Mit aufwendigen Cinemascope-Aufnahmen erwacht das Hamburger „Miniatur Wunderland“ in diesem Dokumentarfilm zum Leben.
Die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun verwirklichten im Jahr 2000 mit der Eröffnung des „Wunderland“ ihren bis dato gehegten Lebenstraum, mit der größten Modelleisenbahn der Welt 1,4 Millionen Besuchern im Jahr, mitten in der Hamburger Speicherstadt.
Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und aufwendigen Animationen nimmt der Film mit auf eine Reise in die kleinste Welt der Welt. Erdacht und umgesetzt nicht etwa von einem Tourismus-Konzern, sondern von den bereits genannten Zwillingsbrüdern, die mit ihren etwa 350 Mitarbeitern bis heute dafür sorgen, dass die Züge nicht nur deutlich pünktlicher als bei der Deutschen Bahn abfahren, sondern auch der ein oder andere spektakuläre Unfall samt Feuerwehreinsatz genau nach Plan erfolgt. Warum aber fasziniert die Idee der Brauns so viele Menschen und lässt sie selbst am anderen Ende unseres Planeten träumen? Das vermittelt Regisseurin Sabine Howe mit Interviews und Archivmaterial, vor allem aber mit regelrecht poetischen Bildern der Anlage höchst anschaulich. Man muss kein Modelleisenbahn-Nerd sein, um sich in die hier gezeigte Welt im Kleinformat (Maßstab 1:87) zu verlieben. Vielleicht hilft es sogar, noch gar keine große Ahnung von der Materie zu besitzen. Die hatten die beiden Ex-Diskothekenbesitzer-Zwillinge schließlich auch nicht, als sie begannen, den Traum ihrer Kindheit in die Realität umzusetzen …
Regie: Sabine Howe, Dokumentarfilm, FSK 0, 93 Min.
Was läuft wo – nachsehen unter kino-zeit.de
Andrea Hailer, soulkino