Sich in die Marktgemeinde Kraiburg zu verlieben, das passiert nicht nur aufmerksamen Schöngeistern. Fährt oder geht man durch den kleinen Torbogen mit dem Blick auf den herrlichen Marktplatz, dem historischen Kernbereich der Gemeinde, so muss man einfach Begeisterung fühlen. Nina Bufalino im Gespräch mit Kraiburgs Erster Bürgermeisterin Petra Jackl.
Mein Anruf im Rathaus wurde direkt an Sie durchgestellt und sehr spontan zeigten Sie sich – trotz der aktuell sehr arbeitsintensiven Situation wegen der verheerenden Hagelschäden in Ihrer Gemeinde – zu einem Interview mit dem Inn-Salzach blick bereit. Sind Sie in Ihrer Funktion als 1. Bürgermeisterin, vorausgesetzt der Terminplan lässt es zu, immer so nahbar und unkompliziert?
Das können meine Mitarbeiter und die Gemeinderäte sicherlich besser beurteilen. Aber nach kurzer Rücksprache mit meiner Geschäftsstellenleiterin kann ich bestätigen, dass ich nahbar, unkompliziert, pragmatisch und konsequent bin.
Sie sind seit Mai 2020 im Amt. Dieses sehr spezielle erste Amtsjahr kann man sicherlich als große Herausforderung bezeichnen. Worin bestand für Sie die größte Herausforderung und was waren Ihre schönsten und wertvollsten Erfahrungen der letzten Monate?
Normalerweise kennzeichnet das erste Amtsjahr die Einarbeitung. Aber es kam alles anders als geplant. Auch das zweite Jahr ist nicht einfacher. Vor einer Woche hat die Gemeinde Kraiburg ein massiver Hagelschauer getroffen, bei dem das Rathaus und unsere Liegenschaften schwer beschädigt wurden. Die anstrengenden Aufgaben werden aber wieder durch die Freude, die ich bei den Trauungen erleben darf, aufgehoben.
Welche Pläne stehen für die Marktgemeinde in den nächsten Monaten zur Umsetzung an?
Momentan hat die Beseitigung der Unwetterschäden Priorität. Die Flachdächer der Schule haben einen Totalschaden, in unserem Rathaus wurden einige Fenster eingeschlagen und die daraus resultierenden Folgeschäden müssen nun behoben werden. Zusätzlich dazu haben wir noch einige Projekte, wie zum Beispiel den Bau des Naturbades, Teilsanierung der Schule und des Rathauses. Als Markt mit vielen denkmalgeschützten Gebäuden, gibt es immer viel zu tun.
Die Presse sprach nach Ihrem Einzug in das Gemeindeamt gerne vom „Frischen Wind im Rathaus“ – wie erleben Sie persönlich die Stimmung und wie würden Sie sich in der Funktion der Vorgesetzten in Worte packen?
Ich gehe gerne ins Rathaus und fühle mich dort wohl. Mein Führungsstil ist kollegial und ich binde die Mitarbeiter viel in die Diskussionen mit ein. Manchmal höre ich aber, dass es nichtnganz einfach ist, mit meinem Tempo mitzuhalten.
Haben Sie als Frau andere oder vielleicht neue Schwerpunkte – welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?
Mir geht es um das Wohl aller Kraiburger. Vielleicht sehe ich als Frau und Mutter manche Dinge, die ein Mann nicht so wahrnimmt. Ich bin mir aber sicher, dass meine männlichen Vorgänger auch alles in ihrer Macht Stehende getan haben.
Konnten Sie sich früher vorstellen, irgendwann Oberhaupt der Markgemeinde Kraiburg am Inn zu werden?
Da ich im Altlandkreis Wasserburg aufgewachsen bin, habe ich Kraiburg in meiner Kindheit nicht gekannt. In meiner Jugend habe ich mich allerdings immer sehr für Politik interessiert, kam aber nicht auf die Idee, das als Berufsziel zu sehen.
Mit welchem Gefühl gehen Sie morgens in „Ihr Rathaus“ und was lässt Sie mit einem Lächeln heimgehen?
Wenn Dinge so laufen, wie ich mir das vorstelle, bin ich eigentlich immer gut gelaunt!
Vielen Dank für die ausführlichen Einblicke in Ihre schöne Gemeinde.
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