Aschau a.Inn — Das rund 3.500 Einwohner zählende Aschau am Inn vollzieht derzeit Infrastrukturmaßnahmen wie Straßensanierungen, die Erneuerung der Abwasserpumpstation Aschau-Werk und den Umbau des Bauhofs. Gemeinderat und Verwaltung beschäftigen sich mit Neubauten, die teils mit Photovoltaikanlagen versehen werden, und der Errichtung einer temporären Sanitär-Containeranlage. Des Weiteren werden Breitbandversorung und Digitalisierung vorangebracht. Daneben floriert das Gemeindeleben.
Den Spruch „In Aschau a. Inn, da rührt sich was!“ kann nur als Bescheidenheit auffassen, wer das pulsierende Leben jener malerischen Gemeinde näher betrachtet, die im Inn-Hügelland zwischen der Stadt Wasserburg a. Inn und der Kreisstadt Mühldorf a. Inn liegt.
Diesen Sommer über wurde viel unternommen und gefeiert. Beispielsweise unterhielten die Gemeinde, der Musikverein Aschau und die Brauerei Ametsbichler die Gemeindebürger beim 57. Aschauer Sommerfest vom 25. Juli bis 29. Juli. Das 58. Sommerfest ist längst terminiert: vom 24. Juli bis zum 28. Juli 2025. Daneben fand der 7. Trachten- und Dirndlmarkt „Oid’s & Nei’s“ am 27./28. Juli in der Gemeindehalle statt – erneut ein Besuchermagnet. Fortsetzung: 26. und 27. Juli 2025.
Das Ferienprogramm 2024 bot Kindern und Jugendlichen Dank der Mithilfe zahlreicher Vereine und Privatpersonen wieder lustige und spannende Veranstaltungen. Das Dorffest der Christlichen Frauengemeinschaft am 15. August im Ametsbichler Bierstadl fand genauso großen Zuspruch wie der „Kaffeeklatsch auf dem Rathausplatz“ am 13. September. Dieser ist eine Aktion des Gesundheitsamtes und der Gesundheitsregion plus im Rahmen der Jahreskampagne „Licht an – damit Einsamkeit nicht krank macht“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.
Bis zum Jahresende ist der Veranstaltungskalender prall gefüllt, unter anderem findet der attraktive Aschauer Christkindlmarkt vom 29. November bis zum 1. Dezember statt.
Im Übrigen feierte Bürgermeister Christian Weyrich heuer sein 25-jähriges Jubiläum im Öffentlichen Dienst – 21 Jahre bei der Bundespolizei und vier Jahre im Rathaus als Erster Bürgermeister. In seiner Amtszeit werden einige Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt.
Exemplarisch sei die Erneuerung der Abwasserpumpstation Aschau-Werk angeführt: Sie sammelt die Abwässer aus dem Aschau- Werk sowie den Ortsteilen Urfahrn, Fraham, Bergham, Klugham und Buchtal, pumpt sie in den Freispiegelkanal in der Otto-Hahn-Straße. Allerdings ist die Pumpstation stark verschlissen, besitzt keine Kapazitätsreserven mehr für den Anschluss des Ortsteils Reit an die gemeindliche Kanalisation und für die gewerbliche und industrielle Nutzung in Aschau-Werk. Die neue Abwasserpumpstation hat hingegen das vierfache Fassungsvermögen und die doppelte Pumpleistung der alten.
Im Gemeindegebiet erhalten rund 1 300 Haushalte und Gewerbebetriebe über eine 44 Kilometer lange Trasse Glasfaseranschlüsse. Dabei kommt es teils zu Verzögerungen beim Baustart wegen „verschiedener unvorhersehbarer Faktoren“. Gemeinsam mit der Gemeinde arbeitet die Firma LEONET an einer Lösung, die Bürger schnellstmöglich ans Netz zu bekommen. Mehr Information ist online abrufbar unter leonet.de/aschau-am-inn.
Daneben plant die Gemeinde eine umfassende Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur, um den steigen- den Anforderungen der Digitalisierung sowie den aktuellen Datenschutz- und Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Der derzeitige Server mit Netzwerkkomponenten und Software ist seit 2018 in Betrieb. Der Gemeinderat hat der Empfehlung der Verwaltung für eine Vor-Ort-Serverlösung zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, adäquate Hardware anzuschaffen und auf erforderliche Dienstleistungen umzustellen. Bei der Vor-Ort-Serverlösung entstehen einmalige Anschaffungs- und Umstellungskosten in Höhe von zirka 40 000 Euro brutto.
Für die Zulassung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Gemeindegebiet hat Aschau im November 2022 einen Leitfaden aufgestellt. Danach besitzt die Gemeinde „aufgrund ihrer Planungshoheit die volle Entscheidungsfreiheit, ob, wo und in welcher Größe sie einen Bebauungsplan für PV-Freiflächenanlagen aufstellen möchte“. Planungskosten, etwa für die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungs- und Grünordnungsplans, werden durch einen städtebaulichen Vertrag vollständig auf die Betreiber umgelegt.
Geeignete Standorte seien Flächen direkt an Bahnstrecken, an Hochspannungstrassen, auf vorbelasteten Standorten, zudem landwirtschaftlich genutzte Flächen in Wasserschutzgebieten gemäß LfU-Merkblatt sowie Flächen, die kaum einsehbar seien und auch aus der Fernwirkung das Landschaftsbild nicht beeinträchtigten.
So hat sich der Gemeinderat Mitte September unter anderem mit der 6. Änderung des Bebauungsplans „Industriegebiet Otto-Hahn- Straße“ befasst. Dabei geht es um die Errichtung einer Halle mit einer Photovoltaikanlage auf dem Hallendach und an den Fassaden, den Einbau einer Hackschnitzelheizung mit Spänebunker sowie die Errichten einer Photovoltaikan- lage an der Fassade der bestehenden Halle in der Otto-Hahn-Straße.
Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums
Der Kreistag des Landkreises Mühldorf a. Inn hat den Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums am Standort Aschau a. Inn mit einer Gesamtsumme von 50 Millionen Euro einstimmig beschlossen. Am Standort auf dem Campus Don Bosco werden künftig rund 380 Schülerinnen und Schüler in 25 Klassen unterrichtet. Dazu sollen auf dem Gelände des Berufsbildungs- und Jugendwerks Don Bosco Aschau a. Inn die derzeit auf die Standorte Waldkraiburg, Starkheim und Aschau a. Inn verteilten Einrichtungen unter einem Dach zusammengefasst werden. Zur Vorgabe gehört der Erhalt der vorhandenen Einfachsporthalle und des Lehrschwimmbades. Das Vorhaben ist mit der Schulleitung des Sonderpädagogischen Förderzentrums und mit den Verantwortlichen von Don Bosco Aschau (DBA) abgestimmt. Im November 2024 soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden.
Mitarbeiter des Landratsamtes Mühldorf a. Inn stellen das Projekt und den aktuellen Stand am Montag, 28. Oktober, um 18 Uhr den Gemeindebürgern im Don Bosco Saal in Waldwinkel vor. Weitere laufende Projekte führt die Gemeinde auf ihrer Website aschau-a-inn.de auf.
Dr. Olaf Konstantin Krueger