1953. In einem London, das sich immer noch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erholen muss.
Der erfahrene Beamte Williams ist ein ohnmächtiges Rädchen im Bürokratie-Getriebe dieser Stadt, die mit dem Wiederaufbau kämpft. Erschlagen von den Aktenbergen auf der Arbeit und einsam zuhause, fühlt sich Williams‘ Leben jedoch für ihn schon seit Langem leer und bedeutungslos an. Dann zwingt ihn eine erschütternde medizinische Diagnose dazu, Bilanz zu ziehen – und zu versuchen, Erfüllung zu finden, bevor sie unerreichbar wird.
Regie: Oliver Hermanus, mit Bill Nighy, Aimee Lou Wood, Alex Sharp, FSK 6, 103 Min.
„Living“ ist ein Remake des japanischen Dramas „Ikiru – Einmal wirklich leben“ (1952) von Akira Kurosawa.
Der 1983 in Kapstadt geborene Regisseur Oliver Hermanus und der sowohl als Schriftsteller als auch als Drehbuchautor tätige Kazuo Ishiguro belassen die Handlung im Entstehungsjahr des Originals, verlegen sie jedoch nach London.
Dieser Film nimmt sich Zeit. Fast schon provozierend viel Zeit. Aber wie so oft: Lässt man sich darauf ein, entdeckt man so Vieles. Feinheiten und Botschaften in Kameraführung, Schnitt und Dialogen zum Beispiel. Bis man spürt: Dieser Film nimmt sich Zeit. Für uns. Und das ist schön.
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Andrea Hailer, soulkino
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