Die Kneipen im Wiener Arbeiterviertel sind Erich „Rickerl“ Bohaceks Wohnzimmer-Bühne: Im dichten Zigarettenrauch spielt er sich allabendlich für ein kleines Taschengeld direkt in die Herzen derer, die sich dort jede Nacht rumtreiben.
Doch anstatt endlich seine erste eigene Platte aufzunehmen, schlägt sich der Lebenskünstler mit Gelegenheitsjobs durch – als Totengräber, Hochzeitssänger und Sexshop-Angestellter.
Rickerls Ex-Freundin Viki lebt derweil gut bürgerlich mit ihrem neuen Freund Kurti im Eigenheim mit Rollrasen. Bei Rickerl reicht hingegen das Geld nicht mal für einen Kinobesuch mit seinem sechsjährigen Sohn Dominik, den er über alles liebt.
Rickerl, Freigeist und Chaot zugleich, steht sich immer wieder selbst im Weg. Sei es beim aufrichtigen Versuch, ein guter Vater zu sein oder mit der Musik endlich durchzustarten. Erst als er Gefahr läuft, alles zu verlieren, findet er eine ganz eigene, liebenswert verschrobene Lösung, um sein Leben in die richtige Bahn zu lenken.
Regie & Drehbuch: Adrian Goiginger, mit Voodoo Jürgens, Ben Winkler, Agnes Hausmann, Rudi Larsen, Nicole Beutler, Claudius von Stolzmann, Alex Miksch, Simon Morzé, Der Nino aus Wien u.a., 104 Min.
Nach „Die beste aller Welten“, „Märzengrund“ und „Der Fuchs“ inszeniert der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger mit „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“ eine so melancholische wie emotionale Liebeserklärung an die Seele der Wiener Musikszene und Lebenskünstler.
Voodoo Jürgens, dessen Musik eng in die Handlung verwoben sind, verleiht in seiner ersten Hauptrolle dem Rickerl eine tief ehrliche, intensive und musikalische Seele. Ein absolutes Muss nicht nur für alle, die das Wien der Tschocherln und Beisln lieben.
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Andrea Hailer, soulkino
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