichten in der Erlenau sorgten für Diskussionsstoff. Nicht bezüglich der Nachverdichtung des Wohnraums – hierfür waren alle Stadträte – sondern hinsichtlich der Parkplatzsituation. „Wo soll die zu erwartende Mehrzahl an Autos parken?“, fragte Franz Opperer von den Grünen. „Bereits jetzt ist bei uns in vielen Straßen kein Durchkommen mehr für Rettungsfahrzeuge, da alles zu geparkt ist“, ergänzte Gabriele Leicht von der SPD. Der Vorschlag von Margarete Fischbacher (CSU) doch die Vorgärten als Stellflächen zu nutzen, verursachte Kopfschütteln. Dennoch wurde der Vorschlag der Verwaltung einstimmig akzeptiert.

Doch nicht nur die Parkplatzsituation in dem Stadtteil bereitet Gabriele Leicht Sorgen. Durch den geplanten drei bis fünfgeschossigen Wohnungsbau  auf dem Gelände des Bolzplatzes falle nicht nur die Zentrumsstruktur an der Kirche weg, sondern eine wichtige öffentliche Freifläche (4162 Quadratmeter), die auch vom Kindergarten und vor allem von den Jugendlichen des Gebietes als Bolz- und Spielwiese genutzt werde. Gerade auf Grund der dichten Bebauung des Stadtteils müsse alles getan, um Spielplätze zu erhalten. Auch Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer ist die „diffizile Situation“ bekannt, doch da sich die Flächen in Privatbesitz befinden, eine Bauanfrage gestellt wurde und nach §34 BauGB Baurecht besteht, sieht die Stadt keine Möglichkeit, die Bebauung zu verhindern. Allerdings versprach die Stadt, zu versuchen, sich von dem Grundstück öffentliche Freiflächen sichern.

Wie es weitergeht mit diesem und anderen Stadtentwicklungsplänen wird in den nächsten öffentlichen Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse bekannt gemacht werden.

Claudia Sieberath

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