Querschnittgelähmt nach Motorradunfall: Maitenbether holt sich seine Mobilität zurück
Das Team der Physiotherapie am InnKlinikum Haag unterstützt Markus Groth beim Gehen mit dem Exoskelett: (v.l.) Alexa Hirschhuber, Ulrike Wimmer, Markus Groth und Beatrix Haslbeck. Fotos: Schmitzer / InnKlinikum
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Querschnittgelähmt nach Motorradunfall: Maitenbether holt sich seine Mobilität zurück

Am 14. August 2022 hatte Markus Groth einen Motorradunfall. Der 47-jährige Kfz-Meister aus Maitenbeth kam mit seinem Zweirad von der Straße ab, stürzte über eine Böschung und blieb auf dem Rücken liegen. Trotz neuer Ausrüstung und Rückenpanzer zog er sich bei dem Unfall einen Wirbelbruch zu. Er wurde mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen und dort sofort operiert. Die Chirurgen stabilisierten sechs Rückenwirbel mit Metallschienen. „Nach der OP war meine Hoffnung groß, dass das Gefühl in den Beinen wieder zurückkehrt, aber das hat sich leider nicht bewahrheitet.“

In einer Reha-Einrichtung hatte Markus Groth das erste Mal die Möglichkeit, ein Exoskelett auszuprobieren. Als er seine Reha abgeschlossen und in Haag eine barrierefreie Wohnung bezogen hatte, stand für ihn fest, dass er sich um ein Exoskelett bemühen würde. Er beschäftigte sich online mit dem Thema und fand heraus, dass die Krankenkassen ein Exoskelett unter bestimmten Voraussetzungen finanzieren. Nach verschiedenen Tests beim Hausarzt und beim Orthopäden kristallisierte sich heraus, dass der 47-Jährige die grundsätzlichen gesundheitlichen und körperlichen Voraussetzungen für ein Exoskelett erfüllt.

Die Physiotherapie am InnKlinikum Haag ist für Markus Groth die Therapieeinrichtung seines Vertrauens und deshalb wollte er dort auch das Training mit dem Exoskelett durchführen. Im August 2023 überzeugte sich der Hersteller vor Ort davon, dass die Räumlichkeiten im Therapiezentrum am InnKlinikum Haag geeignet sind und bis zum Januar 2024 wurden die Therapeuten des InnKlinikum für die Arbeit am Gerät zertifiziert. Seit Januar 2024 trainiert das Therapeutenteam dreimal pro Woche mit Markus Groth das Gehen mit dem Exoskelett. Die Leiterin der Physiotherapie, Beatrix Haslbeck, hat nur Lob für ihren 47-jährigen Patienten übrig: „Er ist ein echter Kämpfer, der sich auch von kleineren Rückschlägen, die normal sind, nicht entmutigen lässt.“

Musste Markus Groth anfangs noch von zwei Therapeuten bei seinen Gehversuchen begleitet und gestützt werden, so klappt das inzwischen schon mit der Unterstützung von nur einem Therapeuten. Die Steuerbefehle für das 27 Kilo schwere High-Tech-Gerät, das eine Reichweite von zehn Kilometern hat, gibt er selbst mit einer speziellen Uhr. Auch das Anlegen des Exoskeletts ist ohne fremde Hilfe möglich. Es geschieht im Sitzen. Nach vier Monaten des intensiven Trainings muss Markus Groth den Kassen darlegen können, dass er das Gerät völlig eigenständig und ohne fremde Hilfe nutzen kann. Dann entscheiden diese, ob der 47-Jährige ein solches Gerät finanziert bekommt.

Für den ehemaligen Hobby-Fußballtrainer würde damit der größte Wunsch in Erfüllung gehen: Er könnte wieder aus eigener Kraft am Spielfeldrand stehen. Für ihn würde das Exoskelett ein großes Stück Unabhängigkeit und Mobilität bedeuten, sei es bei Einkäufen, bei Arztbesuchen oder vielen anderen Gelegenheiten.

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